Bishop Allen

Bishop Allen © Sebastian Mlynarski

Mit dem Projekt, ein Jahr lang jeden Monat eine EP zu veröffentlichen, wurde die amerikanische Indie-Rockband Bishop Allen bekannt. Am vergangenen Sonntag präsentierte die Gruppe ihr neues Album "Grrr…" nun im LiveAtDot in Berlin.

{image}Bishop Allen zeigen sich an diesem Abend sichtlich gut gelaunt. Vor allem das sonnige und warme Wetter, das an diesem Tag in Berlin herrscht, hat der Gruppe offenbar sehr angetan. So erzählt Sänger Justin Rice gleich zu Beginn des Konzerts, übrigens in auffallend gutem Deutsch, glückselig über den wunderbaren Tag, den sie in Berlin bisher schon verbracht hätten. Und fügt leise-verhalten hinzu, dass sie "nun aber gerne noch ein wenig Rock'n'Roll spielen" würden. Genau das machen Bishop Allen dann auch, gepaart mit viel Liebe und Spiellaune.

{image}Interessant ist das unterschiedliche Auftreten der Musiker, wenn zum Beispiel einmal Justin Rice am Mikrofon steht oder ein anderes Mal die ansonsten das Xylophon und das Glockenspiel bedienende Darbie Nowatka singt. Denn während Justin Rice, wie ein Zappelphilipp, kaum stillstehen kann und stattdessen lieber wie ein Cowboy über die Bühne hopst, steht Darbie Nowatka bei ihren Gesangsparts ganz ruhig und mit melancholischer, unschuldiger Stimmlage vor dem Mikrofon. Ihr gehören die leisen, ruhigen, nachdenklichen Momente des Konzerts, während Justin Rice jene Songs singt, die mehr zum Mitwippen, Kopfnicken und zur Gute-Laune-Musik einladen. Damit treten hier zwei Musiker auf, die für verschiedene Stile stehen, und die Beide auf ganz unterschiedliche Weise begeistern und berühren. Doch eins haben alle Songs gemeinsam: Eingängige Melodien und den warmen Gesang.

Einzig und allein die kurze Spieldauer von nur einer Stunde hätten Bishop Allen an diesem Abend noch etwas ausdehnen dürfen. Dennoch: Die Melodien blieben an diesem lauen Sonntagabend auch so noch länger im Ohr. Denn was gibt es Schöneres, als eine Woche mit wunderbarer Indiepop-Musik ausklingen zu lassen? Noch dazu, wenn man zuvor schon den ganzen Tag im Berliner Mauerpark in der Wiese gelegen hatte, in gemütlicher Runde einen Kaffee getrunken hatte, und die von Justin Rice beschriebene, wärmende Sonne genossen hatte?