Stars (Mousonturm, Frankfurt, 2008)
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Stars (Mousonturm, Frankfurt, 2008) Fotos: Anne-Laure Fontaine-Kuhn © regioactive.de

Vier Live-Termine mit dem neuen Album "In Our Bedroom After The War" im Gepäck hatten die Stars angesetzt. Einen davon konnte man im Frankfurter Mousonturm bewundern, der sich nicht zum ersten Mal als fantastische Location erwiesen hat.

{image}Die Stars aus Montreal schwimmen mit auf dem medialen Kanadahype, der seit geraumer Zeit die Indie-Szene beherrscht. Doch die Stars beweisen schon seit langem vor allem live, dass der gute Ruf dieser Band mehr als nur gerechtfertigt ist. Ihr neues, drittes Album In Our Bedroom After The War knüpfte nahtlos an ihr letztes und gefeiertes Album, Set Yourself On Fire, an. Mit fortgeschrittenen Mitteln ist In Our Bedroom After The War jedoch nicht einfach ein weiteres geschmackvolles Indiepop-Album. Zelebriert wird besonders der Bestandteil Pop in seiner schönsten, pompösesten und reinsten Form.

Der sehr gut gefüllte Mousonturm in Frankfurt erwies sich als perfekte Location für den poppigen Sound, den die Stars auch live zu zelebrieren wissen. Nachdem Jade McNelis und Begleitung für die leider verhinderten, eigentlichen Opener Apostle of Hustle, den mit Keyboard- und Gitarrenklängen sehr ruhigen Anfang des Abends bestritten hatten, begannen die Stars kurz vor 22 Uhr ihr Set gleich mit dem größten Ohrwurm des neuen Albums: Bei The Night Starts Here war noch kurz ein brummiger Sound aus der PA zu vernehmen, doch binnen kürzester Zeit war dieses Problem gelöst und das Publikum kam in den Genuss einer hervorragender Lightshow und eines fantastischen Sounds. Auf der mit Blumen dekorierten Bühne erwiesen sich Amy Millan und Torquil Campbell an den Gesangsmikros als sehr gute und sichere Live-Sänger und Entertainer. Besonders Campbell schien einen besonders guten Tag erwischt zu haben und das positive Feedback aus den Zuschauerreihen förmlich in sich aufzusaugen. Eindrucksvoll bedient er außerdem auch Trompete und Synthie.

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Die Band legt mit ihrem Set von Beginn an beeindruckend los: Direkt nach The Night Starts Here spielen die Stars einen ihrer älteren Ohrwürmer, Elevator Love Letter. Doch mit einem Songmaterial von mittlerweile drei Alben, ist dadurch natürlich keinesfalls schnell die Luft raus. Der Mittelteil des Konzertes bietet ruhigeres Material, darunter die Ballade Personal, doch dafür darf bei den schnelleren und kräftigeren Stücken des Öfteren mal heftig bis schräg abgerockt werden. Trotzdem bleibt alles zu jeder Zeit poppig und klar, der Bass liefert dazu dann den nötigen Punch und sticht aus dem Klangbild zu jeder Zeit heraus, ohne aufdringlich zu wirken. Das Ende ihres Sets leiten die Stars mit dem wilden Take Me To the Riot ein und bevor die Band die Bühne zum ersten Mal verlässt, zieht In Our Bedroom After The War jeden in seinen Bann. Ensprechend groß ist der Jubel, welcher der Band entgegenbrandet. Im Laufe des Abends bedankt sich Campbell mehrmals für die tolle Stimmung in Frankfurt. Zu den Zugaben finden auch nochmal ruhige Songs ihren angemessenen Platz: Amy Millan präsentiert ihre eindringliche Stimme ein weiteres Mal bei My Favourite Book, Torquil Campbell und Keyboarder Chris Seligman sorgen zu zweit für den gefühlvollen und berührenden Abschluß mit Barricade, einem theatralen Track, in den sich das Publikum nochmal richtig fallen lassen kann, bevor die Saalbeleuchtung des Mousonturms ein großartiges Konzert beendet.

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Setlist: The Night Starts Here – Elevator Love Letter – Soft Revy – Window Bird – One More Night – The Ghost of Genova Heights – Bitches – Personal – Big Fight – Going – Midnight Coward – Take Me To the Riot – Your Ex-Lover Is Dead – Ageless Beauty – In Our Bedroom After The War / Zugaben: My Favourite Book – Trying To Say – Barricade

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