© Jägermeister Rock:Liga

Seit Mitte November rollt sie wieder quer durch Deutschland, die Jägermeister Rock-Liga, bei der sich bekannte Bands einem quasi-sportlichen Contest stellen und dadurch auch Newcomer oder noch unbekannte internationale Acts mitziehen - denn hier wählt das Publikum seinen Favoriten, eine Jury schreitet nur bei Gleichstand ein. Doch wie kam man bei Jägermeister auf dieses Konzept, wie passt es in die Strategie des Unternehmens und was ist für die Zukunft geplant? Jörg Staege, der Brand Manager von Jägermeister, stand uns zur Beantwortung dieser Fragen Rede und Antwort.

Seit 2004 ist die Rock:Liga nun schon am Start und setzt stilistisch keine Grenzen. Dieses Jahr finden sich wieder Bands und Acts im Line-Up, die allesamt durch intensive Live-Darbietungen bekannt sind...  Was sind die Kriterien um an der Rock:Liga teilzunehmen?

Zunächst einmal müssen die Bands Lust auf diese besondere Art eines Wettbewerbs haben. Sie müssen in der Lage sein, ihr Publikum mitzureißen und zu begeistern. Ihr Auftritt muss außerdem rocken; nicht unbedingt im Genre Rockmusik, aber doch im Sinne des Lebensgefühls rocken – denn alles andere wäre für eine Marke wie Jägermeister nicht passend oder glaubwürdig. Außerdem sollten die Bands schon einen Plattenvertrag haben und eine ausreichend große Fanbase deutschlandweit besitzen, um eine Chance gegen die anderen Bands zu haben.

Was hat Jägermeister dazu veranlasst ein Event wie dieses ins Leben zu rufen? Gab es Vorläufer?

Mit dem Jägermeister Band Support haben wir bereits im Jahr 2001 das Thema Musik für Jägermeister besetzt. In den USA war das schon weit früher der Fall: Seit 1996 touren dort Bands wie Drowning Pool oder Slayer im Rahmen der Jagermusictour durch die Staaten.

Der Band Support war ein Bandförderprojekt für Nachwuchsbands. Wir haben damals das Patenband-Konzept erfunden: Eine schon bekanntere Band wie Die Happy oder Such a Surge nimmt eine unbekannte Nachwuchsband mit auf ihre Tour. Unsere Unterstützung bestand darin, dass wir Tour und Nightliner zur Verfügung gestellt haben. Die Nachwuchsband profitiert von der Erfahrung der Patenband und bekommt bundesweit ein Forum. Das Konzept hat hervorragend funktioniert und den Weg geebnet, dass Jägermeister und Rockmusikförderung untrennbar miteinander verbunden sind. Um eine größere Reichweite zu bekommen, haben wir 2004 die Rock:Liga ins Leben gerufen.

Dabei geht es immer noch darum, Bands bekannter zu machen. Aber das Konzept ist für die Zuschauer attraktiver: Hier haben sie es selbst in der Hand, wer am Ende die Meisterschale in den Händen hält. Dieser sportliche Aspekt hilft der Stimmung vor Ort und damit natürlich auch der Berichterstattung ungemein auf die Sprünge. Sport und Musik, das sind nun einmal die beiden Felder, die traditionell und generisch am besten zu Jägermeister passen. Das Medieninteresse ist groß und wenn eine hier unbekannte Band wie Client aus England in 30 – 40 nationalen und regionalen reichweitenstarken Titeln besprochen wird, kann das die Fanbase ungeheuer vergrößern.

Diese Spielzeit sind zum ersten Mal internationale Acts dabei. Wird aus der Rock:Liga jetzt die Championsleague oder gibt es in Deutschland nicht genug passende Bands?

Es war höchste Zeit, auch Bands aus anderen Ländern die Möglichkeit zu bieten, bei der Rock:Liga dabei zu sein und vor deutschem Publikum zu spielen. Jägermeister ist eine internationale Marke und auch bei vielen Bands aus dem Ausland beliebt. Wir freuen uns, dass das Konzept auch international Anerkennung findet

Auf welchen Preis können sich die Bands freuen falls sie am Ende als Gewinner hervorgehen sollten? Besteht für die diesjährigen Teilnehmer wieder die Möglichkeit am Rock am Ring teilzunehmen, wie es 2004/2005 der Fall war?

Bei der aktuellen Bekanntheit der Rock:Liga und der damit verbundenen medialen Resonanz liegt der Schwerpunkt der Unterstützung darauf, der Band eine breite Öffentlichkeit, sowohl über die Medien, als auch vor Ort auf den Events zu bieten. Wir glauben nicht daran, dass ein kleiner Geldpreis, wie wir ihn erübrigen könnten, einer Band langfristig helfen kann.

Die ersten zwei Gruppen konnten ja bereits gegeneinander antreten. Hushpuppies und kiD Alex & the Sickboys haben sich schon den Einzug ins Finale gesichert...Vielleicht ein paar persönliche Eindrücke bezüglich des bisherigen Verlaufs?

Es war schön zu sehen, dass selbst das für Konzerte untypische Genre Elektro/Dance derart die Zuschauer begeisterte. War die Stimmung zu Anfang vielleicht noch etwas verhalten, so hat man schnell gemerkt, dass die Bands, die ja ihre Fans wegen des Abstimmungsverfahrens begeistern müssen, noch mehr geben, als bei ihren normalen Gigs. Es macht auch immer wieder Spaß, dass die Bands sich so unterschiedliche Dinge einfallen lassen, um diese Stimmung herbeizuführen. In jeder Stadt ist das Ergebnis somit wieder offen.

Wie wird eine Band zum Sieger gekürt – eine reine Publikumsentscheidung? Gleicher Modus in den Runden-Begegnungen und im Finale?

Das Publikum bewertet die Bands am Ende des Konzerts (alle müssen wirklich bis zum Schluss bleiben) mit seinem Applaus. Die Lautstärke misst ein Dezibelmessgerät, das Applausometer. Die Gewinnerband erhält wie beim Fußball 3 Punkte, die zweite 2 und die dritte einen Punkt. Diese Punkte gehen dann in eine Tabelle ein. Für den Fall des Gleichstands gibt es zusätzlich eine Jury, die Tore vergibt.

Eine von Jägermeister aufgestellte Jury ist für das „Torverhältnis“ verantwortlich... Was ist damit genau gemeint?

Für den Fall des Punkte-Gleichstands kann dieses Torverhältnis tatsächlich entscheidend werden. Die Tore gibt es aber nicht für die spielerische oder gesangstechnische Qualität (wer außer Dieter Bohlen kann das schon bewerten…), sondern für Live-Entertainment. Zum Beispiel für die beste Bühnenshow, die wildeste Performance, die besten Fans etc., rein subjektive Kriterien.

Nach welchen Kriterien erfolgt die personelle Besetzung der Jury / wer ist in der Jury?

In der Jury sitzen immer Leute, die einen Bezug zur Musik haben. Sie müssen aber keine wirklichen Experten sein, um zu beurteilen, ob die Show mitreißend war oder nicht. Bei besonderen Anlässen haben wir auch schon mal hohe Prominenz in der Jury. So bestand diese beim letzten Finale aus dem hochkarätigen Trio Jürgen Vogel, Markus Kavka und Jelena Jakopin.

Quasi eine „Liga“ unterhalb ist das Projekt Edition Jägermusik mit dem Musikverlag B612 angesiedelt. Wie ist dieses Projekt definiert? Welche Aktivitäten sind geplant?

Die Edition ist ein bei der Verwertungsgesellschaft GEMA angemeldetes Unterkonto des Verlages B 612 in Berlin. Die Edition Jägermusic zahlt einzelnen Autoren entweder einen sog. Autorenvorschuss, den der Autor in die Erstellung von Werken investiert, oder bietet ihm andere Leistungen (Teilnahme an der Rock:Liga, gemeinsame PR-Aktionen, Unterstützung bei Promotionmaßnahmen o.ä.). Das besondere bei der Edition Jägermusic: alle Einnahmen fließen wieder in die Förderung der Künstler zurück.

Ist die Edition Jägermusic die Ausbaustufe für nationale Newcomer, die es der Rock:Liga ermöglicht quasi „guten Gewissens“ auf internationale Stars wie die Bloodhound Gang zu setzen (die zugegebenermaßen eine Hohe Affinität zur Marke Jägermeister aufweisen ...)?

Die Edition führt unser langjähriges Engagement für den musikalischen Nachwuchs konsequent weiter. Sie bietet die Möglichkeit guten Nachwuchs auch für die Rock:Liga stark zu machen.

Mini Moustache ist eine der Bands, die um die Teilnahe an der Rock:Liga battlen werden – wird die Edition Jägermeister zur Talentschmiede für die Rock:Liga?  Wie viel Bands werden über diesen Weg in die Rock:Liga kommen?

Mini Moustache ist unsere erste Band, die sich über die Edition Jägermusic für die Rock:Liga qualifiziert hat. Wir planen mit drei weiteren Bands aus der Edition Jägermusic, die bei der kommenden Rock:Liga Saison mit an den Start gehen sollen. Man kann die Edition also durchaus als Talentschmiede für die Rock:Liga bezeichnen. 

Wie passen sich denn diese  Engagements im Feld der Rockmusik in die gesamte Jägermeister Marketing-Strategie ein?

Wie oben bereits erwähnt, betrachten wir die Rockmusik als ein Genre, das hervorragend zur Marke passt. Man könnte die Frage stellen, warum überhaupt Musik als Feld besetzen, aber das ist leicht beantwortet: Bei dem vorherrschenden Marketing-Ziel, das Produkt auch an jüngere Erwachsene heranzuführen (weg vom Altherrengetränk), bieten sich Konzerte, bei denen natürlich auch Spirituosen konsumiert werden, an. Waren wir früher eher im Feld des Sportsponsorings zu Hause, so haben wir jetzt einen Bereich gefunden, der Spaß macht und den Konsum zulässt. Denn zu Sport passt das trinken einer Spirituose eigentlich gar nicht. Daher auch unsere Abkehr vom Sportsponsoring, mit dem wir ja mit unserem Engagement bei Eintracht Braunschweig Pionierarbeit betrieben haben. Das schöne ist, dass wir bei der Rockliga diesen sportlichen Aspekt immer noch beibehalten konnten, quasi als Erinnerung daran, woher wir kommen.

Bzgl. Edition Jägermusic: Etliche Markenartikler tummeln sich im Feld der Newcomerförderung. Wie grenzt sich die Marke Jägermeister von diesen Aktionen ab?

Eben dadurch, dass unser Konzept einzigartig ist. Die Verbindung von Sport und Musik, also ein sportlicher Battle mit Tabelle, Toren und Punkten, diese besondere Art der humorvollen Herangehensweise, das geht nur bei Jägermeister.

Und mit unserer partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit den Bands entfernen wir uns davon, einfach nur ein Sponsor zu sein. Wer sich mit uns verbindet, bekommt eine auf die Band individuell zugeschnittene Unterstützung und hat die Möglichkeit, die Kooperation aktiv mitzugestalten.

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