Kevin Hamann macht seit Jahren Musik unter verschiedenen Namen und Pseudonymen. Am vergangenen Donnerstag begeisterte er die Zuschauer im Magnet Club in Berlin als ClickClickDecker.

{image}Tom Bola, ClickClickDecker, Bratze und My First Trumpet. Hinter all diesen Namen versteckt sich ein deutscher Musiker, der mit bürgerlichem Namen eigentlich Kevin Hamann heißt. Als Tom Bola machte er Mitte der Neunziger elektronische Musik, mit Der Tante Renate veröffentlichte er unter dem Namen Bratze das Album Kraft, unter dem Pseudonym My First Trumpet brachte er 2007 eine Instrumental-Platte heraus und als Click Click Decker veröffentlicht Kevin Hamann seit Jahren Solostücke. Letztere präsentiert er dabei allerdings immer wieder mit einer Band. Dies konnte man am vergangenen Donnerstag auch im Magnet Club in Berlin erleben, bei einem Gig mit großem Erfolg!

{image}Denn in Berlin wird ClickClickDecker zusammen mit seiner Band von den Fans frenetisch gefeiert. So werden viele Songs von Anfang bis zum Ende mitgesungen und zwei junge Damen sind scheinbar so verliebt in ihn, dass sie am liebsten aus seiner Bierflasche trinken, die Songauswahl bestimmen und auf der Bühne als Backgroundsängerinnen auftreten würden. ClickClickDecker scheint darüber sehr belustigt zu sein und kommentiert das Geschehen lakonisch mit einem lächelnden Blick ins Publikum, und er meint dazu nur, dass er doch ganz gerne immer noch selbst die für ein Gig in Frage kommenden Song bestimmen würde. Die Beiden würden ihm wohl auch auf das Klo folgen, wenn sie könnten, vermutet er. Die Folge ist Gelächter aus dem Publikum. Auch an anderen Stellen beweist der Wahl-Hamburger Entertainment-Qualitäten. Sowieso merkt man ihm an diesem Abend die gute Laune an. Und so spielt und singt ClickClickDecker seine mal leisen, mal etwas lauter lärmenden Songs mit großer Freude und Elan.

{image}Musikalisch präsentiert ClickClickDecker einen bunten Mix aus seinem Song-Repertoire. Von neuen Stücken aus seinem neusten Longplayer Den Umständen Entsprechend, wie zum Beispiel Händedruck am Wendepunkt, bis zu älteren Stücken wie Der ganze halbe Liter, Wer erklärt mir wie das hier funktioniert oder In Altona trank ich mal einen guten Kaffee, findet sich vieles wieder, was ClickClickDecker in der deutschen Musikszene bekannt gemacht hat. Das Publikum ist jedenfalls zufrieden mit seiner Songauswahl und beklatscht ihn deshalb umso stärker, als er nach mehreren Zugaben um 23:30 Uhr die Bühne leider schon wieder verlässt. Denn was ClickClickDecker präsentierte, war etwas, das es in Deutschland nur selten gibt: Deutscher Indiepop mit guten Texten. Im Übrigen: Witzige, charmante und ironische Texte hatte auch die Berliner Vorband Peer zu bieten, die Aufsehen besonders dann erregte, als sie die Zuschauer in zwei Chöre teilte, die daraufhin getrennt zueinander die banalen Zeilen "Ich sitze neben der Waschmaschine und zähle vier, fünf, sechs.." singen mussten.

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