K's Choice (live in Berlin, 2010) Fotostrecke starten

K's Choice (live in Berlin, 2010) © Susanne Hasse

Die Festivalsaison ist nun endgültig vorüber. Die Tage werden spürbar kürzer, die Nächte empfindlich kalt und die besinnliche sowie ruhige Weihnachtszeit rückt immer näher. Doch nicht für Sarah Bettens und ihre Mannen von K’s Choice. Während der umfangreichen Tour durch Europa hielt der Tourzug am 10. November 2010 nun auch im Berliner Postbahnhof, um zu zeigen, dass die Band selbst nach langjähriger Abstinenz immer noch ein wahres Highlight ist. regioactive.de war live vor Ort.

{image}Ruhig und gelassen stand Justin Currie vor einem sich langsam immer mehr füllenden Konzertsaal. Denn er wusste, es würde nur wenige Akkorde lang dauern, bis die allgemeine Unruhe sich schlagartig legt und alle Anwesenden an den Lippen des Künstlers, an seinen Lippen, hängen. Damit hatte er so recht! Mit seiner markanten, tiefmelancholischen Stimme präsentierte der schottische Singer–Songwriter eine Auswahl an Songs, die unter die Haut gingen. Obwohl er mit unkonventionellen Liebesliedern ein schon vielbeschriebenes Thema aufgriff, verlor niemand das Interesse am Zuhören. Die entwaffnende Ehrlichkeit der Texte, verbunden mit seiner leidenschaftlichen Art, waren jede Sekunde wert, die man sich eher durch den kalten Novemberabend gekämpft hat.

Doch den etwa 350 Besuchern blieben nur wenige Minuten zur Besinnung, bis die Geschwister Bettens samt Band auf der Bühne Platz nahm. Nach einem zärtlich gehauchten "Welcome Berlin" machten nun K’s Choice da weiter, wo zuvor Justin Currie aufhörte. Mit einer enorm klaren und detailverliebten Sound spielten sich die Belgier weiter in die Herzen der Zuhörer und legten dabei großen Wert auf atmosphärische Balladen. Im Mittelpunkt stand das im Frühjahr erschienene Album Echo Mountain, wobei aber auch auf Klassiker zurückgegriffen wurde. Virgin State of Mind war wohl ein Highlight des ruhigen ersten Teils, obwohl es der charismatischen Sarah Bettens schon da sichtlich schwer viel entspannt sitzen zu bleiben. Nach neun Songs im ersten Set verabschiedete sich die Band, doch nicht ohne ein Versprechen zu geben: “In the second part, we’ll make you sweat!“

{gallery 2,5}

Damit hatten sie nicht zuviel versprochen, denn der zweite Teil begann so, wie er sich anhörte: Perfect. Nun brachen alle Dämme und die Energie der sechs Belgier entlud sich auf der Bühne, die sich im ersten Set förmlich angestaut hatte. Fast nahtlos wurde ein Song nach dem anderen gespielt, doch nicht ohne die begeisterten Fans im Wechsel mitsingen zu lassen, denn die stimmgewaltige Masse war bis zur letzten Zeile textsicher.

{gallery 7,5}

Einem gelungenen Mix aus Songs vom neuen Album und altbekannte Hymnen, wie Not an Addict, folgten weitere Zugaben, bevor die sichtlich erschöpften Besucher ihrer Band den wohlverdienten Feierabend gönnte. K’s Choice haben am gestrigen Abend eindrucksvoll bewiesen, dass sie live immer noch ein absolutes Highlight sind und ihr Versprechen an die Zuhörer spielend leicht einhalten können. Bleibt nur zu hoffen, dass auch das letzte Versprechen des gestrigen Abends gehalten wird, denn dann können sich alle Fans auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr in der Hauptstadt freuen.

{gallery 12,10}

Alles zum Thema:

justin currie