Peaches (Am 04.05.2009 live im Uebel & gefährlich Hamburg )
Fotos: Holger Nassenstein

Peaches (Am 04.05.2009 live im Uebel & gefährlich Hamburg ) Fotos: Holger Nassenstein © regioactive.de

Bei The Shit begann die Kanadierin Merrill Beth Nisker ihre Karriere, unter dem Namen Peaches tritt sie seit dem Jahr 2000 auf. Am Samstag spielte die Wahl-Berlinerin nun wieder einmal in der Homebase und verwandelte das Konzert zu einer Art Verkleidungsshow.

{image}So trägt sie im Laufe des Konzerts zahlreiche unterschiedliche Kleider. Anfangs noch in einem gelb-schwarzen Kostüm und einer rosafarbenen Armbekleidung, wechselt Peaches später in einen Bademantel oder entscheidet sich dann auch mal für ein komplett weißes Kleid. Die Kleider haben dabei immer wieder eine Funktion. Während das gelb-schwarze Kostüm die Muskelpartien künstlich aufblasen kann, dient das weiße Kleid bei einigen Songs zur Projektionsfläche für kurze Videoanimationen. Darüberhinaus kommen während der Show auch immer wieder Perücken zum Einsatz, die entweder Peaches, drei im Konzert dazu stoßende Tänzer oder der Keyboarder der in grün-glitzernder Bekleidung angezogenen Begleitband Sweet Machine tragen.

{image}Es fehlen ihrer Show, wie schon vermutet, auch nicht die allseits beliebten, kleinen Provokationen. So sorgt diesmal ein Slip für Aussehen, den Peaches in einigen Songs über ihrer Kleidung trägt und der, aufgrund einer dort befestigten Lampe, ununterbrochen blinkt.

Musikalisch kann man den Sound von Peaches als eine Mischung zwischen Punk, Hardcore und Electroclash einordnen. Auffällig ist, dass sich Peaches an diesem Abend sehr aktiv, präsent und rege über die Bühne bewegt. Sie läuft ständig zwischen beiden Bühnenseiten hin und her, steigt auf das Schlagzeug und lässt sich einmal als Crowdsurfer im rundförmigen Kreis über die Zuschauer tragen.

{image}Diese sind begeistert von ihrem energievollen, spritzigen Auftritt und hüpfen im ausverkauften Astra Club enthusiastisch auf und ab. Freuen können sie sich im Übrigen dann auch über die zahlreiche Zugaben, die Peaches wenig später in theatralischer Manier absolviert. Zwei Securitys tragen sie, wie eine Diva auf einem Sofa sitzend, nochmals auf die Bühne. Sie spielt dann mit einer ihrer Tänzerinnen eine Art Theaterszene durch, in der die Musikerin mit einem Schwert hantiert, welches die Tänzerin in artistischer Manier zunächst tief in ihren Rachen steckt, so dass man als Zuschauer fast schon Angst bekommen muss, dass sie dieses Schwert verschluckt. Dieselbe Aktion wird auch mit einem Kleiderbügel durchgeführt, um dasselbe nun in die Form eines Liebesherzens umzuformen, durch welches sich schließlich jeder der Musiker, ob nun Peaches oder ihre Begleitband Sweet Machine, von den Zuschauern verabschiedet. Ein aufregendes Ende eines Konzertabends, in dessen Verlauf Peaches zuvor mit einer ausgesprochen vielseitigen und theatralen Verkleidungsshow geglänzt hatte.

Anzumerken bleibt: Das Schöne bei Peaches ist die Unberechenbarkeit. Man weiß nie, wie die nächste Show dieser Künstlerin ausschauen könnte. Das macht den Reiz eines Konzertbesuches aus. Der Autor ist sich sicher: Das wird sich in dieser Form so schnell sicherlich nicht ändern und kann hier daraus nur den Schluss ziehen: Absolut und immer wieder sehenswert, diese Peaches!

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