Mediengruppe Telekommander

Mediengruppe Telekommander © EMI Music

Mediengruppe Telekommander ist ein deutsch-österreichisches Duo, das besonders mit den Electro-Punk-Hits "Kommanda" und "Bild dir deine Meinung" in Deutschland bekannt wurde. Vor kurzem waren sie nun im Festsaal Kreuzberg in Berlin zu Gast.

{image}Wir leben in einer Mediengesellschaft, in der wir jederzeit und überall mit Informationen konfrontiert werden. Ob es die Zeitung, das Radio, der Fernseher und das Internet sind, ständig überströmen uns Nachrichten und Meldungen von allen Seiten, ohne dass wir ihnen entkommen könnten. "Ordnung schaffen" lautet deshalb die Devise. Zumindest für ein deutsch-österreichisches Duo namens Mediengruppe Telekommander, dessen Mitglieder Florian Zwietnig und Gregor Mandl sich 1998 auf einer gemeinsamen Zugfahrt zwischen Salzburg und Berlin kennengelernt hatten. Sie entdeckten ihre gemeinsame Leidenschaft für Indierock, HipHop und elektronische Musik und beschließen wenig später, gemeinsam nach Berlin zu ziehen. Dort probieren sie sich zunächst nur an Videoinstallationen und Sounddesigns aus. Doch 2002 startet die Mediengruppe Telekommander mit der ersten EP auch ihre musikalische Karriere. Der Durchbruch gelingt ein Jahr später mit dem Elektro-Punk-Song Kommanda. Mit Die ganze Kraft einer Kultur und Näher am Menschen folgen schließlich zwei Alben, bevor sie sich Ende 2008 für neue Albumaufnahmen ins Studio zurückziehen. Vor wenigen Tagen stellten sie bei einem exklusiven und ausverkauften Konzert im Festsaal Kreuzberg in Berlin erstmals ein Teil ihres neuen Materials vor.

Zunächst haben die Mediengruppe Telekommander an diesem Abend jedoch noch mit einigen technischen Schwierigkeiten zu kämpfen. So muss die Band (ein Schlagzeuger ist an diesem Abend auch mit dabei) ihren Auftritt beim Betreten der Bühne aufgrund von Computerproblemen sogleich wieder abbrechen. Ein Anfang, den sich die Gruppe so sicherlich nicht vorgestellt hat. Später erfährt man: Mit technischen Widrigkeiten hatte die Band schon bei den Proben zu kämpfen. Dabei war anscheinend sogar die gesamte Anlage des Clubs ausgefallen.

{image}Doch an diesem Tag ist die Ursache des Problems zum Glück schnell gefunden und so kann es wenig später losgehen – mit einer Party, in der die Band mit Bravour zeigt, wie abwechslungsreich sie doch ist. Ob sie nun in HipHop-Style über die Bühne rappen, mit verzerrten und roboterähnlich wirkenden Stimmen den Elektrobeat vorgeben oder mit dem neuen Song Einer geht in Führung den "Punkrock" zelebrieren: So leidenschaftlich die Gruppe in ihren Texten zur Medien-und Konsumkritik auffordert, so leidenschaftlich überschreiten sie in ihrer Musik auch gerne die Grenzen der verschiedenen Musikstile.

Die Zuschauer singen stets lautstark mit, heben die Arme in die Höhe und pogen um die Wette. Schweiß tropft von den Gesichtern der Fans, und als die Mediengruppe Telekommander schließlich den Electro-Punk-Hit Kommanda anstimmt, wird aus Publikum und Band eine verschworene Gemeinschaft. Das Motto, das hier hinaus geschrien wird, lautet:  "Ich Kommanda, Du Kommanda, Er Kommanda, Sie Kommanda, Wer Kommanda?/ Telekommander!".

{image}Ein Fan kann sich daraufhin nicht zurückhalten und stürmt die Bühne, um sich schließlich mit einem Hechtsprung auf den Armen der Zuschauer wieder in die Menge treiben zu lassen. Er ist der erste Crowdsurfer von vielen, die nun bis zum Ende des Konzerts folgen werden.Dieser Fan kehrt noch einmal vor den Zugaben auf die Bühne zurück und fordert wie ein Entertainer die Mediengruppe Telekommander zur Rückkehr auf die Bühne zurück. Diesen Wunsch erfüllt die Band ihm und den anderen Fans bei der ganzen Euphorie natürlich sehr gerne, und sie beendet das Konzert mit einem Schmankerl für alle alteingesessenen Fans: mit dem Song Untergrund von ihrer allerersten EP.  

Außerdem verspricht die Mediengruppe Telekommander: Dieses Jahr werden sie auf zahlreichen Festivals auftreten und – natürlich– nochmal in Berlin spielen. Denn sie hatten es sich lange überlegt, ob sie jetzt in diesem frühen Stadium der neuen Albumproduktion schon ein Konzert spielen sollten. Sie haben es getan – und es hat sich wahrlich gelohnt.

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