The View

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Mit ihrem neuen Album "Which bitch" im Gepäck machte die schottische Indierockband aus Dundee Station im Heidelberger Karlstorbahnhof. Ärgerlicherweise fing die Band jedoch erst mit einer Verspätung von 2 Stunden an, was dazu geführt hat, dass leider nicht alle Besucher so lange ausgehalten hatten. Als es dann jedoch losging, ging es gewaltig los!

{image}Als 2007 ihr Debüt Hats off to the buskers erschien, schoss es in den UK-Charts von Null auf Eins. 3 Singles und eine EP hatten der Band genug Vorschußlorbeeren bereitet, dass sie zum ersten großen Hype des Jahres wurden. Ihr musikalischer Stil lässt als Einfluss klar The Libertines erkennen und viele sahen in The View so etwas wie eine verlässlichere Version der mittlerweile getrennten Band um Pete Doherty und Carl Barat. Eine, die die Versprechungen, die Peter & Carlos nicht mehr erfüllen konnten, endlich einlöst. Spätestens mit ihrem zweiten Album konnte sich die Band um Kyle Falconer und Kieren Webster (die sich beim Leadgesang, der Gitarre und dem Bass abwechseln) jedoch von ihrem großen Schatten lösen und sich als eigenständige Kraft in der aktuellen UK-Musikszene etablieren. Beste Vorraussetzungen also für das Konzert im leider nicht ausverkauften Karlstorbahnhof. 

Dass das Konzert dann doch noch zu einer Tour de force geriet, war nicht vorhersehbar und sorgte für mehr Libertines-feel, als man es sich gewünscht hätte. Dummerweise hatte der Gittarist der Band eine kurze Pause im Tourplan der Band zu einem Ausflug ins heimische UK genutzt und kam nicht rechtzeitig zurück. Angeblich fiel ein Flug aus. "Hello Cleveland"-ick-hör-dir-trapsen. Als The View dann jedoch um kurz nach 23 Uhr endlich die Bühne betraten, wurden die tapferen 300 Fans, die brav ausgehalten hatten, mit einer hingebungsvollen Show der Band entschädigt, die zwar nur ca. eine Stunde dauerte, aber damit im Erwartungshorizont von jungen UK- Bands blieb. Ärgerlicherweise gab es keinerlei offizielle Ansage oder Entschuldigung bezüglich der Verspätung.

{image}Die Setlist zog die erwartete best-of-Essenz der beiden Alben und wurde vom Heidelberger Publikum dankbar angenommen. Vor allem die ersten drei Songs sorgten für Begeisterung, vor der Bühne ging es hoch her, erst mit The Don wurde es ein wenig weniger wild. Für den Song Face For The Radio gab es gar eine akustische 3-Gitarren-Einlage, eine willkommene Abwechslung im Sound, der sonst der Maxime "voll auf die 12" folgte. Unterstützt wurde die Band von einem Gast-Keyboarder, der auch insbesondere in der ersten Konzerthälfte zudem den Chorgesang unterstützte. Unterm Strich blieb es in mitreißendes Erlebnis, die Band in einem so intimen Rahmen zu sehen, wie sie das nicht durchgehend hohe Niveau ihrer Songs durch eine leidenschaftliche Performance ausglich.

Setlist:

Glass Smash * 5 Rebbeccas * Wasted Little Djs * The Don * Temptation Dice * One Off Pretender * Skag Trendy * Wasteland * Typical Time 2* Face For The Radio * Realisation * Jimmy's * Coming down * Same Jeans * Give back the sun * Superstar Tradesman

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