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Eric Clapton (live in Mannheim, 2014) © Rudi Brand

Eric Clapton legte auf seiner "Back Home" Tour viel Virtuosität in die Hände seiner Mitmusiker - und sorgte auch so für eine ebenso anspruchsvolle wie zeitlose Bluesnight.

Für einen furiosen Anfang in der ausverkauften Mannheimer SAP Arena sorgt an diesem Abend der begnadete Bluesgitarrist Robert Cray, der sich auch durch seinen besonders empfindsamen Gesang hervortut. Der Rauch des Blues durch die von ihm abgefeuerte Smoking Gun verzieht sich dann leider ein wenig nach seinem Auftritt, verursacht durch eine zu lange halbstündige Bühnenumbauphase.

Schweißtreibend

Doch dann taucht er auf. Zwei Backround Sängerinnen und die Kick Horns im Rücken, Bass, Schlagzeuger, Chris Stainton & Tim Carmon an Orgel und E-Piano im Gepäck und im Spotlight natürlich Eric Clapton selbst und zwei weitere Gitarristen.

Gleich zum Auftakt wird klar, dass es heute keine trostlose Akustik-Slowhand-Session, sondern eine schweißtreibende Demonstration "back home" im Bluesrock geben wird. "I Shot The Sheriff" und weitere Hits aus Claptons unerschöpflichem Repertoire veranschaulichen schon früh die ungeheuren musikalischen Fähigkeiten der Gitarrenkünstler, denen Eric "Slowhand" erstaunlich viele Freiheiten ermöglicht, während er des öfteren nur den Rhythmus zu den Soli seiner Mitstreiter vorgibt.

Virtuose Mitstreiter

Allen voran spielt sich der 27-jährige Virtuose Derek Truck, der seine matte Bühnenausstrahlung mit umso erstrahlenderen Handgriffen an der Slidegitarre mehr als nur zu kompensieren weiß. Gesprochen wird wenig, der Blues wird mit einem ausgedehnten Solo nach dem anderen zelebriert. Als nächstes folgt "After Midnight" Die Gitarren werden häufig gewechselt und so werden hier und da doch auch mal Akustikstücke in die Show eingebaut und vom Schlagzeuger Steve Jordan begleitet, der dafür stets an die Percussions wechselt ("Nobody Knows You When You Are Down And Out").  

Überraschend wird dann schon die prädestinierte Zugabe "Wonderful Tonight" ausgepackt, bei der der 61-jährige Clapton gesanglich allerdings nicht gerade auftrumpft und die Emotionalität nicht astrein zu transportieren weiß. Ganz anders sieht es dann beim musikalischen Feuerwerk "Layla" aus, das, flankiert von bunten Lichteffekten, für Begeisterungsschübe sorgt. Nur die durchgehende Bestuhlung in der Arena wirkt sich über weite Strecken spürenswert auf die dadurch etwas gehemmte Atmosphäre aus.

Anspruchsvoller Bluesrock

Die freien Improvisationen der exzellenten Musiker stehen an diesem Abend klar im Fokus, was ein jedes Blues- und Boogieherz höher schlagen lässt, während sich wohl auch einige Besucher mehr Eric Clapton versprochen hatten. Die ehemalige Bandmitgliedschaft des Briten bei Cream oder den Yardbirds macht sich in der Titelauswahl kaum bemerkbar. Der Rockklassiker "Cocaine" ist dann einer der letzten Titel der Show, ehe Robert Cray erneut für das Stück "Crossroads" auf die Bühne zurückkehrt, um mit Clapton zusammen in den Gesang einzustimmen.

Bleibt am Ende einen sehr anspruchsvoller Bluesabend, getragen von häufig wechselnden Leads und den damit verbundenen Soli der vier Gitarristengurus zu resümieren, ohne die große Clapton-Gala.      

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