The Specials

The Specials

Seit über 30 Jahren gibt es die englische Ska-Band The Specials. Sowohl die Bandmitglieder als auch viele Fans sind also nicht mehr die Jüngsten. Trotzdem wurde in der Berliner C-Halle eine Party gefeiert, die jüngere Bands locker in den Schatten stellt.

Wenn man sich einmal die Geschichte der Specials ansieht, so kann man ihnen eigentlich nur einen Titel geben: lebende Legenden. Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre lieferten sie mit Songs wie Rat's Race oder Ghost Town den Soundtrack zum Lebensgefühl einer ganzen Bewegung und gehören seither zu einer der wichtigsten britischen Ska-Bands.

Wie groß die Bedeutung der Musik der Specials auch heute noch für viele Menschen ist, konnte man deutlich bei ihrem Konzert in der C-Halle in Berlin sehen. Pünktlich um 20 Uhr ist die Halle voll. Der 30. Geburtstag der meisten Zuschauer war schon etwas länger verstrichen und ließen einen als Neuling auf einem The Specials-Konzert kaum erahnen, was sich innerhalb der nächsten zwei Stunden nun in diesem Raum abspielen würde. Bereits vor Beginn des Konzerts zeigt sich, wie groß die Vorfreude ist. Denn als auch 30 Minuten nach dem angekündigten Beginn des Konzertes das Licht noch immer an ist und nichts passiert, wird die Saalmusik gnadenlos von einem Pfeifkonzert übertönt.

{image}Gute zehn Minuten später ist es dann endlich soweit: Das Licht in der Halle geht aus und der weiße Vorhang, der die Bühne verdeckt, wird von hinten angestrahlt, so dass man die Schatten der Specials darauf erkennen kann. Als kurze Zeit später der Vorhang fällt ist alle Warterei vergessen. Von der ersten Sekunde an ist klar: die Specials sind nach wie vor in Topform und können auch heute noch mühelos Musik spielen, die sofort jedes Bein zum Wippen bringt. Zunächst scheinen die meisten Zuschauer noch etwas verhalten zu sein, aber spätestens beim Ska-Klassiker Monkey Man ist kollektives Ausrasten angesagt. Nun ist der Schalter umgelegt und die Specials müssen ihr Publikum zu nichts mehr animieren. Die gesamte C-Halle tanzt bis in die letzte Reihe, viele gröhlen jedes Wort mit und jeder Song wird gleichermaßen bejubelt und beklatscht. Die Herren auf der Bühne beglücken derweil weiter mit ihren Hits wie Doesn't Make It Alright oder Rat's Race. Nur den erfolgreichsten Song, Ghost Town, bleibt die Band dem Publikum schuldig.

Nach einer guten Stunde Vollgas ist dann erst einmal Schluss. Natürlich kommt die Band aber noch einmal für eine Zugabe zurück auf die Bühne. Diese fällt mit einem Titel allerdings sehr kurz aus. Das lässt sich das Publikum nicht gefallen. Als das Licht angeht, ertönt ein Pfeifkonzert, wie es sonst nur Manuel Neuer beim Auswärtsspiel auf Schalke zu hören bekommt und Bierbecher mit einem Pfandwert von mindestens 200 Euro fliegen auf den armen Roadie, der auf der Bühne beginnt, die ersten Stecker zu ziehen.

Normalerweise bringen solche Proteste wenig. Umso höher muss man es den Specials anrechnen, dass sie noch einmal zurückkommen und noch einen weiteren Song spielen. Doch danach ist wirklich Schluss, auch wenn sich viele Fans – als das Set schon zur Hälfte abgebaut ist – noch immer weigern zu gehen. Bleibt zu hoffen, dass die Specials bald wieder einmal in der Hauptstadt vorbei schauen. Treue Fans haben sie hier allemal, und das seit ein paar Jahrzehnten.

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