Bright Eyes

Bright Eyes © Universal Music

Anfang des Jahres veröffentlichten Bright Eyes ihr neuestes Werk "The People's Key" und kamen für eine exklusive Show nach Berlin, die innerhalb kürzester Zeit ausverkauft war. Nun schauten sie noch einmal in einer weitaus größeren Halle in der Hauptstadt vorbei und machten auch den Rest ihrer Berliner Fans glücklich.

{image}Ebenso wie die Show im kleineren Lido im Februar soll auch die C-Halle an diesem Sonntagabend ausverkauft sein. Im Inneren der ehemaligen Columbiahalle sieht es allerdings nicht gerade nach vollem Haus aus. Scheinbar haben sich einige Schwarzhändler diesmal stark verspekuliert und so kann man vor der Halle günstige Tickets erstehen, die den ein oder anderen kurzentschlossenen Konzertbesucher glücklich machen. Für die Menschentraube, die sich im Inneren bereits vor der Bühne versammelt hat betritt nun ein Mann mit seiner Gitarre die Bühne. Es ist der Support von Bright Eyes, Nik Freitas. Er kann mit seinen eher ruhigen Singer-Songwriter Stücken zunächst die Aufmerksamkeit des Publikums nur begrenzt auf sich ziehen. Als er sich dann noch an ein Pult mit Keyboard und Synthesizer setzt und dort ein paar Stücke zum besten gibt horchen mehr und mehr Leute auf. So bekommt er gegen Ende seines Sets doch noch den Applaus, den er verdient. Hinter dem Support weisen Deko und Instrumente daraufhin, dass Bright Eyes sich an diesem Abend großes vorgenommen haben: zwei Schlagzeuge, zwei große Windfänge an den Ecken und eine riesige LED-Wall.

{image}Die Show beginnt dann genau wie das aktuelle Album der Band umConor Oberst: mit einer Art Predigt während der die Musiker die Bühne betreten, dann geht es los mit dem ersten Stück Firewall, gefolgt von weiteren Stücken wie Jejune Stars oder A Machine's Spiritual vom aktuellen Album. Zunächst erstaunt es einen ja schon ein bisschen, dass eine Band wie Bright Eyes zwei Schlagzeuger braucht, als die beiden dann aber bei einigen Stücken mit nahezu perfekter Synchronität spielen ändert man schnell seine Meinung. Auch über die LED-Wand im Hintergrund lässt sich streiten. Für eine Band, die sonst eher mit bescheidenen, sehr textfixierten Liedern punktet erscheint diese doch reichlich dick aufgetragen und wird obendrein eigentlich kaum für interessante Visuals genutzt, was Bright Eyes eigentlich nicht benötigen.

Das Publikum lässt sich aber vor allem durch die großartige Musik beeindrucken und freut sich über jedes Lied. Im hinteren Bereich hat sich sogar ein kleiner Tanzkreis zusammengefunden, der jeden Song, egal wie langsam, mit ausdrucksstarken Bewegungen feiert. Die Band spielt jedes Stück nahezu perfekt ohne dabei langweilig zu werden. Eine reife Leistung wenn man bedenkt, dass die Band um 1 Uhr morgens desselben Tages noch einen Auftritt auf dem Southside Festival hatte. Die Müdigkeit schlägt sich dann wohl aber eher darin nieder, dass Oberst der Name des Schwesterfestivals Hurricane nicht mehr einfällt.

Schließlich endet das Konzert nach knappen zwei Stunden genau wie es angefangen hat mit dem Song One For You, One For Me und einem weiteren Teil der "Predigt" vom Album. Eine schöne, beeindruckende Show, die auch mit wesentlich weniger Effekten ausgekommen wäre.

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