Jägermeister Rock Liga: Friska Viljor (Live in Stuttgart 2009)
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Jägermeister Rock Liga: Friska Viljor (Live in Stuttgart 2009) Foto: Achim Casper punkrockpix © regioactive.de

Wenn man an die 2005 gegründete schwedische Band Friska Viljor denkt, erinnert man sich meistens an eines ihrer mitreißenden und leidenschaftlichen Konzerte. In Berlin übertrieben Daniel Johansson und Joakim Sveningsson damit etwas.

{image}Zu Friska Viljor nimmt man sich am besten eines oder alle der folgenden Dinge mit: viel Alkohol, gute Laune und Mitsing–(Mitgröhl–)Lust. Denn wenn die Mitglieder von Friska Viljor die Bühne betreten, dann erwartet man Lust, Spaß und eine fröhliche schwedische Indie-Folk-Party. So kamen Friska Viljor am Dienstag dann auch glücklich lachend auf die Bühne des Maria Clubs am Ostbahnhof und wollten die Menge gleich zu Beginn anheizen. Doch da gab es schon eine erste Panne: die Ukulele musste zuerst gefunden werden. Im weiteren Verlauf machte die Band dann in der Art und Weise Stimmung, wie man es von ihr seit Jahren kennt. Mit viel Energie, Leidenschaft, ekstatischer Gute-Laune-Euphorie und einer Unmenge von Lalala-Melodien. Das Publikum johlte, jubelte, schrie "Jetzt geht es los!", crowdsurfte, sprang und hüpfte im Saal hin-und her, bis es in dem brütend heißen Maria Club im wahrsten Sinne des Wortes von der Decke tropfte und sich an den Seiten Wasserpfützen bildeten. Wie es die beiden Sänger Joakim Sveningsson und Daniel Johannson bei der Hitze in ihren Mänteln aushielten, diese Frage konnten sie dabei wohl nur selbst beantworten.

{image}Und doch: Trotz einigen leidenschaftlichen Momenten konnte der Sound an diesem Abend auf Dauer nicht mitreißen. Das lag vor allem an den neuen Songs, die beim Publikum nicht richtig zünden wollten, sondern stattdessen eher Stimmungsdämpfer waren, sowie an den sich ständig wiederholenden Einheits–Melodien, die im Publikum zwar für sehr viel Euphorie und Jubel sorgten, auf die Dauer aber etwas langatmig wirkten. Genauso wie Friska Viljor, die die gute Laune und Fröhlichkeit mit fast schon zu viel Souveränität und Routine im Saal verbreitete. Die Kunst des Fröhlichseins und der Guten Laune, diese kann man scheinbar lernen.

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