Neil Young verdient sich den Spitzenplatz in unserer Liste der besten Konzerte des Jahres 2019 mit drei Nennungen, darunter zweimal Platz 1. Ebenfalls dreimal genannt wurden The Streets und Slash, allerdings ohne Top-Platzierung.

Dahinter folgt ein breites Feld an Acts, die zweimal in der Liste erscheinen: Rammstein, Tool, P!NK, Bon Iver, Bilderbuch und KISS. Daneben gibt es viele Shows von kleineren, unbekannten Acts. Man sieht, das Konzertjahr 2019 war ebenso bunt wie vielfältig.

Daniel Nagel

1. Neil Young – SAP Arena, Mannheim: Neil Young selbst betrachtete die Deutschlandkonzerte als Höhepunkte – und seinen Fans geht es nicht anders. Sein inspirierter Auftritt mit der jungen Gefolgschaft von Promise of the Real zeigt, dass der Kanadier immer noch zu Höchstleistungen auf der Bühne in der Lage ist. [Bericht & Fotos]

2. Bon Iver – Kulturpark Schlachthof, Wiesbaden: Justin Vernons Stimme überzeugt live nicht immer, aber in Wiesbaden trifft der US-Amerikaner jeden Ton. Da er zudem darauf verzichtet, seine fragilen Songs mit Elektronik zu überfrachten, entwickelt sich im wunderschön gestalteten Schlachthof Wiesbaden ein eindrucksvolles Konzert, das alles Erwartungen erfüllt. [Bericht]

3. The Streets – Schlachthof, Wiesbaden: Definitiv kein normales Konzert, das Mike Sinner & Band im rappelvollen Schlachthof abliefern. Der wahnsinnigste aller Frontmänner trinkt, feiert und rappt, als gäbe es kein Morgen. [Bericht & Fotos]

Reinhard Goebels

1. The Cult – O2 Academy, Birmingham: Zum 30-jährigen Jubiläum des Albums "Sonic Temple" präsentieren sich The Cult im verregneten Birmingham in Topform. Frontmann Ian Astbury hat in den letzten Jahrzehnten kaum besser geklungen. Dazu gibt es natürlich Klassiker der Band en masse.

2. Duff McKagan – Alte Feuerwache, Mannheim: Der Guns N' Roses-Bassist überrascht mit einer publikumsnahen, offenen und gefühlvollen Country-Rock-Show in kleinem Rahmen. Spannendes Konzert, bei dem man den charismatischen Rockstar von einer ganz anderen Seite kennenlernen darf. [Bericht & Fotos]

3. Slash – Stadthalle, Offenbach: Der nächste Gunner, der die Tourpause seiner Hauptband nicht ungenutzt lässt. Gemeinsam mit Myles Kennedy und seinen Conspirators rockt Slash das volle Haus in Offenbach mit einer gänzlich runden Show, die sich auch handwerklich auf höchstem Niveau befindet. [Bericht & Fotos]

Florian Endres

1. Fluff Festival - Rokycany (CZ): Neben offensichtlichen Hits im Booking wie Thou, Uniform oder Torso punktet das DIY-Festival mit mehr Untergrund-Geheimtipps, als man hier aufzählen kann. Festival-Highlight: Der Auftritt des polnischen Noise-Duos Siksa, das im strömenden Regen ein konfrontatives, intensives Live-Set liefert, das seinesgleichen sucht. 

2. FKA Twigs - Carlswerk Victoria, Köln: Mit "MAGDALENE" hat FKA Twigs wohl eines der besten Alben des Jahres veröffentlicht; bei ihrem einzigen Deutschland-Konzert der angeschlossenen Tour verbindet die britische Künstlerin ihre Musik mit einer so ästhetischen wie emotionalen Performance und sorgt so für eine Gänsehaut nach der anderen. [Bericht & Fotos]

3. Godflesh - UT Connewitz, Leipzig: Gesang, Gitarre, Bass und ein simpler Drum-Computer reichen bei Godflesh aus, um für gut sechzig Minuten die Welt untergehen zu lassen. Der schleppende Nihilismus früher Swans trifft auf apokalyptisches Riffing und vereinzelte, fragile Melodien – ein Sound, dem man nicht zuletzt aufgrund der extremen Lautstärke kaum entkommen kann.

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Torsten Reitz

1. King Crimson – Jahrhunderthalle, Frankfurt: Wenn sich drei Drummer und vier weitere Instrumentalisten rund um King Crimson-Mastermind Robert Fripp zum 50-jährigen Jubiläum der Band auf eine fast dreistündige musikalische Odyssee begeben, entsteht dabei ein waschechtes progressives Feuerwerk. Dass einige der Musiker und auch der Songs inzwischen ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel haben, merkt man ihnen in Frankfurt zu keiner Zeit an: Alles klingt frisch und unverbraucht! [Bericht]

2. Rammstein – Commerzbank-Arena, Frankfurt: Am Anfang war ein (Ur-)Knall – und schon haben Rammstein die Massen in der Frankfurter Commerzbank-Arena vollkommen in ihren Händen. Auf ihrer ersten richtigen Stadiontournee demonstrieren Deutschlands aktuell größte musikalische Exportschlager, warum sie international diesen Status völlig zurecht innehaben. Till Lindemann und seine Crew erschaffen selbst im Rund der größten Stadien ein durch und durch stimmiges Gesamtkunstwerk, das mit Klischees sowie (dem) Feuer spielt und seinesgleichen sucht.[Bericht & Fotos]

3. Bobby McFerrin & Gimme 5 – Leopolis Jazz Fest, Lviv (Ukraine): Null Instrumente, dafür ein etwa achtzigköpfiger Chor mitsamt etlichen der größten Popstars der Ukraine und mittendrin Jazz-Altmeister Bobby McFerrin als Zeremonienmeister: So etwa muss man sich den Auftritt des US-amerikanischen Vokalakrobaten vorstellen. Bei den meisten Künstlern ist zu befürchten, dass ein reines A capella-Konzert schnell in Monotonie ausartet – nicht so bei Bobby McFerrin, der sich und sein Publikum mit gesanglichen Improvisationen beinahe in eine derart faszinierende musikalische Trance versetzt, dass sie als ein echtes Highlight in die Geschichte des Festivals eingehen dürften. [Fotos & Bericht]

Julian Kessler

1. VOLA – Headcrash!, Hamburg: Die dänischen Progessive-Rocker durfte ich bereits als Support Act von Katatonia im Jahr 2016 genießen. Bei ihrer diesjährigen Headline-Show im Headcrash! Hamburg übertreffen sie meine größten Erwartungen. Keine andere Band beherrscht diesen unfassbar vielschichtigen Spagat von Djent-Headbanger und hymnischen Pop-Refrains so gut wie die vier Dänen. Gerade live zeigt sich, wie innovativ und eindringlich ihre Stücke wirklich sind. Endlich wieder eine Rockband, die wirklich etwas von Songwriting versteht. [Bericht von 2016]

2. Bilderbuch – Capitol, Hannover: Auch beim x-ten Besuch eines Bilderbuch-Konzerts ist man immer noch überrascht, mit welcher Power die Wiener Pop-Ikonen ans Werk gehen. Sänger Maurice macht das ausverkaufte Capitol in Hannover zu seiner Spielwiese, während Gitarrist Michael mit seinen Gitarrensounds die Trommelfelle des äußerst tanzfreudigen Publikums zerschneidet. Ein wahres Fest, bei dem man sich nicht sattsehen kann. [Fotos vom Sound of the Forest Festival 2019]

3. Tool – Rock im Park, Nürnberg: Der mysteriöse, düstere Eindruck, den man beim Hören von Tool-Alben bekommt, verstärkt sich bei Rock im Park nochmal um ein Vielfaches: Während des gesamten Sets sind nur verstörende Animationen zu sehen, die Bühne bleibt dagegen im Dunkeln. Das Festival-Setting ist für die beinahe sakral anmutende Musik der Progressive Metaller denkbar ungeeignet, aber ein beeindruckendes Konzert war es dennoch. [Fotos von Rock im Park & Bericht aus Berlin]

Erik Winkes

1. The Eagles – Lanxess-Arena, Köln: Was die fünf Musiker da hingelegt haben, war Musik der absoluten Extraklasse. Nicht nur meine Nr. 1 im Jahr 2019, sondern auch eines der zehn besten Konzerte, das ich je gesehen habe. [Bericht & Fotos]

2. P!NK – Mercedes-Benz-Arena, Stuttgart: Eine atemberaubende Powershow, die an diesem Abend auf ein Wahnsinnspublikum traf. Da hat alles gestimmt. [Bericht & Fotos]

3. Kylie Minogue – Rock Werchter Festival: Fast unglaublich, wie sie das Publikum im geschlossenen Konzertzelt "The Barn" mitgenommen hat. Die Stimmung war von Anfang bis Ende pure Ekstase. Das beste Konzert von Kylie seit ihrer Fever-Tour vor rund 20 Jahren.

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Johannes Rehorst

1. Tool – Mercedes-Benz-Arena, Berlin: Die neue Platte mag umstritten sein, aber was Maynard, Justin, Danny und Adam in Berlin da auf die Bühne zimmerten, war einfach nur beeindruckend – akustisch wie optisch. [Bericht & Fotos]

2. The Streets – Schlachthof, Wiesbaden: Mike Skinner ist eine Rampensau, das steht außer Frage. Zwei Stunden gibt er den Massendompteur, begleitet von einer 1A-Liveband und mit jeder Menge Champagner. Hedonismus pur an einem Dienstagabend und ein völlig entfesseltes Publikum. [Bericht & Fotos]

3. The Notwist – Heidelberg, Karlstorbahnhof: Wieder einmal beweisen die Acher-Brüder und ihre Mitmusiker eindrucksvoll, dass sie zu den besten Livebands des Landes gehören. Das geht direkt vom Ohr ins Herz und weiter in die Füße. [Fotos von 2017]

Lukas Heylmann

1. Idle Hands – 7er Club, Mannheim: Die vielleicht spannendsten Metal-Newcomer momentan haben mit "Mana" ein fantastisches Debütalbum vorgelegt und können die Qualität auch live umsetzen. Bleibt spannend, was aus der Band noch wird.

2. Toto – Amphitheater, Gelsenkirchen: Vielleicht die Rockband, die es am wenigsten verdient hat, auf ihre Hits reduziert zu werden. Live gelingt ihnen noch immer der perfekte Spagat aus musikalischem Anspruch und eingängigem Songwriting, obwohl sie niemandem mehr etwas beweisen müssen. [Bericht & Fotos von 2018]

3. New Model Army – Batschkapp, Frankfurt: Eine weitere Band, die niemandem mehr etwas zu beweisen hat und es dennoch immer wieder tut. Womöglich das perfekte Beispiel für einen Act, der eine ganze Karriere lang immer etwas Aktuelles und Wichtiges zu sagen hatte. [Bericht & Fotos]

Dominik Kautz

1. Emma Ruth Rundle + Fvunerals – Die Stadtmitte, Karlsruhe: Die Konzerte der zerbrechlich wirkenden Singer-Songwriterin aus Los Angeles gehen unter die Haut. Auf der diesjährigen "On Dark Horses"-Tour entblätterte Emma Ruth Rundle ihr Seelenleben während ihres 70-minütigen Gastspieles in Karlsruhe vor einem ungemein respektvoll lauschenden Publikum derart eindringlich, dass man während der Songpausen Stecknadeln hätte fallen hören können. Definitiv das intensivste Konzerterlebnis 2019! [Fotos & Bericht von 2017]

2. Sunn O))) – Mousonturm, Frankfurt: Nach zwei Jahren Bühnenabstinenz kehrten die Drone-Metaler von Sunn O))) dieses Jahr wieder auf hiesige Bühnen zurück, um die Kunst der kontrollierten Langsamkeit bei ohrenbetäubender Lautstärke zu zelebrieren. Dank ihrer zu monumentalen Soundgebirgen aufgeschichteten, meditativen Drones und einer wahnsinnig drückenden, hypnotischen Wall Of Sound schaffen es die Kuttenträger immer wieder, ihre kathartischen Konzerte zu alles überwältigenden Séancen zu gestalten. Let there be drone! [Bericht]

3. Ghost – Schleyerhalle, Stuttgart: Mitreißendes Live-Erlebnis und zugleich Lehrstunde in Sachen Metal: Die Doom-Altmeister von Candlemass zeigten in einer Art Best-of-Set den deutlich jüngeren Ghost-Anhängern wo der Bartel den Most holt. Ghost überzeugten vor einem frenetisch feiernden Publikum mit einer sehr ausgefeilten Dramaturgie und einem gigantischen, dem Aufgang zu einer Kathedrale nachempfundenen Bühnenaufbau. Ein spektakuläres Gesamtkunstwerk der Superlative. [Bericht]

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Yan Vogel

1. Demons & Wizards – Batschkapp, Frankfurt: Nach 19 Jahren Bühnenabstinenz vereinen die Szene-Aushängeschilder Hansi Kürsch und Jon Schaffer das Beste zweier Metal-Welten. Stimmlich agiert Kürsch wie ein guter Wein, nämlich mit dem Alter immer besser. Schaffer sägt seine majestätischen Riffs sehr zur Freude des Hartwurst-affinen Publikums. Zwar gibt es kein neues Album zu promoten, dennoch knattern die Songs der ersten beiden Alben, ergänzt um einige Blind Guardian- und Iced Earth-Tracks, frisch und unverbraucht aus den Boxen. [Bericht & Fotos]

2. Steve Hackett – Zitadelle, Mainz: Der Großmeister des 70er-Progs verzaubert beim Open Air in Mainz zweieinhalb Stunden lang das Publikum. Neben einigen Perlen aus seinem aktuellen Solo-Fundus spielt der Gitarrist das Genesis-Meisterwerk "Selling England By The Pound" komplett und erntet dafür stehende Ovationen. In dieser Form ist der 69-jährige noch etliche Jahre von der Rock-Rente entfernt. [Bericht & Fotos]

3. Avantasia – Stadthalle, Offenbach: Der Preis für die epischste Show des Jahres geht an das Allstar-Metal-Projekt Avantasia. Vorturner Tobias Sammet verzichtet auf Schlaf und schwitzt sich in drei Stunden ein Mammut-Programm aus dem Leib. Ergänzung erfährt der Tourtross unter anderem um Ex-Queensryche-Fronter Geoff Tate und Reibeisen-Rockröhre Jorn Lande. Dass an diesem Abend parallel die Eintracht das Halbfinale der Europa League erreicht facht die Stimmung noch mehr an – sogar in Offenbach. [Bericht & Fotos]

    Jan Wölfer

    1. Neil Young – SAP-Arena, Mannheim: Fantastischer Sound, bestens aufgelegter Künstler, hochmotivierte Versionen, unerwartete Klassiker, hervorragende Band – was will man mehr?  [Bericht & Fotos]

    2. Eric Clapton – SAP-Arena, Mannheim: Ein Abend, an dem alles stimmt. Band und Publikum schaukeln sich gegenseitig in die Höhe und dann gibt es als Belohnung Layla in akkustischer und elektrischer Version! [Bericht & Fotos]

    3. Okta Logue/Suzan Köcher's Suprafon – Centralstation, Darmstadt: Fantastischer Doppelpack zweier Acts, die unterstreichen, dass es in Deutschland eine sehr spannende neue Generation zwischen Psychedelic, Prog und Pop gibt!

    Sascha Kilian

    1. Tears For Fears – Mainz, Zitadelle: Obwohl die Idee, das Konzert in der pittoresken Mainzer Zitadelle zu bestuhlen, nicht gut ist, so sind die Hits dieser Band doch unschlagbar und die beiden gereiften Herren bringen sie alle authentisch und würdevoll über die Rampe. Legende intakt! [Bericht & Fotos]

    2. Heaven 17 – Capitol, Mannheim: Was hängt man doch als Endvierziger in der ewigen 80er-Zeitschleife fest. Aber was tun, wenn neue Acts einfach nicht die Güte von z.B. Heaven 17 haben? Diese geben sich in Mannheim fast wie englische Touristen in der Karaoke-Disco auf Malle, aber die glücklichen Gesichter zeigen: Es funktioniert! Eine Band, die wirklich aus purem Enthusiasmus eine weitere, ungeprobte Zugabe anhängt und dazu noch eine klare Sprache spricht. [Bericht & Fotos]

    3. KISS – Rennbahn, Iffezheim: Ok, es war ein halbes Konzert und der "Gott des Donners" machte einen Strich durch die Rechnung. Bis zu "Christeen Sixteen" war die zunächst letzte KISS-Show auf deutschem Boden jedoch ein gigantisches, friedvolles Happening und die Band gab dem Volk was es wollte. Dann halt nochmal "Ein allerletztes Mal" in 2020! [Fotos]

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    Daniel Thomas

    1. The Cure – Southside Festival, Neuhausen: "Disintegration" wird 30 Jahre alt und The Cure feiern das Jubiläum eines der besten Alben der 80er Jahre, indem sie es als Festivalheadliner vor einem für die Größe des Southsides viel zu kleinen Publikum nahezu komplett aufführen. Und weil für "Friday I’m In Love" auch der Wochentag passt kommen als Zugabe und Sahnehäubchen noch die größten Hits obendrauf – bei sonstigen Auftritten der Band keinesfalls selbstverständlich. Noch eindrucksvoller wurde die Zeitreise dieses Jahr nicht mehr. [Fotos]

    2. Benjamin Clementine – Alte Oper, Frankfurt: Benjamin Clementine ist ein Ausnahmekünstler. Wie spielerisch und gleichzeitig perfektionistisch er die Gräben zwischen Klassik und Pop nicht überbrückt sondern direkt zuschüttet, nebenbei mit einer Stimme changiert, die ihresgleichen sucht, hat absoluten Seltenheitswert und ist die unwahrscheinlichste Live-Sensation, die mir in diesem Jahr begegnet ist. [Fotos]

    3. The Streets – Maifeld Derby, Mannheim: The Streets sind 2019 ein Abriss Galore. Zwischen Bierbecher-Weitwurf und Champagnerdusche ist Mike Skinner live der berauschte, britische HipHop-Hooligan, den er auf Platte höchstens andeutet. Er stiehlt damit lässig den tags zuvor aufregend galligen Sleaford Mods die Show. [Fotos vom Maifeld Derby & Bericht aus Wiesbaden]

    Leonard Kötters

    1. Rammstein – Commerzbank Arena, Frankfurt: Obszön, brachial und gewaltig: dieser Ruf eilt der Band nach all den Jahren immer noch voraus. Das Konzert in Frankfurt hat auch gezeigt, dass einige dieser Adjektive zu Superlativen werden. Ein kleiner Ritterschlag, dass ich dort fotografieren durfte. Dass es bei den Bildern der ersten drei Songs davon wenig zu sehen gibt, ist verkraftbar. Bei einer so durchchoreografierten Maschine wie Rammstein, bei der jede Geste (wie ein Kuss unter Männern in Moskau, eine Regenbogenfahne oder ein "Willkommen" Schild nach der Fahrt mit dem Boot (durch die Menge) zu einem Statement interpretiert wird, stehen tatsächlich die Menschen auf der Bühne – im wahrsten Sinne des Wortes – im Fokus. Wie schön, dass ich auf den Auslöser drücken durfte. [Bericht & Fotos]

    2. Slash – Stadthalle, Offenbach: Vor einiger Zeit hatte ich die Möglichkeit Guns N' Roses zu fotografieren. Schweren Herzens habe ich mich dagegen entschieden, da ich mit dem Fotovertrag meine Seele an die Amerikaner verkauft hätte. Als die Ankündigung mit Slash feat. Myles Kennedy & The Conspirators auftauchte, habe ich es ein weiteres Mal probiert und Recht behalten: Kein Knebelvertrag, keine Position zum Fotografieren, die meilenweit von den Musikern entfernt ist, sondern ganz nah und ganz viel Rock'n'Roll. Ein kleiner Kindheitstraum ist in Erfüllung gegangen, als der Mann mit Gitarre und Zylinder vor mir stand. [Bericht & Fotos]

    3. Kate Tempest – Maifeld Derby, Mannheim: Worte sind Magie und Musik erweitert den Horizont. Was passiert aber, wenn beides mit einander intensiv kollidieren? Dann steht Kate Tempest auf der Bühne. Mit einer beeindruckenden Präsenz, aber wenig Gehabe, hat die Künstlerin einen beeindruckenden Auftritt gespielt. In diesem Jahr waren Kraft & Hoffnung, aber auch Kritik und Zweifel selten so nah auf der Bühne verwoben wie hier. [Bericht & Fotos]

    Rudi Brand

    1. Lindsey Stirling – Jahrhunderthalle, Frankfurt: David Garrett ist gut, aber er verblasst neben Lindsey Sterling. Was diese Dame auf der Bühne abliefert, ist von einem anderen Stern! [Fotos]

    2. Xander and the Peace Pirates – Burg Neuleiningen (als Support von Manfred Mann's Earthband): Unkomplizierte, handgemachte Musik eines einarmigen Gitarristen, die Lust auf mehr macht. [Fotos]

    3. Neil Young – SAP Arena, Mannheim: Eine Legende, die trotz ihres Alters die SAP Arena gerockt hat. Gänsehautfeeling war angesagt und bei mir Stolz, diesen Mann einmal vor der Linse haben zu dürfen. [Bericht & Fotos]

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    Christian Grube

    1. Frank Turner – Highfield-Festival, Großpösna: Energetisch wie immer, aber irgendwie noch eine Spur besser als sonst. Macht immer Spaß, ein Konzert des Briten. [Fotos]

    2. Neal Morse – Werk 2, Leipzig: Zusammen mit dem Dream Theater Drummer Mike Portnoy macht der Progger hier eine großartige Show in vergleichsweise kleinem Rahmen. [Fotos und Kurzbericht]

    3. Dido – Haus Auensee, Leipzig: Viel besser als auf Platte. Deutlich bessere Arrangements, druckvoller Sound, wenig Schmalz. [Fotos und Kurzbericht]

    Nina Vogel

    1. The National – Jahrhunderthalle, Frankfurt: The National schaffen es immer wieder eine ganz intime Atmosphäre zu erschaffen. In der Jahrhunderthalle fesseln sie das Publikum und sorgen für ein großartiges Konzerterlebnis. [Bericht & Fotos]

    2. Bon Iver – Kulturpark Schlachthof, Wiesbaden: Bon Iver mit seinen magischen Herzschmerz-Songs Open Air bei mittsommerlichem Sonnenuntergang – mehr Konzert-Romantik geht fast gar nicht mehr. [Bericht]

    3. Casper & Marteria – Expo Plaza, Hannover: Casper und Marteria zählen musikalisch eigentlich schon länger nicht mehr zu meinen Favoriten, das Konzert bleibt trotzdem nachhaltig in Erinnerung. Voller Energie und mit einer wahnsinnig mitreißenden Show nehmen sie auch noch den letzten der 22.000 Zuschauer mit und sorgen für einen explosiven Konzertabend. [Fotos von Rock am Ring 2019]

    Dominic Pencz

    1. KISS – Madison Square Garden, New York City: Dieses Jahr habe ich mir endlich meinen Traum erfüllt und bin zu einem KISS-Konzert nach New York geflogen. Seitdem ich Fan bin, träumte ich einmal die Band live im legendären Madison Square Garden zu sehen. Ich bin extra für einen Tag von Los Angeles nach New York geflogen, nur um die Show zu sehen und auch für KISS online direkt zu fotografieren. Den Graben habe ich mit Legenden wie Lynn Goldsmith und Mark Weiß geteilt. Ein Tag, den ich bestimmt nicht vergessen werde. [Fotos aus Iffezheim]

    2. Def Leppard – Rock the Ring Festival, Betzholz (CH): Def Leppard sind live immer eine absolute Macht. Ich habe sie zusammen mit Journey in Las Vegas letztes Jahr gesehen und ich muss sagen: einfach WOW! Ich freue mich auch schon total auf die Stadion-Tour mit Mötley Crüe, Poison, Joan Jett und eben auch Def Leppard in Los Angeles im September 2020.

    3. P!NK – Mercedes Benz Arena, Stuttgart: Was für eine Show. Ich habe mich relativ frei bewegen können im Stadion und die Show von den verschiedensten Plätze gesehen. Als P!NK am Ende der Show an mir vorbeiflog, war ich so erstaunt, dass mir das definitiv immer in Erinnerung bleiben wird. Man muss sich einmal vorstellen: P!NK flog an Seilen quer durch das VfB-Stadion. [Bericht & Fotos]

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    Jan-Niklas Jäger

    1. Low – E-Werk, Erlangen: 25 Jahre nach Bandgründung veröffentlichen Low die beste LP ihrer Bandgeschichte, dekonstruieren dabei den eigenen Sound mit einer Hinwendung zu teilweise verstörenden, oft elektronischen Experimenten. Dass "Double Negative" trotzdem unverkennbar Low ist, veranschaulicht die beeindruckende dazugehörige Tour, in der Alan Sparhawk, Mimi Parker und Steve Garrington gekonnt zwischen der Melancholie von Stille und Lärm balancieren, als wären sie identisch.

    2. Die Ärzte – Progresja, Warschau: Das erste Ärzte-Konzert seit sechs Jahren, damit pausierte die Band de facto länger als während ihrer Trennung zwischen 1988 und 1993. Zwei Dinge taten der Show besonders gut: 1. Bela, Farin und Rod hatten sichtbar wieder Bock aufeinander. 2. Der Club besaß in Hinblick auf die Größe gehobenes Indie-Rock-Niveau, weshalb die Atmosphäre viel besser war als bei den Arena-Shows, die Die Ärzt in Deutschland spielen. [Bericht von Rock am Ring 2019]

    3. Weyes Blood – Bi Nuu, Berlin: Das beste Album des Jahres stammt von Natalie Mering alias Weyes Blood, die auf "Titanic Rising" 70er-Folk mit Dream Pop und modernem Art-Pop verbindet und dabei ein paar der schönsten Songs nicht nur dieses Jahrhunderts aus dem Ärmel schüttelt. Und dann ist die Frau auch noch unerwartet (im Angesicht der eher ätherischen Musik) witzig und ihre Band perfekt eingespielt.

    Jan Paersch

    1. Aldous Harding – Knust, Hamburg: Zwischen den Songs hätte man dem Fallen einer Stecknadel lauschen können. Die neuseeländische Singer/Songwriterin hat eine geisterhafte, vollkommen einnehmende Bühnenpräsenz, interpretiert ihre fantastischen Songs nah an den Albumversionen und zieht so das Publikum im seit Monaten ausverkauften Club vollkommen in ihren Bann.

    2. Shai Maestro – Laeiszhalle, Hamburg: Nicht umsonst wird Shai Maestro als neuer Keith Jarrett bezeichnet. Glücklicherweise ist der israelische Pianist deutlich umgänglicher und umgarnt sein Publikum mit jugendlichem Charme. Ohne festgelegte Setlist begeistert er mit Blues und lyrischer Improvisationsfreude.

    3. Bilderbuch – Mehr Theater, Hamburg: Die einfallsreichste, lässigste und intelligenteste deutschsprachige Band. Die funkysten sind sie sowieso. [Fotos vom Sound of the Forest Festival 2019]

    Patrick Unrath

    1. Good Charlotte – Stadthalle, Offenbach: Endlich konnte ich die Band live sehen. Pure Nostalgie! Der flotte Pop-Punk macht einfach Spaß und auch die neuen Songs reihen sich optimal in die Setlist ein. [Bericht]

    2. Halestorm – Capitol, Offenbach: Die Hard-Rocker haben mich im wahrsten Sinne weggeblasen: ordentlich Power, diverse Instrumental-Einlagen, tolle Melodien und eine beeindruckende Frau an der Front mit einer Mörderröhre. Ich bin begeistert.

    3. Royal Blood – Schlachthof, Wiesbaden: Es ist absolut beeindruckend, was dieses Duo soundtechnisch auf die Beine stellt. Richtig geile, kantige Rockmusik! [Fotos von 2017]

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