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Vier gute Gründe für überschwängliche Kritiken und begeisterte Fans sind: Christoph am Mikrofon, Thomas an der Gitarre, Sebastian am Bass und Moritz am Schlagzeug. Die Hesslers sind die Nachwuchshoffnung für Alternative-Rock aus heimatlichen Gefilden. Wir haben uns die vier Jungs vorgeknöpft und zum Interview geladen. Zu unserer Freude haben sie sich die Zeit genommen, und das, obwohl sie gerade im Tourstress stecken.

{image}Die Hesslers haben der Alternative-Szene das Vertrauen in kompromisslose, eigenständige Musik zurückgegeben, die im Inneren Energie, Kraft und Anspruch verpackt und nach Außen mit Dreck und Schweiß um sich wirft. Der Name Hesslers steht für sich als eine der stärksten Livebands Deutschlands und trotz ihres jungen Alters sind die Mitglieder einzeln, aber auch als Gruppe mit dem Prädikat "Ausnahmetalent" ganz richtig bezeichnet. Das beweisen sie hierzulande gerade wieder live im Rahmen einer ausgedehnten Tour. Trotzdem haben sie sich für uns ein bisschen Zeit genommen und alle Fragen beantwortet, die uns und euch interessieren dürften

Die banalen Fragen zum Einstieg: Wie habt ihr zusammengefunden, und warum der Name Hesslers?

Hesslers: Wir haben uns in Mannheim an der Popakademie kennengelernt und uns entschieden die "Pop"-akademie mit einer ordentlichen Krachband zu bereichern – so ging's dann los. Der Name ist eher ein Zufallsprodukt: Christoph heißt zwar mit Nachnamen so, am Anfang war das aber auch nur der "Projektname". Die Leute fanden den Namen in Verbindung mit der Musik aber so interessant, dass sie uns dazu genötigt haben unter dem Namen .hesslers. weiterzumachen.

Könnt ihr für all jene, die euch bisher weder gehört noch gesehen haben, eure Musik in Worten zusammenfassen?

{image}Hesslers (schelmisch grinsend): .hesslers. spielen energetische, laute Rockmusik mit schönen Melodien, hookigen Refrains und seltsamen Gitarrenakkorden. 

In einer offiziellen Erklärung fasst ihr das als "Auf die Fresse mit Niveau" zusammen, könnt ihr uns das genauer erläutern?

Hesslers: Naja, auf der einen Seite hauen wir richtig rein..., auf der anderen Seite ist unsere Musik sehr vielschichtig mit komplexeren Songstrukturen, offenen Gitarrenstimmungen und auch Moritz' Schlagzeugspiel, das vordergründig fließend ist, aber beim genaueren Hinhören technisch ganz schön raffiniert sind. Die Technik ist bei uns ein Hilfsmittel, um Dinge zu erreichen, die nicht normal sind oder die man so nicht kennt, steht aber keinesfalls im Vordergrund.

Kenner und Kritiker loben euch gleichermaßen in höchsten Tönen und propheizen eine glorreiche Zukunft. Was glaubt ihr unterscheidet euch von anderen jungen Bands?

Hesslers: Das ist immer schwer zu sagen, wenn man eigentlich nur die Innenansicht einer Band hat. Wir arbeiten viel an uns und unserer Musik, wir haben alle Karten auf die Musik gesetzt. Vielleicht ist es der Sound, der uns wie oben erklärt von anderen unterscheidet. Wir können es nicht genau sagen. Wir denken, es ist ein Mix aus allen Faktoren.

In Zeiten von Digitalisierung und MP3 wird man mit Musik und deren Vertrieb in physischer Form heute nicht mehr wirklich reich. Vor allem dann, wenn man wie ihr solche macht, die nicht massenkompatibel ist. Wie seht ihr eure Zukunft? Wollt ihr von und mit der Band leben, und vor allem, kann man das heute überhaupt noch?

Hesslers: Natürlich wäre es schön, wenn es mit .hesslers. klappen würde, so viel zu verdienen, dass man davon leben kann und wir arbeiten auch darauf hin – neben dem ganzen notwendigen Idealismus sind wir aber auch realistisch. Wir leben ja schon alle von der Musik, das zeigt, dass es auch möglich ist. Das geht allerdings nur, wenn man sich musikalisch offen und breit aufstellt, sprich, wir spielen noch in anderen Projekten und Bands, machen Produktionen und Studiojobs, schreiben Songs usw. Dennoch ist .hesslers. die Band, in der von allen am meisten Herzblut steckt und in der wir uns musikalisch ausleben können.

So, genug der fiesen Fragen, mal zu wichtigen Dingen: Eure Konzerte sind berüchtigt für ihre ausgelassene Stimmung und verschwitzte Menschenmassen. Welches ist euch ganz besonders in Erinnerung geblieben?

Hesslers: Da gab's schon viele Konzerte, wo die Leute richtig abgegangen sind: Wir haben im August in Eichstätt auf dem "Jura Massive Festival" gespielt. Da gab's die erste "Wall of Death" in der Bandgeschichte, das war großartig!

Gab es live schonmal katastrophale Patzer und wie reagiert ihr, wenn so etwas passiert?

{image}Hesslers: Ganz schlimm war mal in der restlosen gefüllten Feuerwache in Mannheim auf der Lautstark-Party, wo Sebis Bass kaputt ging, Moritz nach dem ersten Song das Snare-Fell durchgedroschen hatte und während des Gigs immer mal die PA ausfiel... Das war schon ziemlich chaotisch, da mussten wir alle Register ziehen, um das Ding noch zu retten: Improvisieren, Songs in einer anderen, ruhigeren Version ohne Drums spielen, Soli einbauen, die Leute belabern und und und... Aber gerade durch solche Aktionen kann man als Band ne Menge lernen.

Zum Thema Tourleben: Rock'n'Roll ist immer mit gewissen Klischees behaftet, welche davon erfüllt ihr und von welchen distanziert ihr euch?

Hesslers: Naja, wenn man in den Bandbus schaut, auch wenn wir nur ein Tag unterwegs sind, sieht das schon ganz schön Rock'n'Roll-mäßig aus mit dem ganzen Müll und so. Wenig pennen, Rumhängen und Saufen können wir auch noch, wobei wir uns meistens zum Tourauftakt so richtig die Birne weghauen und dann leider die nächsten 3 Tage krank sind (allgemeines Gelächter). Fernseher konnten wir leider noch nicht aus dem Fenster werfen, weil wir eigentlich nie in Hotels schlafen, und es wäre schon ganz schön asozial, wenn wir die Wohnungseinrichtung von Leuten ruinieren, die uns gnädigerweise auf dem Fußboden schlafen lassen. Ist halt Rock'n'Roll im kleinen Stil, aber wir geben unser Bestes.

Eure erste CD hört auf den Namen smallOnes brainpain. Oft blickt man später beschämt auf sein Erstlingswerk. Wie seht ihr euer Debüt im Rückblick?

Hesslers: Beschämt sind wir keinesfalls, es ist ein Teil von uns und gehört zur Bandgeschichte. Natürlich gibt es viele Sachen, die man aus heutiger Sicht und nach 2 Jahren Entwicklung ganz anders machen würde, aber ein Album ist immer eine Momentaufnahme und das ist auch gut, weil man als Künstler sonst nie den Moment finden würde zu sagen: "Fertig, das wird jetzt so gemacht."

Die Veröffentlichung liegt nun schon 2 Jahre zurück. Ist ein neues Album in Planung?

Hesslers: Ja, wir haben momentan 17 neue Songs. Diesen Oktober und November werden wir einige der Songs mit verschiedenen Produzenten aufnehmen, um deren Arbeitsweisen und kreativen Einflüsse im Hinblick auf die komplette Albumaufnahme kennenzulernen, danach werden wir uns entscheiden und hoffentlich so früh wie möglich ins Studio gehen, um dann alle Songs aufnehmen und die richtig schön produzieren. Eine Veröffentlichung ist für das Frühjahr 2009 geplant.

Wie immer sinnfreie Frage zum Abschluss: In Trier habt ihr den "Bit-Music Contest" gewonnen. Gibt das ein Bier-Endorsement auf Lebenszeit oder trinkt ihr generell lieber Rotwein?

Hesslers: Ob 10 Kisten wohl für die Lebenszeit reichen? Naja, aber es gibt ja noch ne Menge anderer Alkohol-Endorser, die schöne Contests anbieten. Wäre auf jeden Fall ein Ansporn, sich wieder anzumelden.

Wo wir gerade dabei sind: Vielen Dank für eure Zeit, aber wir sollten jetzt dringend einen Trinken gehen.

Die Hesslers on Tour:

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