Heinz Rudolf Kunze
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Heinz Rudolf Kunze Foto: Simon/actionzoom © actionzoom.de

So kennt man ihn. Heinz Rudolf Kunze, der Vater des deutschen "Besserwissersongs", hebt wieder den moralischen Zeigefinger. "Protest" nennt er seine aktuelle Tour. Das kritisierte Volk hängt an seinen Lippen. Trotzdem - oder gerade deshalb?

{image}Heinz Rudolf Kunze ist immer noch ein Straßenfeger. Die engen Pforten der Großen Freiheit 36 auf Sankt Pauli saugen die mutmaßlich nach anderer Unterhaltung strebenden Passanten vom Rotlichtpflaster. Man kommt zahlreich und pünktlich, denn der Meister hat zur musikalischen Moralpredigt gerufen. Pünktlich ist – soviel Vorbildwirkung muss sein – auch HRK und fängt minutengenau an. Gutgelaunt, mit ebenso motivierter Verstärkung, legt er los. Es ist der Beginn eines Feuerwerks an Metaphern. Schonungslose Kritik an der Welt und dem Kapitalismus, der Musik und der Jugend im Allgemeinen. Und im Speziellen, natürlich, über die Banker, DSDS und Dieter Bohlen.

Als wolle er die heutige Generation mit Gutmenschentum düngen, berieselt Heinz Rudolf Kunze gießkannengleich die begeisterten Massen. Das kommt an. Jede Pointe wird frenetisch bejubelt. Man könnte fast glauben, dort hätten sich die wenigen verbliebenen Vorbilder unserer Zeit versammelt.

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Mit zunehmender Dauer des Konzertes konzentriert sich Heinz Rudolf Kunze dann doch mehr und mehr auf die Musik. Das ist auch gut so. Das kann er auf seine unverwechselbare Art wie kaum ein Zweiter. Und so wird aus der Protestkundgebung letztlich doch ein sehenswertes Konzert.

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