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Blood Red Shoes (live in Köln, 2010) © Marc Pfitzenreuter

Die Band Blood Red Shoes lud auf der Tour zu ihrem Album "Fire Like This" am Freitagabend zum großen Spektakel in den Karlstorbahnhof, und die begeisterten Massen bekamen, was sie erwarteten.

{image}Bei den Konzerten der "prêt à écouter"-Reihe im Karlstorbahnhof geht es laut Werbetext um Stil und Avantgarde. Etwas Neues soll entdeckt werden, das am Besten noch der neue heiße Scheiß sein soll. Da hat man sich schon einiges vorgenommen und die Namen klingen schon mal imposant: Kele, Menomena, Holy Ghost u.v.a.. Als Vorband der Blood Red Shoes fungierte die belgische Band Wallace Vanborn. Das Trio eröffnete mit klassischem 70er-Jahre Psychedelic Rock den Abend. Hier stehen Led Zeppelin oder auch die Queens of the Stone Age Pate und darum gibt es ordentlich Feedback und Gedröhn. Solch dicke-Hose-Musik hört man ja heute eher selten, doch die Wucht und die technische Ausgefeiltheit beim Abfeuern der Riffs sind schon sehr beeindruckend. Völlig zu recht erhielten Wallace Vanborn mehr als den üblichen Vorbandapplaus.

{image}Danach ließen sich Blood Red Shoes erst mal ordentlich Zeit, ehe sie die Bühne betraten. Und auch hier gilt: Stil hat das Duo reichlich, aber sonst ist von Zukunft und Innovation wenig zu hören. 2000er Indiemusik á la Bloc Party und Maximo Park mit Gang of Four Gedächtnis-Gitarren und einer Ladung Pathos gibt es auf die Ohren. Doch so richtig kommt es nicht an die "Originale" ran. Zwar hat Light It Up Nirvana-Mitgröll Qualität, aber ist wohl eher was für die nächste Abiparty. I Wish I Was Someone Better ist mitreißend und aggressiv und Colours Fade wabert düster vor sich hin, doch irgendwie kann man den Hype nicht so ganz verstehen.

Blood Red Shoes geben sich aber große Mühe, keine Frage: Großer Klang, aufregend zappelndes Licht und viel Nebel. Und der komplett gefüllte Karlstorbahnhof liebt es!

Viel Applaus, Begeisterung und beschwingte Füße, da muss es ja nicht immer originell oder innovativ sein. Hauptsache den Leuten gefällt es.

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