Paquito D'Rivera
Foto: Lane Pederson

Paquito D'Rivera Foto: Lane Pederson

Den Frankfurter Musikpreis 2008 erhält der kubanische Alt-Saxophonist und Klarinettist Paquito D'Rivera. Der Kubaner ist eine herausragende Künstlerpersönlichkeit in der Verbindung von lateinamerikanischer Musik und Jazz. Er ist auch als Komponist, Interpret klassischer Werke und Buchautor erfolgreich.

{image}Der Frankfurter Musikpreis wird am Vorabend der Musikmesse, dem 11. März 2008, verliehen. Der mit 15.000 Euro dotierte Künstlerpreis wurde 1980 ins Leben gerufen und ist vom Bundesverband der Deutschen Musikinstrumenten-Hersteller e.V. (BDMH) und der Messe Frankfurt gestiftet. Mit ihm werden Musikerpersönlichkeiten für besondere Leistungen in der Interpretation und Komposition, in Musikwissenschaft und Lehre gewürdigt. Petra Roth, Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt, wird den Frankfurter Musikpreis im Römer übergeben. Das Kuratorium Stiftung Frankfurter Musikpreis zur Internationalen Musikmesse Frankfurt besteht aus drei festen und bis zu vier gewählten Mitgliedern. Die Laudatio auf Paquito D'Rivera spricht der Musiksammler und Freund des Preisträgers Detlef Schneider. D'Rivera begann seine Karriere schon in jungen Jahren und galt in Kuba als musikalisches Wunderkind. Mit zehn Jahren gab er sein Debüt am Nationaltheater von Havanna. Mit 12 Jahren studierte er am Konservatorium von Havanna Klarinette und Saxophon.

Noch in Havanna gründete er das Orquestra Cubana de Musica Moderna und spielte im Cuban National Symphony Orchestra. 1967 gründete er zusammen mit dem Pianisten Chucho Valdez die international erfolgreiche Formation IRAKERE, die kubanische Folklore mit Rock und Jazz verband und in der er als Multiinstrumentalist neben Alt-, Sopran- und Bariton-Saxophon auch Flöte spielte. 1980 emigrierte D'Rivera in die USA, wo er unter anderem mit Dizzy Gillespie spielte und nach dessen Tod auch die Leitung des United Nations Orchestras übernahm. Seit Beginn seiner Karriere hat Paquito D'Rivera eine ganze Reihe von Schallplatteneinspielungen veröffentlicht. Seine Diskographie verzeichnet über 30 Alben als Solo-Künstler im Bereich Jazz, Bebop, und Latin-Jazz. Er tourt weltweit mit seinen verschiedenen Ensembles: dem Chamber Jazz Ensemble, der Paquito D'Rivera Big Band und dem Paquito D’Rivera Quintet. Zusätzlich zu seiner künstlerischen Arbeit im Bereich Jazz hat Paquito D'Rivera in Laufe seiner Karriere eine große Anzahl von klassischen Werken geschrieben und interpretiert. Er spielte in unterschiedlichen Besetzungen und komponierte Werke – vom Solo- bis zum Symphonie-Konzert.

Träger des Frankfurter Musikpreises:

1982 Gidon Kremer (Geiger)
1983 Edgar Krapp (Organist)
1984 Alfred Brendel (Pianist)
1985 Brigitte Fassbaender (Kammersängerin)
1986 Albert Mangelsdorff (Jazz-Posaunist)
1987 Carl Dahlhaus (Musikwissenschaftler)
1988 Heinz Holliger (Oboist)
1989 Ludwig Güttler (Trompeter)
1990 Chick Corea (Jazz-Pianist)
1991 Aribert Reimann (Komponist)
1992 Georg Solti (Dirigent)
1993 Harry Kupfer (Regisseur)
1994 Brian Eno (Musiker und Klangkünstler)
1995 Tabea Zimmermann (Bratscherin)
1996 Wolfgang Niedecken (Sänger und Songwriter)
1997 Prof. Hans Zender (Komponist und Dirigent)
1998 Peter Herbolzheimer (Arrangeur, Interpret, Komponist)
1999 Prof. Michael Gielen (Dirigent und Komponist)
2000 Klaus Doldinger (Saxophonist)
2001 Dietrich Fischer-Dieskau (Sänger)
2002 nicht vergeben
2003 Walter Levin (Violinist und Professor für Kammermusik)
2004 Udo Lindenberg (Rockmusiker)
2005 György Ligeti (Komponist)
2006 Peter Gabriel (Pop-/Rockmusiker)
2007 Peter Eötvös (Dirigent und Komponist) (25. Preisvergabe)
2008 Paquito D'Rivera (Saxophonist, Klarinettist, Komponist)