Zeche Carl

Zeche Carl

Das seit 30 Jahren aktive Kultur- und Veranstaltungszentrum Zeche Carl hat Insolvenz anmelden müssen. Die Stadt Essen will die Schließung erwirken, als letzten Versuch zur Rettung veranstalten die Organisatoren ein Solidaritätskonzert. Es werden noch Bands gesucht!

{image}1971 kaufte die Stadt Essen das ehemalige Gelände einer dort vormals ansässigen Zeche, das durch eine Initiative von Bürgern und der örtlichen evangelischen Gemeinde zum Kulturzentrum Zeche Carl e.V. umfunktioniert wurde. Das umgebaute Fabrikareal der Zeche Carl blickt seit seiner Gründung auf ein abwechslungsreiches Kultur- und Konzertprogramm zurück und ist eine der ältesten, freien Kultureinrichtungen Deutschlands. Ebenfalls zum Verein gehören eine Kinderkrippe und die Räume des offenen Kanals Essen. Die Finanzierung es Komplexes gestaltete sich nie wirklich einfach, im Juli jetzt aber der große Schock für die 22 Mitarbeiter: Die Zeche Carl steht vor der Insolvenz. In einer Presseerklärung der Stadt Essen heißt es dazu: "Der vorläufige Insolvenzverwalter und die Stadt Essen haben gemeinsam Möglichkeiten für eine Fortführung des Betriebes des Zeche Carl e.V. geprüft. Sämtliche Überlegungen zur Fortführung des Betriebes haben sich jedoch als nicht tragfähig erwiesen. Eine Fortführung der Aktivitäten durch den Zeche Carl e.V. ist – nach gemeinsamer Einschätzung- aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich."

Kultur ist selten rentabel, nie billig und immer schwer zu finanzieren – das Artensterben kleiner Kulturvereine in Deutschland hat schon lange keinen Seltensheitwert mehr. In diesem Fall aber, will sich das Kulturzentrum gegen die bevorstehende Schließung und damit verbundene Arbeitslosigkeit der Mitarbeiter wehren. Es werden noch einmal alle Hebel in Bewegung gesetzt, um Druck auf die Stadt auszuüben. Dazu soll, am 13. oder 16. September auf dem Gelände der Zeche Carl ein großes Solidaritätskonzert stattfinden. Dafür haben die langjährigen Partnerfirmen TDA und NEW NOISE sich bereit erklärt, eine Openair-Bühne und Technik kostenlos zur Verfügung zu stellen. Der Verein sieht es als letzte Möglichkeit, durch die Anwesenheit zahlreicher Künstler und Medienvertreter eine öffentliche Protestnote zu setzen und die Schließung so doch noch abzuwenden. Der Verein ist nach wie vor über jede Zusage einer Band dankbar, auch ihr könnt euch solidarisieren: Wenn ihre eine Band habt und für die Zeche spielen wollt, schickt einfach eine kurze Mail an zechecarl@zechecarl.de.