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Nada Surf © by Autumn De Wilde

Die New Yorker Indie Rock-Band Nada Surf wurde mit ihrem Album-Debüt "High/Low" (1996) und der Single-Auskopplung "Popular" zum Dauerbrenner - und damit zum festen Begriff in der Alternative Rock-Szene. Im Rahmen der Reihe "Sommerperlen" waren die Musiker in der Centralstation zu Gast.

{image}Im Februar 2008 veröffentlichten Nada Surf ihr Album Nummer fünf und auch "Lucky" eroberte die Herzen von Fans wie Kritikern gleichermaßen. In froher Erwartungshaltung bei angenehmen Sommertemperaturen füllten die Fans Darmstadts Centralstation voll aus. Vor Nada Surfs Hitprogramm stand jedoch ein herausragender lokaler Support-Act auf und lockte das Publikum vor die Bühne: Cloudberry aus Frankfurt traten an, mit ihrem Mix von Indie bis Shoegaze die Stimmung im Saal zu heben – was ihnen auch gelang. Man spürte die Erfahrung, die diese Band schon mitbringt. Nicht zuletzt tourte der Kopf der Gruppe, Marco Pleil, als Gastmusiker schon mit Scumbucket, dem Zweitprojekt des Blackmail-Gitarristen Kurt Ebelhäuser, der sogar das dritte Cloudberry-Album Graceful & Light produzierte. Über dieses schrieb das Intro-Magazin z.B.: "Cloudberry machen P-O-P in Großbuchstaben. Aber vor allem bieten sich diese Lieder als vollkommener Soundtrack für den Altweibersommer an." Not true: Cloudberrys Songmaterial funktioniert auch ganz wunderbar im Hochsommer, besonders, wenn die Band Schmankerl wie an diesem Abend in Darmstadt zu bieten hat: Kurzerhand holten sie Ira Elliott, den Drummer von Nada Surf, auf die Bühne und performten mit ihm an der Percussion einen ihrer stärksten Songs. Derzeit arbeiten Cloudberry am Nachfolger von Graceful & Light und wenn die Band sich ihre Form erhält, dann sollte größeren Erfolgen in Zukunft nichts im Wege stehen.

{image}Das Feld war nun bestens bereitet für den Headliner des Abends. Allzu lange ließen Nada Surf auch nicht auf sich warten. Durch leichte Sound- und Technikprobleme geriet der Anfang des Gigs jedoch etwas holprig, doch spätestens nach vier Songs hatten sich Caws, Lorca und Elliott warmgespielt. Und was dann folgte, war nicht mehr und nicht weniger als das immer wieder aufs Neue überzeugende klasse Programm dieser Band: Große Melodien, gute Show, starke Songs. Am dargebotenen Songmaterial hat sich im Vergleich zum diesjährigen Tourstart im Februar in Köln (-> großes Review: hier entlang) nur wenig geändert. Auch die kleinen Elemente mit großer Wirkung, allen voran der obligatorische "Nada Surf Soul"-Tanz, der Publikum und Band untereinander auf unaufdringliche Weise irgendwie näher zusammen bringt, durfte in Darmstadt nicht fehlen. Aber eine Besonderheit gab es ganz zum Schluss dann doch noch: Bei der letzten Zugabe stürmten zahlreiche Fans tanzend die Bühne und verwandelten den Ausklang des Abends in ein großes Fest.

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Ein großes Lob gebührt den Programm-Machern der Centralstation: Nicht alle Locations waren mutig genug, während der Zeit der EM und der großen Sommerfestivals ein- oder mehrere besondere Events auf die Beine zu stellen. Mit den "Sommerperlen" ist den Darmstädtern aber ein hervorragender Coup gelungen. Das volle Haus sprach dafür.

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