Get Well Soon

Get Well Soon

Gefühlte 48°C im Schatten und Get Well Soon und Wallis Bird trieben das Thermometer noch weiter in die Höhe. Bei ihrem Konzert im Weinheimer Schlosshof war für jeden etwas dabei. Indie-Rock und irische Folk-Pop-Songs ließen an diesem Abend keinen kühl.

{image}Wobei... leicht kühl war die Stimmung doch, als Get Well Soon, die Band  rund um Konstantin Gropper, die Bühne betrat und mit ihrer zarten Melancholie das Publikum leider nicht zu Höchstleistungen antreiben konnten. Eine Auswirkung des heißen Wetters? Vielleicht, aber der Band scheint der Trubel um das Debütalbum und die zahlreichen Konzerte etwas zugesetzt zu haben. Müde sahen sie aus und lieferten dennoch eine fehlerlose, wunderbare Show. "Ich weiß nicht, wie ist das hier in Weinheim? Mögt ihr Rave-Musik?", läutete Konstantin Gropper die auf dem Album befindliche Cover-Version die Underworld-Klassikers Born Slippy ein, die besonders gut beim Publikum ankam. Die anderen Hits, darunter You/Aurora/You/Seaside, If my head Is Missing I've Gone Hunting, Ticktack! Goes My Automatic Heart oder People Magazine Frontcover wurden vorzugsweise still genossen.

{image}Wallis Bird stürmte mit leicht geschrupfter Band (Background und Percussionistin Eva konnte leider nicht mit dabei sein) die Bühne und sofort in die Herzen des Publikums. Mit einer enormen Fanbase im Rücken tobte die junge Irin extrem lang über die Bühne, genoß mehrere Stagedives, sowohl mit als auch ohne Gitarre, und stellte dabei gleich mehrere neue Songs vor. Und – so etwas hat es noch nie gegeben – Wallis unter Strom... oder besser gesagt ihre Gitarre. Die neuen Songs sind rockiger geworden und die Kostproben lassen auf einen wirklich guten Nachfolger ihres Debütalbums Spoons hoffen. Wallis sprang, schrie und tanzte wie wild über die Bühne, so dass ihr sogar ihre Hose kurzzeitg verrutschte und dem Publikum nackte Tatsachen präsentierte. Gerührt von der Energie, die ihr das Publikum entgegenbrachte, verschenkte sie sogar ihren Talismann – einen Schlüssel, den sie um den Hals trug. Und so spielte Wallis mit ihrer Band sämtliche Hits des aktuellen Albums und blieb dem begeisterten Publikum lediglich You are mine und Moodsets schuldig.

Ein wunderbarer Sommerabend ging viel zu schnell vorrüber. Bleibt zu hoffen, dass es in Zukunft eine solche Kollaboration wieder geben wird. Und dies ist nicht unwahrscheinlich. Seit ihrem Aufenthalt in der Mannheimer Popakademie, bei dem sich sämtliche Bandmitglieder kennenlernten, sind die beiden Bands befreundet. Eine Freundschaft, die verbindet... und das über Bandgrenzen hinweg: Im Publikum wurde nicht nur Ziggy Has Adeur von My Baby Eats Your Pussy gesichtet, die alle das Konzert sichtlich genossen.

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