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Pristine

1999 begann für die Pristines alles in einer Garage, in der Rebecca und Maren die ersten Songs nachspielten. Seitdem ist viel passiert. Gerade das Jahr 2007 war ein besonderes für die Band, dem mit einer Tour von Osnabrück bis nach Zürich nun ein lauter Schlußakt gesetzt werden soll. Garage Punk Galore!

Doch eins nach dem anderen. Nach ihrer EP Four-Leaf Clover und den Aufnahmen für ihr Album Hands Up! Hands Up! im Jahr 2006 folgten die Dortmunder Garagen-Punks (Galore!) dem Ruf des Tourlebens und fanden sich schon bald im Popcamp wieder, eingeladen vom Deutschen Musikrat. Seitdem boten sich zahlreiche Auftrittsmöglichkeiten – unter anderem bei Rock Am Ring 2007 und gemeinsam mit Gluecifer, Ash und The Gossip.

Für den Herbst 2007 steht eine ausgiebige Tour an, die die Vier von Osnabrück bis nach Zürich führen wird. Dass Pristine mit Herz und Können bei der Sache sind, ist offensichtlich. Dabei geht es ihnen um nichts geringeres als um den perfekten Song. Und sie wissen sich zu präsentieren: Auf die Frage, wie sie Oma Maier von nebenan ihren Musikstil erläutern würden, kontern sie mit "Punk aus der Garage von nebenan. Nur nicht mit zerfetzen Klamotten und bunten Haaren, sondern einem gewissen i-Tüpfelchen an Eleganz: Garage Punk Galore. Ach ja und Oma Maier, mach mal dat Hörgerät aus!" Der perfekte Song, nach dem die schlagfertigen Pristines suchen, muss also offensichtlich mehr sein als einfach "nur" eingängig oder tanzbar. Pristine haben etwas zu sagen. Und zwar laut. Eine Schublade? Nein, danke: "Es ist traurig, dass beim Schubladendenken häufig das Geschlecht mit im Vordergrund steht und wir schnell mit anderen All-Girl-Bands verglichen werden." Wer das Wort Frauenband nicht ohnehin schon für völlig sinnentleert hält, dem seien Songs wie King Without A Crown oder Daddy Told Me ans Herz gelegt.

Maren (Gitarre), Rebecca (Bass, Background-Gesang), Jules (Drums) und Jihni Pristine (Gesang, Orgel) wissen, wo sie stehen und was sie können. Ihnen ist es offensichtlich ernst mit dem was sie singen und mindestens ebenso ernst mit ihrer Musik. Aber sie können auch anders. Sich selbst bezeichnen sie als "stylish, rau und lustig." Eine Kostprobe in Sachen Stil, Roheit und Humor? Angesprochen auf ihre aktuellen Lieblingsalben parieren sie mit "Parallel Lines von Blondie, Standing In The Way Of Control von The Gossip, Vormann Leiss von Turbostaat und Von Herz Zu Herz von Hansi Hinterseer." Nachts träumen sie von Auftritten mit Nina Hagen bei Popstars und einer Bandbiografie, die auf den Namen "Unberührt" hört.

Ob daraus eines Tages etwas ganz Großes wird, sei an diesem Punkt mal dahin gestellt. Pristine scheuen jedoch keinen Aufwand und erst recht keine Bühne. Denn gerade dort liegen die Stärken der Band. Auf der kommenden Tour werden wieder neue Stücke live ausprobiert werden und auch einmal ruhigere Elemente einfließen. "Zukünftig werden wir auch Songs produzieren, die es den Zuschauern erlauben, zwischenzeitlich zu atmen. Wir wollen schließlich noch länger was von unseren Fans haben." Vor allem aber sind Pristine auf alle ihre Fans stolz. I-Tüpfelchen auf dem Live-Genuss ist die eigene Seifenblasenmaschine.

Das Zauberwort bei Pristine live lautet offensichtlich Hingabe: "Wir wollen jeden mitreissen. Wir freuen uns auf jeden Abend und werden immer alles geben." Dieser Anspruch der Band an sich selbst führte sie bereits auf den Nürburgring: "Rock am Ring war schon sehr aufregend. Die Bühne ist einfach so wahnsinnig groß. Sonst müssen wir immer aufpassen, dass wir uns nicht gegenseitig umhauen und da brauchten wir fast ein Fernglas, um den Anderen zu sehen. Backstage war auch eine coole Sache. Aber vom Feedback und der Nähe zum Publikum her, reichte das Konzert lange nicht an andere heran." Die "Hippie-Kneipen mit 2qm-Bühne" müssen es zwar auch nicht mehr unbedingt sein, aber publikumsnah und -interaktiv darf es schon mal werden, wenn sich Pristine die Gitarrengurte umhängen. Die Clubtour kann also kommen.

Dass Proben, Aufnahmen und Touren allein nicht mehr ausreicht, ist auch den Pristines bewusst. "Wir sind keine Band, die in den Charts einen Song hat, der auf und ab läuft und von der man überall das Album bekommen kann. Deshalb versuchen wir alles auszuschöpfen, um wirklich jedem die Möglichkeit zu bieten, so einfach wie möglich an unsere Musik zu kommen. Sei es über unsere Homepage, Musicload etc." Außerdem gewährleisten der Online-Shop auf der Homepage und der Vertrieb Broken Silence die Zugänglichkeit zu ihrer Musik. Pristine wollen das, was ihnen zusteht. Aber nicht um jeden Preis: "Aktive und zielgerichtete Vermarktung spielen bei uns nicht die große Rolle. Wir treten authentisch auf und präsentieren uns so, wie wir uns wohlfühlen." Die Dortmunderinnen sind lange genug dabei, um das schätzen zu können. "Das heutige Musikgeschäft ist ein sehr hartes Brot. Manchmal ist es schwer zu verstehen, welche Idioten es an die Spitze schaffen, während man so viele Spitzenbands unten schwimmen sieht." Damit das nicht so bleibt, setzen Pristine alle Hebel in Bewegung. Jetzt warten erst einmal etliche Städte darauf, erobert zu werden.

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