Ter Haar

Ter Haar

Das neu gegründete "Moutique Ensemble" soll mehrere musikalisch aufeinander abgestimmte Bands zusammenbringen, die auf eine gemeinsame Tournee gehen. Mit drei jungen Bands war die erste Auflage des Ensembles vor wenigen Tagen in Berlin zu Gast.

{image}Die Berliner Konzertagentur "Moutique" hat schon oft bewiesen, dass sie ein Gespür für kommende musikalische Größen besitzt. Sie holten Bands wie Death Cab For Cutie und Broken Social Scene nach Deutschland, als sie noch kaum jemand kannte. Nun hat die Agentur ein neues Projekt an Land gezogen, das junge Newcomer-Bands unterstützen soll. Es trägt den Namen Moutique Ensemble und soll nicht nur eine Band auf Tournee, sondern gleich eine ganze Reihe an musikalisch aufeinander abgestimmten Bands durch die deutschen Städte und durch Europa schicken. Zur 1. Auflage waren die deutschen Postrocker Ter Haar, die deutsch-schwedische Band It's A Musical sowie der amerikanische Songwriter Jeremy Jay eingeladen. Letzterer fungierte dabei als Ersatz für Kid Dakota, die ihren Auftritt wenige Tage zuvor hatten absagen müssen.

{image}Im Magnet Club sind die Zuschauerreihen zu Beginn des "kleinen Festivals" noch sehr überschaubar. Als erster Act betritt Jeremy Jay die Bühne und präsentiert einen verträumten Sound, der mit elektronischen Klängen angereichert ist und mit gelegentlichen Pfeif-Einlagen des Sängers unterlegt wird, was die Musik manchmal auch sehr sphärisch wirken lässt. Wenig später verlässt die Band, unter höflichem Applaus, allerdings auch schon wieder die Bühne.

In dem nun besser gefüllten Club bekommt nach kurzer Umbaupause die deutsch-schwedische und in Berlin lebende Band It’s A Musical die Aufmerksamkeit des nun größer gewordenen Publikums zu spüren. Es gibt, ganz dem Bandnamen entsprechend, fröhliche und heitere Indiepop-Musik zu hören. Bei den Zuschauern wird außerdem durch ein sympathisches Auftreten und das charmante Lachen der Sängerin Ella Blixt gepunktet. Aber auch der Schlagzeuger Robert Kretzschmar kann sich ein verschmitztes Lächeln nur schwer verkneifen.

{image}Man merkt: Die drei Musiker (Marcel Schaeffner am Bass) haben Spaß an ihrer Musik und dem Live-Auftritt. Kein Wunder also, dass sie wenig später, nach großem Applaus, für eine Zugabe nochmal auf die Bühne zurückkehren und ihren Auftritt mit einem wunderbaren Cover der kanadischen Band The Hidden Cameras enden lassen. Schließlich kommen nach einer weiteren Umbaupause noch die jungen Berliner Postrocker Ter Haar als Headliner des Abends auf die Bühne. Sie versuchen die Zuschauer mit einem intensiven, druckvollen und weit ausufernden, leicht psychedelischen Sound zu überzeugen. Dabei stören nur einige technische Probleme in Form mehrerer kurzer Stromausfälle das etwa einstündige Set, bevor die Band schließlich zusammen mit den Freunden von It’s A Musical das erste "Moutique Festival" mit einem weiteren Cover ausklingen lässt, bei dem sich der Schlagzeuger von It’s A Musical mit einem Text in der Hand als Sänger versucht.

Wir freuen uns auf das nächste Moutique Ensemble, denn die Erstauflage hat gezeigt: Es gibt einerseits für den Zuschauer die Möglichkeit, an einem Abend gleich eine Reihe junger Bands für einen geringen Preis zu sehen, als auch die Chance für die Bands, neue Kontakte zu knüpfen und sich verstärkt der Öffentlichkeit zu präsentieren.