The Movements (Pretty Vacant, Düsseldorf)
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The Movements (Pretty Vacant, Düsseldorf) Fotos: Nils Grobmeier © regioactive.de

Was macht man mit ca. 70 Besuchern in einem 50m²-Club mitten in der Düsseldorfer Altstadt? Genau: ein Konzert mit The Movements. Die äußerst sympathische schwedische Combo hatte gemeinsam mit der Vorgruppe Golden Helmet zum Konzert ins Pretty Vacant eingeladen und wir sind dieser Einladung gefolgt. Vor dem Konzert hatten wir die Gelegenheit, uns mit den Headlinern des Abends zu unterhalten.

The Movements, das bedeutet Garage- und Psychedelic-Rock vom Feinsten. Die vier Jungs verstehen es perfekt, die Einflüsse der 70er Jahre in ihre Musik zu intergrieren und genau damit das Publikum zu begeistern. Bereits die Vorband Golden Helmet sorgte bei dem anwedenden Publikum für echte Partylaune und so konnten die Movements vom ersten Song an gleich voll durchstarten. Auf der Bühne präsentierten sie sich nicht nur musikalisch, sondern auch optisch in bester 70er-Jahre Manier.

Lediglich Sänger Tobin Tigerryd wollte nicht wirklich ins Bild passen, präsentiere jedoch dem Publikum eine sehr gute Show und war so ein erstklassiger Ersatz für den eigentlichen Lead-Sänger David Henriksson, der momentan noch erkrankt ist. Was die Jungs über sich, ihre Musik, Einflüsse von der britischen Insel und über Myspace denken, das könnt ihr nun in unserem Interview lesen.

RA: Erst einmal vielen Dank für die Einladung. Ihr seit jetzt seit 2001 unterwegs und auch hier in Deutschland werdet ihr von den Kritikern ziemlich gelobt. Erzählt doch unseren Lesern ewas über eure Bandgeschichte - wie habt Ihr euch kennengelernt?

Thomas: Wir kannten uns schon einige Zeit vorher. 2001 haben wir unsere Single aufgenommen und kamen daraufhin mit unserer Bookingagentur Rock This Town in Kontakt. Daraufhin bekamen wir Kontakte zu anderen Musikern.

Christian: 2003 kam ich dann mit in die Band. Ich habe vorher in anderen Bands gespielt, dann einige Gigs mit The Movements. 2003 bin ich dann als Gitarrist eingestiegen.

Eure Musik wird als Mischung aus The Doors, 70er Jahre Spacerock und Psychedelic beschrieben.  Wie genau würdet ihr Euren Stil intpretieren, wenn Ihr euch überhaupt in eine Musiksparte drücken lassen möchtet.

Thomas: Es ist schwierig eine genaues Genre für unsere Musik zu finden. Am besten passen jedoch die Sparten Psychedelic- und Garage-Rock.

Ihr kommt ja aus Schweden, hier in Deutschland ist im Moment aber offenbar der Einfluss insbesondere britischer Bands sehr stark. Wie seht ihr diese Einflüsse, wie ist dies bei euch in Schweden?

Thomas: Das können wir nicht beurteilen, wir hören keine anderen Bands!

Christian: Ich habe nicht mal einen Fernseher!

Thomas: Ernsthaft. In Schweden ist der Einfluss britischer Bands nicht so stark zu spüren wie vielleicht in Deutschland. Allerdings müssen wir auch sagen, dass wir uns nicht so viel aus dieser Art von Musik machen und im Grunde auch keine britische Band kennen.

Ihr seit auf eurer Tour auf einigen Festivals aufgetreten, z.B. auch in Porta Westfalica und Stemwede. Welche Form von Live-Gigs gefällt euch besser, die Festivals oder kleine Clubkonzerte?

Christian: Das ist sehr unterschiedlich. Momentan mag ich es lieber in Clubs zu spielen. Wenn ich dann aber auf der Bühne stehe wünsche ich mir in einigen Momenten auch eine Festivalatmosphäre.

Thomas: Die Atmosphäre ist natürlich bei beiden Arten von Gigs völlig unterschiedlich. Mir persönlich gefällt wohl die Atmosphäre bei Festivals besser. Man kann besser umherlaufen, ein bisschen relaxen.

Ihr seid ohnehin eine Band, die gerne und viel tourt. Besonders in Deutschland habt ihr schon sehr oft gespielt. Warum ausgerechnet hier?

Christian: Weil wir so oft von Rock This Town gebucht werden das wir schon manchmal absagen müssen...(lacht)

Thomas: Es sind gute Freunde und so wird man gerne von ihnen gebucht und spielt auch gerne in Deutschland.

Christian: Es macht aber auch sehr viel Spaß in Frankreich zu spielen.

Thomas: Unsere letzten Gigs waren in Schweden. Dort ist es manchmal etwas schwierig, da Schweden keine richtige Rockszene besitzt.

Vor gut einem Jahr habt ihr euch in München die Bühne mit den Babyshambles geteilt. War Pete Doherty pünktlich?

Christian: Es war eigentlich gar nicht so ein geplanter Gig. Es sollte vielmehr eine Überraschung werden. So gab es für die Band auch keine feste Spielzeit. Vielmehr sollten sie auftreten nachdem sie eingetroffen sind.

Auf eurer Website ist zu lesen, dass euer Frontman David Henriksson aufgrund von Krankheit ausgefallen ist. Wie geht es ihm? Ist in der nächsten Zeit, wie angekündigt, wieder mit ihm zu rechnen?

Christian: Er ist tot...

Thomas: ähm, er ist wohl grade in Nordafrika und erholt sich. Er hatte offenbar Ärger mit seiner Freundin. Aber ab dem 30. August wird er wieder dabei sein.

Auf euren Aufnahmen hört man unter anderem Cello, Piano, Violine und vor allem Orgeln. Gibt es irgendein Instrument vor dem ihr zurückschrecken würdet?

Christian: Panflöte oder Didgeridou

Thomas: Ich weiß nicht genau. Es ist gut verschiedene Instrumente zu verwenden. So bekommt jeder Song eine eigene Persönlichkeit, kein Song klingt wie der andere.

Ihr habt ja auch einen Myspace Account. Viele deutsche Newcomer nutzen zudem regioactive.de als Plattform. Wie seht ihr den Einfluss solcher Medien, insbesondere auf die Verbreitung eurer Musik?

Christian: Es ist sicherlich eine gute Plattform für Leute die noch keine CD von uns haben oder uns noch nicht kennen. Allerdings muss man sagen, dass der beste Weg, um sich selbst zu promoten, immer noch die Live-Gigs sind. Nur so kann man den Leuten wirklich zeigen wer man ist und welche Musik man macht. Ansonsten ist MySpace leider schon zu verbraucht. Heute ist jeder bei MySpace, jeder nutzt es, so ist ein völliges Überangebot entstanden.

Welche Pläne warten 2007 noch auf ihre Erfüllung?

Christian: Auf jeden Fall werden wir ab Ende des Jahres wieder im Studio stehen um unser neues Album aufzunehmen.

Thomas: Das stimmt, das wird unsere Hauptaufgabe sein. Im Oktober haben wir noch 4 Gigs in Holland, dann aber wird sich alles nur noch ums Album drehen.

Eine abschließende Frage noch: Mit welcher Band würdet ihr gerne mal gemeinsam auftreten bzw. auf Tour gehen?

Christian: Mit keiner natürlich. Denn sonst würde man ja vielleicht schlechter da stehen als die andere Band ;)

Vielen dank für das Interview!