Marla Glen

Marla Glen

Fast 20 Jahre ist es her, dass Marla Glen sich mit ihrem Album "This is Marla Glen" europaweit einen Namen machte. Nun bringt sie Ende dieser Woche nach mehrjähriger Pause ihr neues Album "Humanology" heraus und bestieg wieder einen Tourbus, um dies dem deutschen Publikum auch live näher zu bringen. Am Sonntag war sie zu Gast im C-Club in Berlin.

{image}Der C-Club, ein altes amerikanisches Kino aus den 50er Jahren, ist an diesem Abend gut gefüllt, vor allem mit Fans mittleren Alters, die Marla Glens musikalische Karriere vermutlich schon seit den Anfängen verfolgen. Doch bevor sie die Bühne betritt sorgt erst einmal der Support Carmen Brown und ihre Band The Elements für Stimmung. Die funkig-soulige Musikmischung geht direkt vom Trommelfell ins Tanzbein und wird von Teilen des Publikums auch freundlich beklatscht. Viele nutzen die Zeit allerdings noch, um sich mit Getränken zu versorgen oder den ersten Sommerabend dieses Jahres bei einer Zigarette im Biergarten des Clubs zu genießen. Als aber Marla Glen dann schließlich mit ihrer siebenköpfigen Band und drei Backgroundsängern die Bühne betritt, die fast schon etwas überfüllt wirkt, haben sich alle Zuschauer im Saal eingefunden, denn niemand möchte auch nur einen Moment mit der großartigen, markanten Stimme dieser Frau verpassen. Gleich beim ersten Song steht fest, dass die berühmte Stimme noch immer vorhanden ist und die Band aus kompetenten Musikern besteht. Zwischen den Liedern sieht man auf der Bühne eine bestens gelaunte Sängerin, die manchmal etwas verwirrt bis verloren wirkt. Sie scheut sich nicht mehrfach ins Mikrofon zu rülpsen und sich daraufhin aber gleich bei ihrer Lebensgefährtin im Publikum zu entschuldigen, ruft "I'm your neighbour now!" ins Mikrofon und erzählt fröhlich, dass sie jetzt nach Berlin gezogen ist, verrät aber nicht wohin und flachst immer wieder mit ihrem Backgroundsänger Jimmy herum. Gerne lassen sich ihre Zuschauer von ihrer Stimmung anstecken und lachen mit ihr.

{image}Ein Organisationstalent scheint Marla Glen allerdings nicht zu sein, denn ständig muss sie sich bei ihren Musikern erkundigen, welches Lied als nächstes ansteht. Auch beim Djembe spielen wirkt sie recht unkonzentriert, lacht aber einfach darüber und lässt es einen auch schnell durch ihren perfekten Gesang wieder vergessen.

Zwar stellt Marla Glen an diesem Abend auch ihr neues Album vor (ab. 8. April im Handel), das Publikum freut sich aber noch immer am meisten über ihre großen Hits wie die Coverversion des James Brown Klassikers It's a Man's World oder Believer. Auf letzteres muss das Publikum allerdings bis zur Zugabe warten. Ganz zum Schluss wird es dann noch einmal etwas ernster, als Marla Glen White Roses for my Mother singt, ein trauriges Lied, dass sie ihrer ermordeten Mutter widmet. Viele der Gäste gehen an diesem Abend wohl mit einem Klos im Hals nach Hause.

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