Das Rap-Kollektiv Hieroglyphics setzt sich aus den Künstlern Domino, Casual, Pep Love und Ice Cube’s Cousin Del tha Funkee Homosapien zusammen und sorgt schon seit geraumer Zeit für Positives Karma an der von Westcoast-Gangster-Rap überschatteten Bay Area. Zum erweiterten Kreis dieses Verbandes zählen die ebenfalls in dieser musikalischen Enklave ansässigen Souls of Mis’chief Members A-Plus, Opio, Phesto und Tajai.

Stiltechnisch bewegt man sich in affinen jazzy-relaxten Gefilden von Crews wie The Pharcyde oder A Tribe Called Quest. Mit seinem Party-Hit Mista Dobalina Anfang der 90er stellt sich Del schon früh einem breiten Publikum vor und ist auch heute noch zusammen mit Blur-Songwriter Damon Albarn als Gorillaz kommerziell erfolgreich.

Unter dem Logo des 3-äugigen Hieroglyphics Smiley ist über die Jahre schon so einiges erschienen, als reine Hiero-Alben existieren bisher allerdings erst „Third Eye Vision“ (1998) und „Full Circle“ (2003). Neu im Regal steht nun eine Ansammlung von Raritäten, B-Seiten und jeder Menge Remixe.

Angefangen beim klassischen Sommerhit You Never Know, hinter den Domino mehr instrumentale Schlagkraft gepackt hat über die eigentliche B-Seite Masterminds, auf der Del und Tajai gemeinsam harmonieren, läuft sich „Over Time“ im Player erstmal so richtig warm. Allgemein erinnert der Sound mehr an das erste Album und weckt alte Erinnerungen. Mit Greed und The Scandle befindet sich beispielsweise aber auch bisher komplett unreleastes Material mit auf der Scheibe. Del tha Funkee Homosapien ist mit gleich fünf Soloparts eindeutig die meistgefeaturte Hieroglyphe auf dem sauber zusammengestellten Sampler. Ansonsten ist kein Mitglied unterrepräsentiert. Obwohl die gesamte Hiero-Crew nur zweimal komplett zu hören ist und der Schwerpunkt sonst bei den Solo-Ausflügen der Rapper liegt ist das Album für jeden Fan des Bay Area Imperiums Pflicht!

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