Kilians

Kilians © Universal Music

Mit ihrem Debüt "Kill The Kilians" konnten The Kilians noch mit jugendlichem Überschwang begeistern, ihr zweites Album enttäuschte dagegen mit allzu viel Eintönigkeit. Letzteres galt leider auch für das Konzert im Berliner Postbahnhof.

{image}Hier werden The Kilians zwar euphorisch gefeiert und die Zuschauer tanzen und springen voller Lust und Energie durch den Saal des Postbahnhofs, aber der neutrale Beobachter am Bühnenrand fragt sich hier eher, warum das eigentlich so ist. So klingen einerseits alle Songs sehr ähnlich und damit auf die Dauer langweilig. Andererseits stören den Autor die oftmals sehr sinnfreien Sprüche des Sängers Simon den Hartog, der dabei scheinbar cool und witzig wirken möchte. Er erreicht damit jedoch genau das Gegenteil: Vielmehr klingt es weder cool noch witzig, sondern eher aufgesetzt und abgehoben, was der Sänger da auf der Bühne von sich gibt. Und auch die Prise Ironie, die der Autor in den Sprüchen beim 2008 miterlebten Kilians-Konzert (Bericht) herauszuhören glaubte, scheint wohl doch nur eine Täuschung gewesen zu sein. Der Eindruck diesmal bleibt, dass die Ansagen vielmehr beweisen sollen, wie unglaublich großartig es doch ist, auf der Bühne stehen zu können, sich beim Spielen der Songs nicht viel Mühe geben zu müssen, Nonsens erzählen zu können – und das Publikum feiert einen dennoch. Zumindest der Großteil.

{image}Doch es gibt auch ein paar, die es ähnlich sehen wie beschrieben: Zum Beispiel ein englischsprachiges Paar, das anfangs zwar noch mitwippt, dann aber im Laufe der Zeit immer wieder den Kopf schüttelt und mit der Aussage "Boring!" das Konzert schließlich mittendrin verlässt. Und genauso so muss das Konzert an dieser Stelle leider beschrieben werden. Eintönig und ohne die Leidenschaft und den jugendlichen Elan, den man bei ihren Konzerten teilweise noch vor einem Jahr erleben durfte.  

Das ist schade! Denn The Kilians besitzen eigentlich das Potential zu mehr. Das bewies die Band auf ihrem Debütalbum. Doch ohne sich Mühe zu geben, gelingt auch dem talentiertesten Musiker nicht viel (Ausnahmen außer Acht gelassen..) . Sicher ist: Ihr Entdecker, Manager und Tomte-Sänger Thees Uhlmann sollte die Band mehr antreiben. Dann würden The Kilians vielleicht auch wieder mehr Kreativität für neue, zukünftige Alben verspüren. Jedenfalls wünscht man es ihnen aus allem Herzen.

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