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Justin Timberlake (live in Mannheim, 2007) © Simone Chilar

Nun ist es endlich soweit – Justin Timberlake wird uns live unterhalten. Und wie es sich eben für einen Superstar gehört, werden hier sicher keine Kosten und Mühen gescheut um ein Ereignis der Superlative zu kreieren, das seinesgleichen sucht. Eröffnet wird das Spektakel von der Sängerin Natasha Bedingfield, die mit den Hits „These Words“ und „Unwritten“ und jüngst „I Wanna Have Your Babies“ punkten konnte. Wer aber letztendlich für eine gut besuchte Show verantwortlich ist, bleibt klar: Justin „Sexy Back“ Timberlake.

Natasha beginnt etwa 15 Minuten vor dem offiziellen Start der Show. Ist dies ein Indiz dafür, dass Justin Timberlake ungerne andere Künstler auf seiner Bühne sieht? Abwarten. Sie bietet jedenfalls eine solide Show, in der sie all ihre Klassiker spielt und die Fans zwischenzeitlich mit Statements über die unglaubliche „Justin Show“ anfeuert. Nach etwa 45 Minuten Performance verabschieden sich Natasha und Band von der Bühne. Sofort entsteht ein wildes Gewusel auf der Bühne, bestehend aus Tontechnikern und Bühnen-Koordinatoren, die alles an den richtigen Fleck bewegen. Die Stimmung in der SAP-Arena ist angespannt und so mancher Fan legt schon mal die Kleidung beiseite.

Die runde Bühnenkonstruktion macht es möglich, dass die Fans um die Bühne herumstehen und das Event von einer interessanten Perspektive betrachten können. Sekunden später werden plötzlich weiße Vorhänge über der Bühne heruntergelassen, der Zweck ist vielen vorerst nicht ganz klar. Nur einen Augenblick später werden die Lichter in der Arena gedimmt und auf den Vorhängen sind bunte Video-Animationen zu sehen. Aus den gigantischen Lautsprechern dröhnen trockene Timbaland Beats, die sich tief in die Magengrube bohren und die Besucher regelrecht aufschrecken lassen. Die programmierten Beats erhalten schon längst Support von Justin’s Schlagzeuger, als Mr. Timberlake selbst auf der Bühne erscheint.

Durch eine Öffnung inmitten der Bühne erscheint er in gewohnt lässiger Kleidung und damit ist die Band endlich komplett. Es befinden sich Keyboarder, Schlagzeuger, Bassist und Gittarist sowie ein Percussionist auf der Bühne, die zu Beginn ein Funk-Gewitter einleiten, das es in sich hat. Justin begrüßt die Fans mit ein paar Roboter-Tanzeinlagen und Deutsch-Fragmenten wie „Hallo Mannheim“ oder „Wie geht es euch?“. Schon jetzt klingen diese wie Poesie in den Ohren mancher Fans und alle sind hin und weg, als er die ersten Songs zum Besten gibt. Stets laufen beeindruckende Visuals auf den Vorhängen, die wild auf- und abgelassen werden und für einen gewissen Hollywood-Flair sorgen. Auch wenn die Musik nicht immer live gespielt ist, ab und an schleichen sich Passagen der Musiker zwischen die Playbacks und sorgen für den nötigen Groove.

 

Highlight des Events ist jedoch das Erscheinen von Timbaland. Er und gigantische Lautsprecher - das kann Spaß machen. Ein Beat Mash-Up erster Güteklasse wird abgefeuert, das die riesige SAP-Arena in eine brodelnde HipHop-Location verwandelt. Keiner sitzt mehr still. Von seinen Missy Elliot Klassikern bis hin zu neueren Nelly Furtado und Björk-Produktionen ist kurzzeitig alles zu hören. Etwa 15 Minuten geht die Vorstellung, bis erneut Justin auf der Bühne erscheint. Gefolgt von sexy Tänzerinnen in Lingerie lässt er seinen Hit Bring The Sexy Back auf die Leute los und nun ist wirklich alles zu spät. Die Halle ist nur noch am Tanzen und Fotografieren, letzteres wird mühevoll von den Ordnern der Arena unterbunden – Fotos machen ist hier strengstens untersagt.

 

Mit einer ausdauernden Lasershow geht das Konzert dann dem Ende zu. Zum Abschluss gibt es noch eine kurze Zugabe in Form einer leicht melancholischen Nummer, welche die vorhandene Party-Stimmung etwas kippt. Der verehrte Star erscheint plötzlich doch wieder soweit weg und unerreichbar, für knapp 2 Stunden jedoch war er für viele so nah wie noch nie. Fast wie in Hollywood.