Pixies

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Die Pixies sind eine der Kultbands der Indie-Szene. Nicht umsonst verließ Kurt Cobain der Legende nach einmal sogar ein Nirvana-Konzert vorzeitig, um die Pixies live sehen zu können. Zum 20-jährigen Jubiläum des Albums "Doolittle" ist die Band nun wieder auf Welttournee und machte auch in der Frankfurter Jahrhunderhalle Station.

{image}Dort zeigten die Pixies unter großem Jubel erst einmal den Kurzfilm "Ein andalusischer Hund" von Luis Bunuel und Salvador Dali. Denn, das ist unter Pixies-Kennern sicherlich bekannt, der erste Song auf DoolittleDebaser – erzählt von diesem Meisterwerk, in dessen Handlungsverlauf ein Mann einer Frau auf grausame Weise ein Auge ausschneidet.

Doch bevor sich die Pixies diesem Song und dem dazugehörigen, seinen runden Geburtstag feiernden Album widmeten, gab es zu Beginn zunächst einmal einige Single-B-Seiten zu hören, die Kim Deal in wunderbar amüsanter Weise anmoderierte. Darunter fanden sich Dancing The Manta Ray, Weird At My School und Balley’s Walk, die die Band konsequent im Gegenlicht der Scheinwerfer spielte, was einigen Fotografen mit Sicherheit zu schaffen gemacht haben dürfte.

Dann folgte das, worauf die Fans warteten und was die Pixies zuvor schon angekündigt hatten: Sie spielten das komplette Doolittle in exakt der Reihenfolge des Albums und mit einer originalen Interpretation der Stücke. Angefangen vom angesprochenen Debaser über Wave Of Mutilation, Here Comes Your Man, Monkey Gone To Heaven und Hey, die Songs lösten bei den Zuschauern allesamt große Erinnerungen aus und ließen sie dazu tanzen, wie viele der größtenteils Mitte 30-jährigen Besucher es sicher auch schon vor vielen Jahren zu den Songs dieses Meisterwerks getan hatten.

Der von der ersten Sekunde an herausragend gute Sound tat ein übriges, um das Publikum zu Begeisterungsstürmen zu verleiten. Verstärkt wurde das Konzerterlebnis zusätzlich noch durch die kleinen Einspielfilme, die im Hintergrund auf eine Wand projiziert wurden, und das generell klug eingesetzte Licht – sieht man einmal davon ab, dass die Hallenbeleuchtung zu spät aus und zu früh wieder angeschaltet worden war.

Man weiß, dass das Verhältnis der einzelnen Pixies-Musiker untereinander nicht (immer) zum Besten bestellt ist. Doch auch wenn Frank Black mal wieder einen sehr launischen Eindruck hinterließ – so schaute er anfangs völlig grimmig drein, was sich erst später ein wenig änderte, als die Pixies schon eine Reihe ihrer Songs gespielt hatten – vermochten es die Vier, mit einer positiven Ausstrahlung eine gute Atmosphäre zu vermitteln.

Besonders Bassistin Kim Deal, die als Moderatorin durch den Abend führte, lachte, strahlte, und zeigte damit, dass die Klassiker nicht nur den Fans nach wie vor große Freude bereiten. Kim Deal erwähnte immer, ob es sich beim jeweils folgenden Song nun um eine A- oder eine B-Seite handele oder, dass die Platte nun gewendet werden müsste – eine ausgesprochen zuvorkommende und freundliche Moderatorin; und eine glänzende Bassistin wie eh und je.

Auch ihren Abgang von der Bühne nach 75 Minuten Spielzeit gestalteten die Pixies harmonisch: Alle Bandmitglieder kamen nach vorne an den Bühnenrand, verneigten sich und verließen zwar die Bühne, doch an der Videowand verneigte sich die Band dann noch in einem selbstironischen Video zahlreiche weitere Male.

Einzig schade war nur, dass in ihrem Set, und auch in den Zugaben, nicht die Klassiker Gigantic und Where Is My Mind vorkamen. Aber vielleicht werden diese ja beim nächsten Mal gespielt, wenn 2010 das Album Bossanova sein zwanzigjähriges Jubiläum feiert.

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