Keith Caputo live im Prime Club, 2007
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Keith Caputo live im Prime Club, 2007 Fotos: Nils Grobmeier © regioactive.de

Vielleicht ist nicht jedem der Name Keith Caputo bekannt, doch wem die eindrucksvolle Stimme des Frontsängers von Life of Agony noch im Ohr schwingt, war sicherlich in Rahmen der aktuellen Deutschlandtournee zu einem seiner Solo-Konzerte gekommen. regioactive.de lauschte im Prime Club in Köln.

1993 schaffte die Band aus New York mit ihrem Debut den Durchbruch. Neben den düsteren Klängen war es vor allem die markante Stimme des Sängers, die diesen Erfolg möglich machte. Fünf Jahre und drei Studioalben später hatte dieser allerdings keine Lust mehr und stieg aus, um sich zukünftig als Solokünstler zu versuchen. Nach einer kurzen Etappe mit der Band Absolute Bloom, zog sich Caputo zurück und siedelte nach Amsterdam um, wo er sich daran machte, neue Songs zu schreiben. Die klangen zwar nicht mehr nach Life of Agony und drohten somit auch einige der alten Fans zu vergraulen, allerdings besitzt Caputo eine Menge Songwriter-Talent, welches jetzt wesentlich mehr zum Tragen kam.

2003 kam dann das ehemalige Ur-Line-Up von Life of Agony für zwei ausverkaufte Konzerte in New York zusammen. Aus den beiden Shows resultierten weitere Auftritte, darunter auch Gigs auf europäischen Festivals. 2005 nahm die Band das Album Broken Valley auf. Im Mai 2006 veröffentlichte Keith Caputo dann sein aktuelles Soloalbum Hearts Blood On Your Dawn und verkaufte es auf Konzerten, via Mailorder auf seiner Website und im iTunes-Store. Mit all seinem Solo-Material war Keith Caputo nun für einige Stationen auch in Deutschland unterwegs - eine davon war Köln:

Der Prime Club war tatsächlich sehr gut gefüllt und gegen 21 Uhr begann das Konzert mit Ricky Warwick, dem ehemaligen Tour-Gitarristen von New Model Army und Ex bei The Almighty. Inzwischen ist er eher im Bereich des Country-Rock einzuordnen. Doch er besticht ähnlich wie Caputo mit einer fantastischen Stimme: Ricky Warwick verwöhnte die Ohren der Fans etwas über eine halbe Stunde lang mit einer sehr abgestimmten Mischung aus Songs, die er perfekt performte. Nach seinem Auftritt war erstmal eine 40minütige Wartezeit für die Fans angesagt. Technische Probleme verzögerten den Auftritt von Keith Caputo offenbar immer weiter. Nachdem er dann jedoch die Bühne betreten hatte, waren alle Gäste guter Dinge, dass das Konzert nun ohne Probleme stattfinden und die Fans begeistern kann.

Doch zu früh gefreut. Bereits im ersten Lied sorgte ein erneuter Stromausfall auf der Bühne für Ruhe im Prime Club. Außer genervten Pfiffen vom Publikum war nicht viel zu hören. Da half auch der Versuch von Keith Caputo nicht viel, das Publikum mit einem Megaphon zu beschallen. Denn dieses funktionierte auch nicht. Der Stromausfall konnte dann aber doch binnen einiger Minuten behoben werden und das Konzert konnte nun reibungslos und ohne weitere Ausfälle stattfinden. Keith Caputo liess sich zu diesem Zeitpunkt dann nicht mehr zweimal bitten und performte die Songs seines aktuellen Albums Hearts Blood on your Down sowie seines bereits 2000 erschienenen ersten Soloalbums Die Laughing. Die Highlights waren die Songs, auf die sich alle gefreut hatten: Vorneweg die Single What Have You Done und der fast-schon-Klassiker New York City. Der Abend macht so doch noch richtig und Laune und vor allem aber Lust auf mehr. Was kann noch kommen in der schon so turbulenten Musiker-Biografie von Keith Caputo? Es bleibt spannend und interessant.

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