Kari Bremnes

Kari Bremnes

Den weiten, offenen Klang ihrer Musik trägt Kari Bremnes wohl seit Anbeginn ihres Lebens tief im Innersten, denn ihr Geburtsstädtchen Svolvær liegt auf den Lofoten, einer Inselgruppe im Nordatlantik. Urbanes Flair sucht man dort vergebens. Dafür finden sich Fischerei-Betriebe und großflächige, Natur belassene Landschaften. Im Mai trat sie im Berliner Kesselhaus auf.

{image}Das Berliner Kesselhaus beherbergt regelmäßig großartige Frauen mit großartigem Sound. Im Bezug auf den Abend des 3. Mai ist die Rede von Kari Bremnes aus Oslo. Untere Etage sind Sitzplätz, die oberen Ränge halten als Stehplätze her. Ausverkauft und eng, wird es schwitzig und ein bisschen luftneutral. Aber die stickige Atmosphäre ist ein geringer Preis für den harmonischen Keltensound, den die Norwegerin mit sich bringt.

Sie ist längst ein Weltstar, der sowohl in Deutschland als auch Japan für ausverkaufte Konzerthallen sorgt. So ist ihre Homepage in drei Sprachen abrufbar und die Lyrics ihrer neue CD LY (=Schutz) werden dort ebenfalls übersetzt. Zu diesem Abend im Kesselhaus hat sie dieses vielschichtige Werk mitgebracht und singt von Wut, Liebe, von Tod und Tanz. Ohne ein Wort zu verstehen, wird dem Zuhörer aber sofort klar, was der Schwerpunkt des jeweiligen Liedes ist. Und genau damit trifft sie in das Herz der Anwesenden und wird gefeiert. Ihre Fangemeinde ist groß und sie ist längst kein Geheimtipp mehr. Bei manchen Liedern erwartet man Feen und Elfen auf der Bühne zu sehen, die sich in Nebelschwaden verirren und mit dem Johannisnachtstraum-Puk die Hände reichen. Passiert aber nicht. Was passiert, ist eine große Stimme einer großen Frau mit viel Frauenzauber.