Kelly Clarkson (Rosengarten Mannheim, 2008)
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Kelly Clarkson (Rosengarten Mannheim, 2008) Foto: Manuela Hall © regioactive.de

"American Idol", das amerikanische Pendant zu "Deutschland sucht den Superstar", hat einen Weltstar geboren. Kelly Clarkson gewann 2002 das Finale und ist seitdem nicht nur in Amerika, sondern auf der ganzen Welt auf Erfolgskurs. Spätestens seit ihrer Single "Because Of You", die es sogar auf Platz 4 der deutschen Charts schaffte. Da ist es doch sehr verwunderlich, dass der Mannheimer Rosengarten nicht aus allen Nähten platzte. Aber die Zuhause-Gebliebenen sollten recht behalten. Trotz Hitdichte war das Konzert eher langweilig.

{image}Doch den Anfang machte Vincent. Der junge Künstler aus Schweden stürmte voller Begeisterung auf die Bühne, um dem Publikum mit Reggae zum tanzen zu bringen. Er sang, sprang und tanzte, dennoch war es ihm nicht möglich, das Publikum vollends zu begeistern. Schade, denn das, was er zusammen mit seiner Band Jagga Jinx bot, war wirklich nicht von schlechten Eltern. Der Reggae-Sound blieb zwar deutlich im Vordergrund, dennoch waren auch elektronische und auch rockige Nuancen zu vernehmen. Dann war es endlich viertel vor Neun. Zeit für Kelly Clarkson. Als im Saal das Licht ausgeht vernimmt man von allen Seiten Schreie. Kaum zu glauben, dass der halbvolle Saal im Rosengarten so einen Krach machen kann.

Das Intro. Der Vorhang hebt sich und Kelly Clarkson sitzt regungslos auf einer Treppe, die von Ästen bewuchert wird. Regungslos sitzt sie da, in einem roten Abendkleid. Manch einem mag dieses Bild bekannt vorkommen, denn es ziert ihr aktuelles Album My December. Plötzlich bricht ein Lichtergewitter auf den Mannheimer Rosengarten ein. Für kurze Zeit ist man nicht mehr fähig, auch nur die kleinste Kleinigkeit wahrzunehmen. Und dann steht Kelly Clarkson schon am vorderen Rand der Bühne.

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Sie trägt entgegen jeder Erwartung ein schwarzes Top und Jeans. Große Fragezeichen in den Gesichtern des Publikums. Aber egal: Miss Clarkson und Band heizen dem Publikum so richtig ein. Ein Hit folgt dem anderen. Doch dann der große Einbruch. Der Vorhang senkt sich und Kelly singt vor dem Vorhang ihren Megahit Because Of You. Es folgen einige weitere Balladen an selber Stelle, ein Cover von Patty Griffin und noch eine Ballade. Alles übrigens entweder ihre Lieblingslieder oder die Lieblingslieder ihrer Mutter. Der spektakuläre Anfang verschwimmt langsam in den Erinnerungen und Langeweile kommt auf. Auch Miss Independent, Clarksons erster großer Hit in Deutschland, und eine mehr under weniger umgebaute Bühne kann einen nicht wieder aus diesem Loch reißen.

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Leider hat der grandiose Anfang mehr versprochen, als das restliche Konzert gehalten hat. Die sängerische Leistung Kelly Clarksons sei hierbei nicht angezweifelt. Gesungen hat sie wunderbar. Vielleicht waren auch die Erwartungen der Autorin beim Besuch eines Konzertes eines amerikanischen Superstars zu hoch gesteckt.

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