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The Casting Out © motor.de

Newark, Delaware, gehört nicht unbedingt zu den bekanntesten amerikanischen Städten, hat aber immerhin The Casting Out hervorgebracht. Die Band mit ehemaligen Mitgliedern von Boysetsfire spielte vor kurzem im Kreuzberger SO36 ein Konzert, mit dem fast nur Fans begeistert werden konnten.

{image}Der Bezeichnung "Mädchenpunk" trifft den Stil von The Casting Out wohl am besten und ist - entgegen der männlichen Attitüde - nicht als Beleidigung gedacht. Vielmehr ist die Rede von einem angenehmen, weichen Sound, der gelegentliche Ausflüge ins harte Metier unternimmt. Rock'n'Roll ist wohl die Überbezeichnung des Genres, auch wenn die Mitglieder von The Casting Out ihren Stil selbst lieber als Punkrock bezeichnen. Dem steht, objektiv betrachtet, allerdings dann doch die Mädchenkomponente im Weg.

Mag es Frustration, Arroganz oder schlicht die persönliche Einstellung sein, besonders überzeugend klingt es nicht, wenn eine Band zwischen den Liedern den Eindruck vermittelt, erst seit drei Wochen auf der Bühne zu sein, wenn es doch in der Realität knapp 20 sind und Mitglieder teils schon jahrelange Erfahrungen bei Vorgängerbands sammeln konnten. Die Songtexte selbst sind recht harmlos, die Zwischenmoderationen hingegen jedoch mit dem überstrapazierten Wort der 90er überladen: "don’t give a f***ing shit. For f***ing sake, f***ing f***."

Sympatisch sieht anders aus, obwohl der Sound gut ist, die Abmische stimmt und auch Energie zwischen Publikum und Band ausgetauscht wird. So erfährt man, dass der 15jährige Sohn des Sängers im Publikum ist und die Anwesenden sich darüber sehr freuen, doch liegt insgesamt die Schlussfolgerung nahe, dass The Casting Out nur schwer neue Fans über ihre Live-Peformance finden werden.

Für Fans war der Auftritt von The Casting Out in Berlin daher wohl eines der besten Konzerte überhaupt, für Nichtfans nur ein weiterer Abend mit "irgendeiner" Ami-Punkband. Schade eigentlich!

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