Dear Reader

Dear Reader

Die südafrikanische Band Dear Reader ist eine der ambitionierten Newcomerbands 2009. Am vergangenen Mittwoch begeisterte die Gruppe die Zuschauer nicht nur mit ihren folkigen Popsongs, sondern auch mit ihrer sympathischen und natürlichen Wesensart. Das beständige Touren der letzten Monate zahlt sich scheinbar aus. Im Berliner Club Lido konnte die Band, und ganz besonders Sängerin Cherilyn MacNeil, vollends begeistern und Lust auf mehr machen.

{image}Cherilyn MacNeil sticht bei der Band Dear Reader heraus. Sie wirkt so nett und natürlich, dass man sich fast spontan in sie verlieben könnte. Die Fröhlichkeit sprudelt nur so aus ihr heraus. Wenn sie zum Beispiel immer wieder auflacht und über den Bassisten Darryl Torr und dessen Pausen zwischen den Songs neckisch spöttelt: "He is never ready...", oder wenn sie sich nach minutenlangem Applaus für den Song Great White Bear fragt, warum das Publikum denn so lange klatscht. Die Regel eines Konzert wäre es doch nun einmal, dass das Publikum erst dann voller Überschwang klatsche, wenn die Band zum ersten Mal von der Bühne gegangen sei und mit dem Applaus zurückgeholt werden solle. Das beständige Lächeln der Sängerin und ihre laut gedachten Reflexionen zeigen bei diesem Berliner Konzert auch, dass die Band über den Erfolg ihrer folkigen Popmusik immer noch verwundert und erstaunt ist, und dass sich die Musiker darüber wie Kinder freuen.

{image} Jedoch haben Dear Reader in den vergangenen Monaten auch an Erfahrung gewonnen, was sich bei ihrem Live-Auftreten positiv niederschlägt. So wirken sie nicht mehr ganz so schüchtern und zaghaft, wie sie es teilweise noch bei ihren letzten Gigs waren. Und wie Dear Reader dann schließlich ihren von Bratschen-Melodien unterlegten Folkpop, der vor allem durch die klare, beim Zuschauer eine Gänsehaut auslösende Stimme von Cherilyn MacNeil geprägt ist, präsentieren, das kann man nur mit zwei Begriffen beschreiben: Berührend und wunderschön!

Deshalb gibt der Autor dann an dieser Stelle auch einen Tipp an alle Leser ab: Hingehen! Denn Dear Reader sind eine der ganz großen Musikperlen des Jahres 2009. Und wer zuerst hören statt sehen will, dem soll das Debütalbum Replace Why With Funny ans Herz gelegt sein.

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