Blitz the Ambassador

Blitz the Ambassador © Blitz the Ambassador

Blitz the Ambassador ist Ghanas Botschafter in Sachen HipHop. Während die ganze Welt nach Afrika auf die Fußball-WM schaut, tourt der 27-jährige Rapper quer durch die Konzertsäle Europas und gibt dort eine kleine Kostprobe der afrikanischen Euphorie weiter. Mit seinem musikalischen Gemisch aus traditionellen ghanaischen Highlife-Rhythmen und amerikanischem Sprechgesang prangert er aber genauso soziale und globale Missstände an.

{image}Wir trafen Blitz the Ambassador in Mannheim in einem Café. Dort chillte der in Ghanas Hauptstadt Accra geborene Rapper und schnitt an seinem Notebook Spielszenen der "Black Stars" mit seinen Songs zusammen. Die ghanaische Mannschaft war das erfolgreichste afrikanische Team bei der WM in Südafrika und hat eine unheimliche Euphoriewelle in Afrika ausgelöst. Bei seinem Auftritt am Abend im äußerst gut gefüllten klub_k in Heidelberg wusste Blitz seine deutschen Fans ebenfalls zu begeistern. In kritischer Distanz wurde der mittlerweile in Brooklyn beheimatete MC zunächst noch vom Publikum beäugt. Es war sein erstes Konzert in Deutschland überhaupt und zunächst war nicht klar, was der Abend bringen würde.

Unterstützt wurde Blitz von einer Band, die, in untypischer Weise für Live-HipHop, sogar eine eigene Brass Section – bestehend aus Saxophon, Posaune und Trompete – integriert hat. Umso eindrucksvoller erklang anschließend dann auch das 90's Rap Medley, bei dem unter anderem Klassiker von Boogie Down Productions, Nas und Dr.Dre wiedergegeben wurden. Am Ende folgte ein erstes kleines Highlight, als das Saxophon ein Solo aus T.R.O.Y. extrem charmant nachgespielt hat. Spätestens jetzt hatte Blitz einen ganzen Club voll neuer Fans dazu gewonnen.

{image}Stereotypes heißt sein aktuelles Album und bei seiner Live-Performance räumte Blitz genau auch mit allen gängigen HipHop-Klischees auf. Herz, Seele und Entertainment-Qualitäten waren es nämlich, die seinen Auftritt an diesem Abend auszeichneten. Extrem tanzbar waren die instrumentierten Highlife-Beats wie zum Beispiel bei Kill the Radio, dazu ließ Blitz ein wahres Energiegewitter niederprasseln. Leider war der Mensch gewordene Ghettoblaster dieses Mal nicht mit dabei, der sonst noch für zusätzliche Tanzeinlagen auf der Bühne sorgt. Mit verspielten Jazz-Elementen sorgte die Band neben dem impulsiven Gastgeber immer wieder für abwechslungsreiche Unterhaltung. Vom Konzept her erinnerte der Gig durchaus an eine der organischen Shows von The Roots. 

Neben einem kleinen Sprachkurs, bei dem zumindest hängen geblieben sein sollte, dass "Akwaba" ein afrikanischer Willkommensgruß ist, war Blitz the Ambassador auch um ein spontanes Stelldichein mit einem Ukulelespieler aus dem Publikum nicht verlegen. Eindrucksvoll und herzlich überzeugte Blitz die angereisten Heidelberger durchwegs. Während die "Black Stars" am nächsten Tag leider schon ihr letztes Spiel bei der WM hatten, wird BTA auf seiner Tour sicher noch so manchen Fan in Europa mit seiner feurigen Mischung aus Highlife und HipHop anstecken!      

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