The Subways (Live in Mannheim 2009)
Foto: Achim Casper punkrockpix

The Subways (Live in Mannheim 2009) Foto: Achim Casper punkrockpix © regioactive.de

Ihre Tour führt sie auch nach Japan und Australien, doch am vergangenen Samstag Abend regierte die gute Laune der drei Engländer von The Subways vorerst einmal über das tanzende Volk in der ausverkauften Alten Feuerwache in Mannheim. Das zuvor von der Hamburger Band One Fine Day aufgewärmte Publikum feierte zu Ohrwürmern wie "With You" und "Oh Yeah" ebenso euphorisch, wie zu den neuen Singles "Shake! Shake!" und "Alright".

{image}Massen stürmten am Samstag die Tore der Alten Feuerwache, als die Subways zum Tanz luden. Mit im Gepäck hatten sie die Hamburger Band One Fine Day, die den Abend mit einer melodischen Mischung aus Emo, Punk und Rock eröffneten. Diese überaus gut gewählte Vorband heizte dem Publikum bereits nach wenigen Takten ordentlich ein. Obwohl sie hier im süddeutschen Raum noch unbekannt sind, fanden ihre Titel wie Jimmy’s Day und Goodbye to Reality bei den Zuhören großen Anklang. Zum Schluss stimmten sie ihre neue Single Emily – die laut dem Sänger "wunder, wunderschön" ist – an, die einen Vorgeschmack auf das folgende zweite Album der Norddeutschen bot. Die Umbaupause nutzen die meisten Gäste, um sich zu erfrischen und wieder abzukühlen, da die Raumtemperatur bereits nach der ersten halben Stunde um einige Grade gestiegen war.

{image}Doch die Ruhe hielt nur kurz an. Nach wenigen Minuten war die Bühne mit den drei Engländern von The Subways neu besetzt. Während sich andere Bands in den ersten Songs noch warm spielen müssen, sprudelten die Briten von der ersten Sekunde an vor Energie und sichtbarer Freude an ihrer Musik. Der Titel des Konzertes, Be my little Rock’n’Roll Queen, war dann auch der Opener, während dem sich Sänger Billy bereits entblößte und auf das Schlagzeug stieg. Nach einem kurzen, aber genialen Drumsolo seines Bruders Josh, der mit Einbrechermaske spielte, sang er sogar den Refrain des Hits in fast akzentfreiem Deutsch – so akzentfrei es eben einem Briten möglich ist. Kaum war der letzte Ton verklungen, ging es auch schon mit dem nächsten großartigen Stück Young for Eternity in rasantem Tempo weiter. Auch dieses konnte das Publikum lauthals mitsingen, was die Bassistin und Ex-Verlobte von Sänger Billy, Charlotte Cooper in exzessives Headbanging versetzte

Im Anschluss an die beiden Titel des ersten Albums Young for Eternity von 2005 folgte das erste Lied des aktuellen Albums All or Nothing. Dafür hat die Band den Titel Obsession ausgewählt, der den Fans nicht minder bekannt schien, als die älteren "Klassiker".

{image}Danach stand die erste kurze Verschnaufpause auf dem Programm, in der Billy die Gitarre wechselte und sich mit Wasser übergoss, denn: "It’s only a Rockshow if you are completely wet!" Und das waren zu diesem Zeitpunk auch die Zuschauer, da bei mindestens 35 Grad Raumtemperatur und 93% Luftfeuchtigkeit beständig gesprungen und getanzt wurde. So ging es unbeirrt durch zahlreiche Lieder der beiden Alben. Ein weiteres Highlight darunter war die Single Shake! Shake!, die von der Sängerin mit der unverwechselbaren, leicht quietschigen Stimme angekündigt wurde. Den Titel des Songs verstand das Publikum als Aufforderung und pogte, klatschte und sprang so heftig, dass es nicht verwundert hätte, wenn sich die Oma in der Neckarstadt über Ruhestörung beschwerte.

Nach weiteren energiegeladenen Stücken unterbrach der Sänger das Geschehen, um dem Publikum zunächst verwirrende Fragen zu stellen: "I’m curious… How was your Christmas? Good? Mine was good. An even better question: How was New Years? Mine was great. But it would have been better if I had been WITH YOU!"

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{image}Und noch bevor die Zuhörer verstanden hatten, dass das gerade die Ankündigung des Hits With you war, ertönten die ersten Zeilen des "Liebesliedes". Die rocken Gitarrenriffs des Titels täuschen nur phasenweise über den wirklich romantischen Text hinweg.

Als dann nach dem progressiven Turnaround die kopfschüttelnde Menge wieder auf die Bühne blickte, war diese plötzlich leer. Eine kurze Schreckminute über den plötzlichen Abgang später, forderten die Zuschauer die Band mit lauten "Subways"-Rufen wieder zurück. Die Zugabe war gekrönt von dem wohl beliebtesten Titel Oh yeah, bei dem das Publikum alleine die komplette erste Strophe inklusive Refrain sang, während sich Billy mutig in die Masse stürzte, um sich crowdsurfend einmal durch den halben Saal und wieder zurück zu bewegen. Umso trauriger wurden die Mienen, als es danach dann endgültig vorbei war. Nach eineinhalb Stunden grandiosem Indie-Rock hatten die meisten nur noch ein Ziel: Frische Luft!

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