Newcomerfestival Finale Siegerehrung (live in Mannheim, 2011)

Newcomerfestival Finale Siegerehrung (live in Mannheim, 2011) © René Peschel

Das Finale des 4. Newcomer-Festivals endete mit dem knappen Sieg von Danjo-San & The Mr. Miagi Experience aus Neustadt, die mit tanzbaren Grooves und schnellen Reimen überzeugten.

{image}Ungefähr fünfhundert Zuschauer hatten sich am ersten Samstagabend des Aprils in der Alten Feuerwache in Mannheim versammelt, um das Finale des 4. Newcomerfestivals Rhein-Neckar zu erleben. Vier Bands aus der Region hatten sich in vier Vorrunden durchgesetzt und durften sich im Wettbewerb um ein Preisgeld von insgesamt 2000 Euro erneut präsentieren, das unter den Teilnehmern verteilt wurde. Als geldwerten Preis erhielt der Sieger 750 Euro, die von der Heinrich-Vetter-Stiftung zur Verfügung gestellt wurden, die Zweitplatzierten 375 Euro, Platz 3 225€ und der viertbeste Finalist noch 150 Euro. Dazu kamen noch Gutscheine von Session Music im Wert von 250, 125, 75 und 50 Euro.

{image}Danjo-San & The Mr. Miagi Experience präsentierten sich im Vergleich zu ihrem knappen Vorrundensieg stark verbessert. Im Gegensatz zu dem sehr guten, aber teilweise etwas chaotischen Auftritt in Heidelberg präsentierte sich die Band als geschlossene, hervorragend strukturierte Einheit, die ihre vielfältigen Einflüsse, namentlich Funk, Soul und neuerdings auch Reggae, gekonnt zu verbinden und zu inszenieren weiß. Indem die Band ihre Rock-Einflüsse reduzierte, erhöhte sie auch die Tanzbarkeit, da ihre mitreißende Rhythmik in den Vordergrund trat. Ihr Erfolg am Finalabend war daher auch das Ergebnis des Entschlusses, die Zeit zwischen Vorrunde und Finale nicht ungenutzt verstreichen zu lassen, sondern gezielt für Verbesserungen zu nutzen. Das Publikum zeigt sich dementsprechend begeistert.

{image}Die Speyrer Punk-Pop Band Total Banal konnte hingegen nicht ganz an ihre Leistung in der Vorrunde anknüpfen, weshalb sie im übereinstimmenden Urteil von Publikum und Jury auf dem dritten Platz landete. Mit ihrem engagierten Auftritt sorgten Total Banal dennoch für Stimmung, wobei man durchaus die Frage stellen kann, ob sie die Zuschauer mit den großzügig verteilten Luftballons etwas zuviel anderweitig "beschäftigten" und somit von ihrer Musik ablenkten. Was bleibt ist die schöne Idee der in die Luft geworfenen Glow-Sticks und die frischen und unverstellten Stücke der Band, beispielsweise Frau von Gestern Nacht.

{image}Am schönen, warmen Wetter lag es wohl nur zum Teil, dass es Impact Of Flames nicht gelang, Publikum und Jury zu überzeugen. Ihr düsterer – und selbstverständlich sehr lauter – Metal verfing an diesem Abend nicht. Wie die meisten Metal-Bands machen Impact Of Flames Musik für Metal-Fans und für sonst niemanden. Schon allein deshalb ist es für solche Bands schwer, ein Publikum zu überzeugen, das zu einem guten Teil nicht aus Metal-Fans besteht. Wenn man zudem keine besonderen Bemühungen unternimmt, irgendeine Beziehung zu den Anwesenden aufzubauen, dann ist der vierte Platz das zwangsläufige Ergebnis. Der Applaus der anwesenden Metaller war ihnen jedoch gewiss.

{image}Als letzte Band des Abends traten Dirty Age auf und wie schon bei ihrem Vorrundensieg bewiesen sie ihre Fähigkeit, ein Publikum mit Hard Rock zu unterhalten und zu begeistern. Ihre zahlreichen, lautstarken Fans sorgten für eine Bombenstimmung in der Halle und verdeutlichten, warum die Entscheidung zwischen Dirty Age und Danjo-San & The Mr. Miagi Experience so knapp ausfiel. Letztlich gab – so ist zu vermuten – die größere Eigenständigkeit, Kreativität und Originalität der Neustädter Hip-Hopper den Ausschlag.

Dennoch sollten Dirty Age und ihre Fans die Entscheidung nicht zu schwer nehmen. Sie haben gegen exzellente Konkurrenz knapp verloren, was ihre Leistung keineswegs schmälert, sondern die Klasse von Danjo-San & The Mr. Miagi Experience unterstreicht.

alle Fotos vom Finale!

der Sampler zum 4. Newcomerfestival!