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Hells Belles (Pressefoto, 2010) © Hells Belles

Geballte Frauenpower - Hells Belles sind die erste deutsche AC/DC-Cover-Formation, die ausschließlich aus Frauen besteht. Die zehn Mädels, die u.a. aus Aschaffenburg, Aachen und der Schweiz kommen, sind ganz dicht dran am Original. Gerade zurück vom Wacken Open Air 2010, stand Bandgründerin Steffi Skolk gegenüber regioactive.de Rede und Antwort zu Fragen über diesen Festivalgig und dazu, was ihre Band von den anderen tausend AC/DC-Coverbands unterscheidet.

AC/DC-Coverbands gibt es wie Sand am Meer, aber nicht alle spielen beim Wacken Open Air. Wie hebt ihr euch von der Masse ab?

Durch die Qualität, die wir bieten. Und die Art und Weise, wie wir die Songs der australischen Rocklegenden spielen. Und aufgrund unserer langjährigen, professionellen Erfahrung. Außerdem bestehen die meisten AC/DC-Coverbands ausschließlich aus Männern. Wir aber sind die erste Allgirlband Europas, die sich diesem Repertoire angenommen hat.

Warum AC/DC und nicht die Stones oder Kiss – was fasziniert euch an dieser Band?

Das ist einfach die weltbeste Musik für uns – der pure Rock'n'Roll, der niemals stirbt!

Worin liegt für euch die Herausforderung, Songs zu covern?

Die Herausforderung liegt für uns vor allem darin, so dicht wie möglich am Original zu sein und doch unsere eigene Note einzubringen.

Covert ihr ausschließlich, oder gehören auch eigene Songs zu eurem Programm?

Wir covern hauptsächlich die größten Hits. Aber speziell für das Wacken habe ich zusammen mit einem Pre-Producer einen eigenen Song namens "Rock'n'Roll all Day" komponiert. Der neue Song hat bei den Fans eingeschlagen wie eine Bombe, so dass sie diesen gleich mitgesungen haben. Unsere Leadsängerin Biggi hatte dem Publikum vorher noch schnell den Chorus beigebracht. Das hat auf Anhieb funktioniert! Dabei habe ich Gänsehaut bekommen! Wahnsinn!

Musik von AC/DC made by girls – geht das überhaupt? Wie reagieren die männlichen Fans der Formation um Angus Young auf euren Sound?

Es gibt bestimmt auch Skeptiker, die denken: AC/DC von Frauen, wie geht das denn? Aber spätestens wenn sie uns live erleben, haben wir sie als neue Fans gewonnen. Daher ist es uns wichtig, stets daran zu arbeiten das Beste zu geben und uns musikalisch kontinuierlich weiterzuentwickeln. Wenn eine Cover-Band das nicht mit hundertprozentiger Power und Leidenschaft macht, kann sie schnell Minuspunkte bei den Fans kassieren.

Wie war es für euch, beim legendären Metal- und Rockspektakel in Wacken dabei zu sein?

Es war ein wahnsinnig tolles Gefühl, auf dem Wacken zu spielen. Die Fans haben so geil mit uns gerockt und uns spüren lassen, dass sie uns und die Art lieben, wie wir AC/DC interpretieren. Sie wollten uns gar nicht mehr von der Bühne gehen lassen und haben uns wunde Finger vom Autogramm-Schreiben beschert. Ich denke, dass die Qualität, die wir dort auf die Bühne gebracht haben, die Fans begeistert hat und wir somit auch neue Türen und Tore für uns selbst öffnen konnten.

Seid ihr Rocker durch und durch, oder verirren sich auch noch andere Musikstile in eure Plattensammlung? Was hört ihr denn gerne privat – außer den australischen Urgesteinen des Hard-Rock?

Ich würde behaupten wir sind Rocker durch und durch. Die eine oder andere von uns hört sicher noch andere Sachen außer Rock – spätestens beim Yoga-Besuch ist das unvermeidlich! (lacht) Unsere Angusinen hören sogar noch härtere Musik, wie Slayer, Kreator etc., und ich muss gestehen, dass mich das Power-Drumming von Cannibal Corpse, die ja auch auf dem Wacken waren, schon schwer beeindruckt hat.

Habt ihr eure Idole schon einmal persönlich getroffen? Wissen sie von eurer Existenz?

Ja, ich hatte die Gelegenheit die Drummer von AC/DC, Chris Slade und Simon Wright, persönlich auf der Namm Show in Los Angeles kennen zu lernen. Chris Slade kannte uns bereits und beide waren sehr begeistert. Angus Youngs Frau weiß ebenfalls von uns, da wir sie und Angus mal zu einem unserer Konzerte in einem Club in Holland eingeladen haben (Angus hat ja ein Haus in den Niederlanden). Jedoch befand sich die Band zu diesem Zeitpunkt leider in London im Studio, um das "Black Ice"-Album aufzunehmen. Wobei... wenn sie wirklich gekommen wären, hätte der Club recht früh wegen Überfüllung schließen müssen. (lacht) Da sich das aber rumgesprochen hatte, war der Club auch so sehr voll – ganz zu unserem Vorteil.

Was sind eure Pläne für die Zukunft und wie wird es mit den Hells Belles im nächsten Jahr weiter gehen?

Für das kommende Jahr wünschen wir uns weiterhin die Fans zu begeistern und unsere musikalischen Fähigkeiten auszuschöpfen. Ganz weit in die Zukunft kann man natürlich nicht schauen. Da lassen wir uns gerne überraschen, was noch auf uns zukommt.

Vielen Dank für das Interview!

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