Lange Zeit war es still um die bekannten Mannheimer: Xavier Naidoo und die Söhne Mannheims. Doch zusammen mit dem neuen Album der Söhne fiel auch der Startschuss zur "IZ ON // Alles kann Besser werden"-Tour 2009. Zur Freude aller Xavier-Fans ist das Ganze als Doppelpack angelegt. Konkret heißt das, ein Abend die Söhne, am folgenden Abend Xavier solo. Den Auftakt machten sie auf der Berliner Waldbühne und präsentierten als Vorband ihre eigene Aktions-Combo "Söhne gesucht".

{image}Mit der Aktion "Söhne gesucht" sollte jungen Talenten die Chance gegeben werden, mit erfolgreichen Musikern zu proben und aufzutreten. Kommentierte Xavier Naidoo den Berliner Auftritt für die gesuchten Söhne als "auch wenn es nur ein kleiner Auftritt ist", so meinte er das zeitlich betrachtet und nicht bezogen auf die ausverkaufte Waldbühne. Die Mannheimer gründeten ihre eigene Castingshow und fanden so ihre 14 Gewinner. Verfolgen lässt sich das alles auf soehne-gesucht.de und ist das Reinklicken definitiv wert. Schon vor dem eigentlichen Konzertbeginn sammelten sich die Anhänger, in Fischerhosen, Skihosen und Müllbeutel gewickelt und mit Picknickkörben versehen, auf den pitschnassen Plätzen der Waldbühne. Tatsächlich sah man noch drei Minuten vor Konzertbeginn ein Heer an Regenschirmen, doch pünktlich zu Söhne gesucht stoppte der Regen und die Jungs präsentieren als Warm-Up fünf Lieder der Söhne Mannheims. Trotz des großen Vorbilds klingen sie dabei ungleich härter und man darf auf einen eigenen Namen und Stil hoffen. Eine hörenswerte Castingband mit vielen guten Musikergenen, die das Publikum ordentlich anheizte.

{image}Als es schließlich Zeit wurde für die Söhne Mannheims, including Xavier Naidoo, warfen die Zuschauer ihre Hände in die Höhe. Das malerische Panorama um die Waldbühne ist generell ein fantastischer Anblick und wurde der vorherrschenden Stimmung mehr als gerecht. Passend zum Sonnenuntergang und den am Horizont über den Baumwipfeln vereinzelt vorbei fliegenden Flugzeugen, gab es Zwischen Tag und Nacht legt sich die Dämmerung auf die Ohren. Die perfekte Beleuchtung und die hervorragend gesetzten Lichteffekte zeichneten sich durch Schlichtheit aus und unterstrichen das Geschehen auf der Bühne. Zum Sound der Mannheimer muss wohl nicht mehr viel gesagt werden: ihre in Deutschland einzigartige Kombination aus HipHop, Soul, Rap, R'n'B und Pop ist hinreichend bekannt und macht richtig gute Laune. Die Mischung aus neuen Songs und Klassikern wie Babylonsystem, ein Lied oder Geh davon aus sorgte dafür, dass alle Zuschauer auf ihre Kosten kamen und so blieb der kurzzeitig einsetzende Nieselregen nahezu unbemerkt. Die Schirme blieben zu, die Herzen und die Ohren auf. Wie es dieser Tage so Brauch ist, gab es natürlich auch einen "Tribute to Jacko".

{image}Wer die Möglichkeiten hat eines dieser Doppel-Konzerte zu besuchen, sollte sich rechtzeitig sein Kombiticket sichern, denn mit der Herzensmusik aus Mannheim verhält es sich – rein erfahrungsgemäß wie folgt: Es mag einem nicht wirklich auffallen, dass es solange nichts neues gab, jetzt wo sie aber wieder präsent sind, kann man sich gar nicht mehr satt hören.

Das letzte reguläre Lied, Das hat die Welt noch nicht gesehen, bräuchte eigentlich keine Zugabe nach sich zu ziehen, ist aber so. Leider ist damit der Abend dann aber auch vorbei. Wer zu den Besuchern gehörte, die relativ spät aus der Waldbühne verschwanden, konnte noch das Glück haben, einen hupenden und winkenden Xavier ganz von Nahem zu sehen. Doch damit war dann endgültig Schluss mit dem Abend, und wer keine Karte für das Xavierkonzert am folgenden Tag hatte, fühlte sich vom Himmel verstanden und fuhr im Regen nach Hause.

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