Silbermond (live in Zürich, 2009)
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Silbermond (live in Zürich, 2009) Foto: Alexander Rath © regioactive.de

Silbermond verstehen es immer wieder, ihrem Publikum nicht nur ein fantastisches Konzert zu präsentieren, sondern auch Kontakt zu den Zuschauern herzustellen. Auch in Zürich begeisterten sie alle Altersklassen, alte und neue Fans.

{image}Aus dem ehemaligen Osten kommen die Vier von Silbermond: genauer gesagt aus dem an der Grenze zu Tschechien liegenden sächsischen Städtchen Bautzen. Silbermond – wahrscheinlich lächeln einige Musiker ein wenig –, eine der wenigen ernst zu nehmenden massentauglichen deutschen Rockpop-Nachwuchsbands der letzten Jahre. Während anderen deutschen Bands wie Juli, Die Happy und Leith Al-Deen langsam der Atem auszugehen scheint, zeigen Silbermond auf ihrem neuen Album Nichts passiert, dass sie ihrer Linie treu bleiben, aber dennoch auch mal anderes wagen. Das Züricher Publikum, das im Mai 2009 schon einmal die Möglichkeit hatte Silbermond live zu erleben, scheute auch dieses Mal nicht den Weg in die Maag Event Hall. Selbst Regen- und Schneefall konnten es nicht verhindern, dass es wieder restlos ausverkauft war.

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Bevor es mit dem Konzerterlebnis richtig losgehen konnte kündigte Silbermond-Drummer Nowi erst einmal den lokalen Support-Act und die Idee dahinter an: In jeder Stadt spielte eine regionale Band auf dieser riesigen Bühne, der das gleiche Glück zuteil werden sollte, das Silbermond in früheren Zeiten hatten, bevor sie auf großen Bühnen spielten und hoch in den Charts einstiegen. Vom Hauptact selbst ausgewählt durfte nun also eine halbe Stunde lang die Schweizer Band Melonmoon den Abend eröffnen, die in männlicher Viererbesetzung gefälligen Pop-Rock bot, der teilweise zwar etwas mehr Härte als der Haupt-Act bieten konnte, dennoch aber gut in den Rahmen des Abends passte. Insgesamt waren sie zwar ein typischer Support-Act, der die Freude auf das danach Folgende erhöhte, dennoch war erkennbar, dass hier eine Band mit Potenzial auf der Bühne steht, denen mehr bevorstehen könnte. Das Silbermond-Publikum in den vorderen Reihen schien auf jeden Fall begeistert, freute sich aber dennoch, als der letzte Song angekündigt wurde und die Bühne für ihre Helden frei wurde.

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Mit Nach Haus wurde dann um kurz vor 21 Uhr der Auftritt von Silbermond eröffnet. Die Fans waren aus dem Häuschen. Es folgte ein Set, das einen gehörigen Anteil des aktuellen Albums Nichts passiert enthielt, aber sich gleichermaßen auch als ein Best Of-Set der bisherigen Karriere Silbermonds präsentierte. Zur Wirkung von Songs wie Symphonie, In Zeiten wie diesen muss nicht viel gesagt werden – viel wesentlicher ist hierbei, dass Silbermond sich eben nicht als Band präsentierte, die nur auf der Bühne ihre Songs spielt, sondern ihren Fans etwas bieten und auch etwas sagen möchte.

Etwa im Mittelteil des Sets begab sich die Band einfach mal mitten ins Publikum und spielte dort weiter. Nähe zu den Fans wird also nach wie vor groß geschrieben. Anschließend bekam Drummer Nowi seinen großen Auftritt und durfte ein Lied mit nur einem Akkord trällern. Nach großen Jubelstürmen für diese kurze Einlage durften Silbermond mit Nicht mein Problem und Nichts passiert noch einmal auf ihren Auftrag, auch etwas zu sagen zu haben, hinweisen. Und genau hier ist ja auch eine Stärke der Band: Man muss nicht immer alles verklausuliert darbieten, sondern kann einfach mal auf den Punkt kommen.

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Allen Kritikern und Zweiflern zum Trotz hat sich das Quartett mittlerweile zu einem der Top-Acts im deutschen Pop-Rock gemausert. Was vor zehn Jahren als Teenie-Band mit Jeans und Turnschuhen begann, ist heute eine gestandene und erwachsene Band, die nicht nur musikalisch und technisch zu überzeugen weiß, sondern Fans nahezu aller Altersklassen begeistern kann. Nach dem Konzert in Zürich konnte dies auch in den zufriedenen Gesichtern der Fans erkennen.

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