White Denim
{image}Mit welch einer Energie und welchem Tempo die drei Musiker von White Denim im Berliner Bang Bang Club durch ihre Songs rasten, das war ganz einfach nur wunderbar mitreißend, zugleich aber auch aufwühlend. Treibende Bässe mussten sich durch ein Geflecht aus vertrackten Songstrukturen und zirpenden Gitarren schlagen, was einen ganz eigenen Charme erzeugte. Die Musik der Band glänzte mit einer unverwechselbaren Rohheit, äußerte manchmal auch verstärkte Aggressionen, gönnte sich aber vor allem niemals eine auch nur kleinste Pause. Sänger und Gitarrist James Petralli, Bassist Steve Terebecki und Schlagzeuger Josh Block hetzten sich durch die einzelnen Songs, als gäbe es kein Halten; nervös gaben sie mit ihren Schuhen den immer schneller werdenden Takt vor. Ruhiger wurde es in der Zwischenzeit auch manchmal, ihre Instrumente aber kurz abzulegen, das hatten White Denim nur ganz selten im Sinn.
{image}Diese Eile nennen White Denim Medleys, von denen sie den Fans im Club gleich mehrere ausufernde Beispiele präsentierten. Medleys sind Musikstücke, die aus mehreren Songs bestehen und damit eine längere Verweildauer besitzen als die üblichen Einzelsongs. Sie zeigen besonders, wie interessant und schwer (manchmal aber auch leicht) es ist, Übergange zwischen zwei Liedern herzustellen, diese immer wieder zu kombinieren und damit gleichzeitig auch etwas Neues zu schaffen. Dass das wahrscheinlich immer wieder anstrengend ist und an diesem Abend auch war, zumal mit dem gezeigten Tempo, ist nur allzu verständlich. So verwunderte es auch nicht, dass sich das Trio zwischen den Medleys dann doch wenige kurze Verschnaufpausen gönnte und nach einer guten Stunde schweißüberströmt und sichtlich erschöpft die Bühne des Bang Bang Clubs verließ.
White Denim waren an diesem Abend roh, ungestüm, leidenschaftlich und voller Kraft. Diese Eigenschaften bleiben ihnen in der Zukunft hoffentlich erhalten, denn soviel Durchhaltevermögen wie das Austiner Trio besitzen nicht viele Bands.