Southside 2008: Donots
Foto: Marcel Benoit

Southside 2008: Donots Foto: Marcel Benoit © regioactive.de

Ende September startete die Rockformation aus Ibbenbühren die Verlängerung ihrer "Coma Chameleon"-Tour 2008, die sie zum zweiten Mal in diesem Jahr quer durch Deutschland führt. Am vergangenen Donnerstag stand für Ingo, Guido, Alex, Jan-Dirk und Eike dann auch ein Termin im Heidelberger Karlstorbahnhof auf dem Programm, bei dem sich die Jungs von ihrer besten Seite zeigten, musikalisch als auch unterhaltend. Aber was ausgerechnet ein Pferd mit dem Abend zu tun hatte, das erfahrt ihr im folgenden Review.

{image}Um neun Uhr ging es pünktlich los mit der Vorband American Steel, die zum ersten Mal in Deutschland spielen und sich von einigen technischen Schwierigkeiten nicht aus der Ruhe bringen ließen. Die Gäste aus San Fransisco lieferten ein ordentliches halbstündiges Set, doch es war schnell klar, auf wen hier alle warten. Um zehn Uhr war es dann endlich soweit, und nachdem die Donots die Bühne betreten hatten, gab es in der gut gefüllten Halle kein Halten mehr. Die Fans feierten die Donots ohne großartig motiviert werden zu müssen, inklusive Mädchenpogo (was von Ingo auch als Mädchenpopo verstanden wurde). Und man bekommt ja öfter von verschiedenen Bands gesagt, dass das geilste Publikum gerade vor der Bühne steht etc., doch an diesem Abend konnte man diese Aussage mit Haut und Haar glauben. Denn so eine Verblüffung und Freude seitens der Band auf Grund des völlig ausgeflippten Publikums kann selbst ein bühnenerfahrener Musiker nicht vortäuschen. Das wiederum zeigte sich in einer unglaublich guten Show der Donots, und wenn man dachte, die Jungs können sich nicht mehr steigern, legten sie mit dem nächsten Song noch eins obendrauf.

Doch nun zu dem mysteriösen Pferd. Man nehme: eine Halle, in die viele Menschen reinpassen; Menschen, die diese Halle betreten und lautstark auf sich aufmerksam machen können; ein paar Musiker, die sich gerne vor einen lustigen Menschenhaufen stellen, um diese zu unterhalten.

{image}Doch die wichtigste Zutat: ein völlig sinnloser Spruch wie "Ihr geht ab wie ein Pferd", so gehört von Guido irgendwann während des Konzertes. Und da das Heidelberger Publikum schon einmal so gut drauf war, wandelte es diesen Ausspruch kurzerhand in "Wir sind das Pferd" um. Das zog sich dann durch das restliche Konzert, statt Hände sollten die Fans ihre Hufe in die Luft halten und wiehern statt jubeln. Und man darf gespannt sein, nach einer kleinen Improvisation über Pferde und Tiere im Allgemeinen versprach Ingo, einen Pferdesong zu schreiben und ihn online zu stellen.

Das ganze Konzert war ein perfektes Wechselspiel zwischen Band und Publikum, was sicher nicht zuletzt auf die Entertainment-Qualitäten von Sänger Ingo und Gitarrist Giudo, sowie den Rest der Band zurückzuführen ist. Ihre Show zeugte von Erfahrung, strotzte vor Energie und wirkte dadurch authentisch statt routiniert. Ihrem Ruf als geniale Live-Band sind die Donots in Heidelberg in jedem Fall mehr als gerecht geworden.

Die Setliste der Donots in Heidelberg:

This Is Not A Drill – I Quit – Pick Up The Pieces – Jaded – Today – Break My Stride – Friends – New Hope Fpr The Dead – To Hell With Love – Saccharine Smile – Stop The Clocks – Right Kind Of Wrong – Wretched Boy – Duck And Cover – Headphones – Whatever Happened To The 80s – We're Not Gonna Take It  

Zugaben: Room With A View – Killing Time – Up Song – Good-Bye Routine

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