Afu Ra

Afu Ra

Die vor sechs Jahren zum ersten Mal veranstaltete Partyreihe "Benztown Catch A Fire" hat ein Line-up der Superlative auf die Beine gestellt, die so manches HipHop Herz höher schlagen lässt: The Beatnuts und Afu-Ra tourten für drei Gigs gemeinsam quer durch die Bundesrepublik!

{image}Den Tourauftakt machten die New Yorker Rap-Größen gestern Abend im Rude 7, wo sie die sonst so harten HipHopper zu mehr als nur dem üblichen Kopfnicken brachten. Doch bis dahin schien es noch ein langer Weg zu sein: Der knapp 20 Jahre alte Dondan gab sich die größte Mühe, die skeptisch drein guckende "Mannheimer Massiv" im Vorprogramm zum tanzen zu bringen. Aber oft genug ist es ja so: "was der Mannheimer nicht kennt, dass frisst er auch nicht", und so hatte der Basler-Rapper zunächst noch Schwierigkeiten, das Publikum zu animieren. Erst durch die gekonnte Beatbox-Darbietung seines Kollegen Bender konnten sich die Zuschauer ein wenig locker machen. Dieser fiel vor allem durch sein facettenreiches Repertoire an Beats auf, die von HipHop bis Techno reichten. Bender bewies durch Kreativität und unüblich klangerzeugende Mittel wie dem Hals, dass er kein 08/15-Abklatsch von Beatbox-Legende Rahzel ist. Weiter im Programm ging es mit dem Mannheimer Danny Fresh, der mit seiner Performance schon deutlich mehr Anklang im Publikum fand, so dass die ersten damit anfingen sich leicht im Takt zu bewegen. Ob es jetzt an Danny selbst lag oder an der Sympathie der Mannheimer für Mannheimer – die Leute wurden langsam wach und der im Jungbusch lebende Rapper legte eine solide Show hin. Auch durch spontane Freestyles (in Kollaboration mit Bender, da der Sound kurzzeitig streikte) konnte dieser überzeugen. Dennoch brachte er – seinem Titel Flipp aus zum Trotz – die Crowd nicht zum ausflippen, und zwischen der Bühne und dem Publikum herrschten immer noch vier Meter "Sicherheitsabstand".

Erst als Afu-Ra, der im Zug eingeschlafen war und dadurch den Zeitplan etwas nach hinten verschoben hatte, gegen 23.30 Uhr die Bühne stürmte, wurde der Abstand deutlich kleiner und die Party konnte beginnen. Die sonst so auf ihre Contenance achtenden HipHop-Fans waren wie ausgewechselt und feierten den New Yorker wie einen Messias. Neben den üblichen rechts/links-Moves und dem Mitnicken im Takt wurde getanzt, gesprungen, gepogt und mitgerappt. Dadurch fiel es nicht wirklich auf, dass Afu-Ras Kondition ein wenig litt und er nur wenige Texte am Stück durchrappen konnte. Das war aber nicht weiter schlimm, da die Crowd bei Klassikern wie Rumble und Why Cry laut grölend mithalf und die Stimmung ihren Höhepunkt erreichte. Afu-Ra, der sehr angetan von seinen Mannheimer Fans und ihrer enthusiastischen Stimmung war, verabschiedete sich nach einer gefühlten Stunde Performance mit einem "man-heim ich liewe euch" in den Backstage-Bereich.

{image}The Beatnuts gaben sich dann um 1.00 Uhr die Ehre und performten professionell und routiniert auf der fünf Quadratmeter großen Bühne alte und neue Hits ihrer bisherigen Karriere. Die Jungs aus Queens in New York bewiesen eine Menge Flow und brachten die rund 150 anwesenden Zuschauer mit Hits wie Watch out now zum schwitzen. Während ihrer Show ließen es sich die beiden MCs Psycho Les und Fashion nicht nehmen, die Damenwelt dazu aufzufordern auf die Bühne zu klettern und die Herren mit einer Tanzeinlage zu unterstützen. Die Intention dabei war, dass man die Frauen doch mehr respektieren und nicht nur als Objekt der Begierde ansehen sollte – diesem Appell folgten genau zwei Damen. Nach rund 40 Minuten verabschiedete sich die US-Crew um DJ Ju-Ju mit dem Titel Let’s Git Doe von den müden und zufriedenen Fans.

Der Abend war ein voller Erfolg und auch die DJs Andy Tablez und Kool DJ GQ kamen als Warm-up, Pausenfüller und Aftershow-DJs nicht zu kurz.

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