Max Herre

Max Herre © Four Artists

Nach dem "Catch a Fire"-Konzert mit Samy Deluxe, D-Flame, Torch und Toni-L im Mai, läutete das Rude 7 in Mannheim nun zur zweiten Runde des HipHop-Klassentreffens. Diesmal waren Max Herre, Afrob und Meli, sowie Denyo und DJ Mad als Vertreter der Deutsch-Rap-Hochburgen Stuttgart und Hamburg zu Gast beim Dancehall-Soundsystem DeeBuzz, das im Vorprogramm für ein standesgemäßes Warm-Up sorgte.

{image}Für den Start des Deutsch-Rap-Abends verstärkte sich das DeeBuzz-Soundsystem um Skarra Mucci mit dem Stuttgarter Lucky Punch-Soundsystem um Selecta Bigg G und MC Malik. Nach einer erlesenen Dubplate Selection aus Dancehall und HipHop, mit der die Party so richtig ins rollen kam, übernahm Rapper Young roDDie das Mic, um seine englischsprachigen Reime vorzutragen. Dekoriert mit einer Goldkette, die an die goldenen Zeiten von Crews wie EPMD, Run DMC oder Eric B & Rakim erinnerte, ließ der Popakademiker seine Lines fließen und brachte damit den ein oder anderen Kopf zum nicken. Auch kein Unbekannter in Mannheim ist Danny Fresh, der als nächstes seine Zeilen kicken durfte. Mit scheinbar unendlich vielen Freestyles hielt er das Publikum kontinuierlich bei Laune, denn die Wortakrobaten aus Stuttgart und Hamburg ließen lange auf sich warten. Immerhin wurde ja um Drei die Uhr eine Stunde zurückgestellt, so dass sich die Partyzeit automatisch verlängerte.

{image}Um kurz vor zwei Uhr tauchte dann DJ Mad an den Decks auf und ließ die HipHopper-Herzen mit dem Westcoast-Smasher Straight outta Compton höher schlagen. Mit riesiger Afro-Frisur und dem Mikro in ihrer Hand startete Meli vom Künstlerkollektiv Sisters Keepers ihre Show und änderte dazu den N.W.A-Text in Straight outta Stuttgart ab. Dass sie Skills en Masse pachtet hat sie nicht nur vor ein paar Jahren in der gleichnamigen Crew zusammen mit ihrem Bruder Marcy unter Beweis gestellt, sondern stellte diese auch heute zur Schau. Aus SEM-Zeiten gab es deshalb unter anderem Wie wir zu hören. Noch während sie ihren Solo-Track Ha Ha Ha Hits performte standen schon längst Afrob, Denyo und Max Herre auf der Bühne.

Sichtlich gut gelaunt ließ Mad nun einen Deutsch-Rap-Klassiker nach dem anderen auf seinen Plattenspielern laufen und zeigte souverän ein paar Technics-Tricks aus seinem Repertoire. Zur Freude des frenetischen Publikums spielte die Zweidrittelmehrheit der Absoluten Beginner auch Hits wie Liebes Lied und Hammerhart aus glorreichen Eimsbush-Zeiten. Immer wieder halfen sich die Mitglieder der Hamburg-Stuttgart Connection gegenseitig aus. Afrob und Denyo steuerten sogar ihre Parts zum Brothers Keepers Allstar-Stück Adriano bei. Freundeskreis-Frontmann Max Herre ließ sich nicht zweimal bitten und packte ohne Umwege die geforderten Klassiker wie Esperanto und Anna aus. Natürlich gab es gesangstechnisch lautstarke Unterstützung von der begeisterten Menge.

{image}Live on stage drehte Afrob aus dem Schoß der Stuttgarter Kolchose voll auf und holte das letzte aus sich heraus. Mit der antreibenden DJ Thomilla-Kooperation Get up bekommt das 0711-Reimemonster noch jede Party in den Griff. Probleme hatten die Rapper heute ohnehin nicht, das Publikum zu überzeugen. Getragen von der guten Laune der Acts und dem positiven Rap-Sound der Jahrtausendwende wurde die Party zu einem einzigen Fest. Und ja klar, auch ohne Ferris MC im Gepäck hatte Afrob heute Bock die Stadt zu rocken – wie es schon in der Textzeile aus Reimemonster heißt.  

Bis in die späte Nacht wurde noch weiter mit HipHop gerollt, ehe ein weiteres durchweg gelungenes "Catch a Fire" zu Ende ging.