Friendly Fires

Friendly Fires

Für Interpol eröffneten die Friendly Fires als Support-Act, für die Nintendo-Konsole Wii komponierten sie mit "On Board" den Soundtrack für deren TV-Werbekampagne. Nun waren die Friendly Fires live in Deutschland zu erleben. Sie machten im ausverkauften Bang Bang Club in Berlin Station.

{image}Als Friendly Fire ist umgangssprachlich der irrtümliche Beschuss eigener oder verbündeter Streitkräfte während einer kriegerischen Auseinandersetzung gemeint. Jedoch hat der Begriff noch eine weitere Bedeutung. Denn Friendly Fires nennt sich auch eine Band aus der englischen Klosterstadt St. Albans, deren drei Mitglieder sich mit vierzehn Jahren als Post-Hardcore-Band gründeten, aber sich seit der Universität in den disco-orientierten Indiepop verliebt haben. Den praktizieren sie bis heute. Das bedeutet dann: Bei den Friendly Fires treffen komplexe Rhythmus-Strukturen auf groovige, eingängige Melodien und elektronische Synthie-Einschübe, die dazu mit vielseitigem Gesang unterlegt werden. Das soll vor allem eines bewirken: jeden Hörer zum Tanzen zu bringen.

Im ausverkauften Bang Bang Club macht das bei den Friendly Fires besonders der Sänger Ed Macfarlane vor. Er demonstrierte dem Publikum während des Konzerts in einigen Songs seinen ganz eigenen, groovigen Tanzstil und steigt dann auch einmal kurz runter von der Bühne, um die Zuschauer zu animieren, das Gleiche zu tun und sich zu Songs wie dem von einem wunderbar melodiösen Refrain durchsetzten Jump In The Pool, dem funkigen und disco-hitverdächtigen On Board oder dem von Shoegazer-Synties und -Gitarren überbordenden Paris ausufernd zu bewegen.

Nur den Sound, der an diesem Abend durch die Boxen kommt, könnte man teilweise als mangelhaft bezeichnen. Denn so ist es entscheidend, an welchem Standort man steht, um sagen zu können, ob der Sound "ganz ok" oder "einfach nur matschig" ist.

45 Minuten dauert das Set des Quartetts um die drei Stammmitglieder Ed Macfarlane, Edd Gibson und Jack Savidge sowie ihrem Live-Bassisten Rob Lee, dann verlassen die Friendly Fires, nachdem sie zuvor all, ihre ganzen auf dem selbstbetitelten Debütalbum befindlichen Songs performt haben, leider auch schon wieder die Bühne.  Doch tanzbare Songs bekommen die Zuschauer trotzdem noch bis spät in die Nacht geboten. Das ist schließlich Ehrensache für die drei DJs des Karrera Klubs, die sich kurz nach dem Abgang der Gruppe an die Plattenteller wagten. Denn nicht umsonst ist der Karrera Klub seit Jahren einer der beliebtesten Indiepop-Discos Berlins.

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