Karamelo Santo

Karamelo Santo

Wenn Karamelo Santo die Festivalbühnen rocken, bleibt kein Hintern sitzen und keine Hüfte ungeschwingt. Ein tolles Sommerparty-Feeling vermitteln sie, was auch bei eher mäßigem Wetter zum Mitfeiern anregt. So auch am vergangenen Donnerstag im Berliner Lido.

{image}Guillermo Goy Ogalde, Pedro Piro, Diego Aput, Lucas Villafañe, Mariano Ponce de León, Gody Corominas, Pablo Clavijo, Alejandro und Juan Pablo Pelaez sind das neunköpfige Männergespann, das zurzeit Europa begeistert. Die argentinische Formation Karamelo Santo wirkt auf den ersten Blick bunt gemischt. So erinnert der Bassist beispielsweise an einen Anarchopunk, wohingegen die Sänger eher aussehen wie eine Mischung aus Gangstarapper und jamaikanischem Reggae. Damit ist auch schon der Kern der Musik beschrieben – von HipHop-Basics zu Latin-Ska über Reggae, Cumbia, Rock und Punk holen sie die Gute-Laune-Elemente aller Genres auf die Bühne. Schon bevor sie die Stage betreten, tanzt das Lido, das zwar nicht ausverkauft, aber doch gerappelt voll ist. Dem von der Stage gebrüllten "are you ready people" folgt ein Partygebrüll auf beiden Seiten.

Ohne Pause zwischen den Liedern spielen die Jungs rasante zwei Stunden. Nicht einmal Zeit zum Klatschen wird den Gästen gelassen. Und wenn dann doch mal gesprochen werden muss, dann auf Spanisch. Versteht sowieso jeder, denn wegen der "heiligen Bonbons" ist man ja auch da. Wirklich sexy sind die Herren zwar nicht, aber das macht nichts. Buenos Aires und Mendosa-Flair wohin man schaut. Und überall Gepoge und Gehüpfe.

Ob zur zum Ska gewandelten Simpsons-Titelmelodie, Papa Noah Was A Liar, Wonderful World oder Should I Stay Or Should I Go – selbst in den letzten Reihen wird getanzt. Auf Befehl setzt man sich, wartet und springt dann hoch. Der Sänger kommt von der Bühne und teilt das Publikum. Dieser Spalt schließt sich im "Dirty Dancing"-Style unmittelbar nach seinem Zurücktanzen zur Bühne. Das Highlight des Abends ist ganz klar der Macarena, der auf Mariuhana umgedichtet wird und tanztechnisch nicht wirklich von den Anwesenden nachgestellt wird, dafür aber große Tanzeuphorie im Freestyle erntet.

Eine Sommerparty in einem stickigen Club im kalten Berlin, von der man nie genug bekommen kann. Karamelo Santo, Ai Fiesta!

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