Warren Haynes (live in Köln 2011) © Thomas Galambos
Mit leichter Verspätung betrat Warren Haynes in Köln die Bühne. Beim eigentlichen Beginn zogen die Roadies noch immer in aller Seelenruhe Strippen, klebten Kabel und Setlist ab und sortieren andächtig die Instrumente auf der Bühne. Als dann endlich das Licht ausging, kam der Mann aus Asheville, North Carolina, nicht allein. Im Schlepptau hatte Haynes einen Saxofonisten, einen Bassisten, einen Schlagzeuger sowie einen Keyboarder und seine Backgroundsängerin. Mit chirurgischer Präzision operierte er mit diesem Team daraufhin am offenen Herzen von Rock, Jazz und Soul und verband diese zu einer lebendigen Einheit.
Auf ein aufwändiges Bühnendesign und Kulisse hoffte man vergebens. Ganz im Gegenteil, es gibt Proberäume, die geordneter und aufgeräumter sind. Der Fokus sollte an diesem Abend eben auf das Wesentliche gelegt werden, nämlich die Musik. Diese ist eben auch nichts für Hausputztage, wo man einfach nur nebenbei berieselt werden will. Nein, bei Warren Haynes gilt es, sich von der Musik tragen lassen, intensives und damit aktives Zuhören ist gefragt: Nichts für Leute, die mit mehr als drei Akkorden und einem Tempowechsel innerhalb von zwei Minuten maßlos überfordert sind.
Vielleicht war das auch der Grund, warum nur rund 650 Zuschauer an diesem Abend den Weg in die Live Music Hall fanden. Schade, aber wohl auch ein Spiegel dessen, dass Banalität auch in der Musik immer mehr Anklang findet und Qualität hingegen auf der Strecke bleibt. Am Eintrittspreis kann es nicht gelegen haben, denn für 25 Euro hat man hier meisterhafte Handwerkskunst geboten bekommen.
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