Featured Artists Coalition

Featured Artists Coalition

Es geht um Kontrolle, es geht ums Geld, manchmal um das Überleben und immer um das Recht. In England hat sich jetzt die Featured Artists Coalition gefunden, ein Verband, der von Künstlern für Künstler gegründet worden ist. Für die Stärkung der eigenen Rechte brechen hier Bands wie Radiohead und die Kaiser Chiefs eine Lanze.

{image}Hütten und Paläste. Im Musikbusiness sind es, von prozentual wenigen Ausnahmen abgesehen, immer noch die Musiker, die meist in den Hütten verkümmern und die Labelbosse, die in den Palästen hausen. Das bezieht sich nicht auf Stars der 80er und 90er Jahre, die noch immer gut von ihren Tantiemen leben, sondern vor allem auf Künstler des 21. Jahrhunderts. Der Trend ausbleibender Vergütung hat sich mit der Digitalisierung von Musik und veränderten Konsumgewohnheiten der Hörer noch weiter verstärkt: Der Künstler erhält immer weniger Geld für seine Werke, da Plattenfirmen im schrumpfenden Markt immer mehr Gewinne für sich selbst einstreichen, um ihre internen Ausgaben oder selbstgesteckten Gewinnziele zu decken. Oft werden diese sogar dann noch vorgeschoben, wenn der Künstler längst nicht mehr unter Vertrag steht. Die Nutzungsrechte für altes Material verbleiben in den meisten Ländern nämlich direkt bei der Plattenfirma – der Künstler hat also keine freie Verfügungsgewalt über seine eigene Kunst. So kommt es beispielsweise immer wieder zu gruselig entstellten Best-Of Alben, gegen die von Musikerseite her nichts unternommen werden kann.

{image}Oben genanntes Beispiel ist durch das Urheberrecht in Deutschland interessanterweise von Gesetzes wegen verboten, ein Modell, dass sogar für den Verband Vorbildcharakter für eine weltweite Umsetzung hat. International problematisch ist hingegen die Einnahmenverteilung vom Verkauf digitaler und auch physischer Datenträger, vor allem auch durch sogenannte Flatratemodelle, bei denen eine Person für einen Festpreis beliebig viel Musik herunterladen kann – der Künstler geht leer aus. Damit das System gerechter wird und die Eigentumsrechte der Künstler an ihrem Werk gewahrt bleibt, haben sich jetzt nach längerer Vorbereitung einige Bands und Musiker zu einem Verband zusammengeschlossen, der für genau diese Rechte eintritt. Dieser hat seinen Sitz in London und hört auf den Namen Featured Artists Coalition, kurz FAC. Das beweist (zum Glück), dass es unter Künstlern noch ein starkes Wir-Gefühl und eine gehörige Portion Zivilicourage gibt, denn die ersten Mitglieder Radiohead, Kaiser Chiefs, Robbie Williams, Wet Wet Wet, Richard Ashcroft, Soul II Soul, The Futureheads, The Verve, Travis und andere haben ihre Schäfchen bereits im Trockenen und ebnen so vor allem auch für Newcomer den Weg zu einer gerechten Wertschätzung ihrer Kunst.

Der Verband FAC im Netz:

>> The Featured Artists Coalition