Revolverheld (live in Frankfurt am Main, 2018)

Revolverheld (live in Frankfurt am Main, 2018) © Beatrix Mutschler

Diese Situation kennt jeder: Man freut sich auf den Besuch des Konzert des Lieblingsmusikers, doch dann geht alles schief. Aber wie schafft man es, einen entspannten Konzertabend zu verbringen? Wir haben einige Tipps für euch zusammengestellt.

Dieser Artikel bezieht sich nicht auf kleine Konzerte mit bis zu 1000 Zuschauern, sondern auf große Shows mit mehreren tausend oder sogar mehreren zehntausend Besuchern. Wenn es Probleme mit Anreise, Parkmöglichkeiten, Einlass oder Abreise gibt, dann treten sie in der Regel bei diesen Massenveranstaltungen auf. Wir verraten euch, wie ihr auch bei Riesen-Events den Überblick behaltet.

1. Vorher die Lage checken

Wenn man mit dem Veranstaltungsort nicht vertraut ist, sollte man vor dem Konzert eine Viertelstunde investieren, um sich über den zeitlichen Ablauf, die Anreise und die örtlichen Gegebenheiten zu informieren. 

Bei Großkonzerten lohnt es sich, die Internet-Seiten der Veranstaltungsorte sowie die Facebook-Seiten der Konzertveranstalter bzw. das Facebook-Event des Konzerts anzusehen. Dafür muss man nicht einmal bei Facebook registriert sein.

2. Rechtzeitig anreisen

Samstagabend, die angesagte Band spielt vor 10.000 Zuschauern, offizieller Beginn ist um 20 Uhr. Wann sollte man idealerweise vor Ort sein?

Bei Massenkonzerten mit einer fünfstelligen Besucherzahl reicht es in der Regel nicht, eine halbe Stunde vor Beginn am Veranstaltungsort anzukommen. Aus verschiedenen Gründen sehen sich die Veranstalter gezwungen, die Konzertbesucher genau zu kontrollieren. Das dauert natürlich.

Wenn dann noch Staus oder lange Wege dazukommen, kann es schnell passieren, dass Besucher einen Teil des Konzertes verpassen – auch wenn es nur die Vorband ist. Anstatt sich hinterher beim Veranstalter zu beschweren, ist es sinnvoller, vorher rechtzeitig anzureisen – wenn möglich mindestens eine Stunde vor Konzertbeginn.

3. Alternativen zum Auto überlegen

Obwohl gerade bei großen Konzerten häufig die kostenlose Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel im Konzertticket enthalten ist, setzen sich viele Besucher unverdrossen ins Auto, um zum Veranstaltungsort zu gelangen. Wer Pech hat, steht mit dem Auto gleich dreimal im Stau, nämlich bei Anreise, Abreise und am Kassenschalter.

Selbstverständlich gibt es Umstände, unter denen man nur mit dem Auto anreisen kann, aber viele Besucher erwägen nicht einmal ernsthaft, den ÖPNV zu benutzen. Das gilt sogar für Veranstaltungsorte, die über eine nahezu optimale Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln verfügen wie die Frankfurter Festhalle, die Lanxess Arena in Köln oder die SAP Arena in Mannheim. Mehr Flexibilität könnten hier manchen Konzertabend deutlich entspannter gestalten.

4. Nur das Nötigste mitnehmen

Es hat sich herumgesprochen, dass gerade bei Massenkonzerten die Sicherheitsbestimmungen in den letzten Jahren krass verschärft wurden. Über die Sinnhaftigkeit kann man lange streiten, aber wer heutzutage noch einen Rucksack zum Konzert mitnimmt, ist ein unerschütterlicher Optimist. Es empfiehlt sich daher, das ganze Zeug weitestgehend zu Hause zu lassen und möglichst ohne Gepäck das Konzert zu besuchen.

Wer im Zweifel bezüglich der Größe seiner Tasche ist, kann sich auf den Seiten der Konzertveranstalter informieren. Live Nation, der größte deutsche Konzertveranstalter, informiert beispielsweise auf seinem Facebook-Account in regelmäßigen Abständen darüber, welche Gegenstände erlaubt sind.

5. Ständig Filmen und Fotografieren

Fotos und Konzerte – das gehört irgendwie zusammen. Schon in der analogen Zeit wollten Besucher gerne ein Erinnerungsbild und das Bedürfnis ist durch die ständige Verfügbarkeit von Handykameras natürlich gewachsen. Sofern der Künstler es toleriert, ist dagegen auch nichts einzuwenden. Aber warum filmen Besucher gefühlt die Hälfte des Konzerts oder schießen mehrere hundert Erinnerungsbilder?

Trotz der stark verbesserten Technik ist das Ergebnis meistens bescheiden, denn die Lichtverhältnisse sind schlecht, die Distanz meistens groß und die gut gemeinten Handyvideos verwackelt und tontechnisch kaum auszuhalten. Im schlimmsten Fall droht Ärger mit der Security und den übrigen Zuschauern.

Es empfiehlt sich daher die Bilder und Videos auf ein vernünftiges Maß zu beschränken. Wer übrigens das ständige Filmen und Fotografieren für ein Phänomen der jüngeren Generation hält, war noch nie auf einem Elton John-Konzert.

6. Vernünftigen Gehörschutz anschaffen

Wer sich für einen Konzertbesuch vorsichtshalber mit Gehörschutz wappnet, ist aus gesundheitlicher Perspektive sicherlich gut beraten. Je nach Lautstärkeverhältnissen vor Ort kann dieser sogar dringend angeraten sein, möchte man auf ein Andenken in Form bleibender Ohrgeräusche verzichten.

Für Musikliebhaber gänzlich ungeeignet ist jedoch handelsüblicher Gehörschutz aus Schaumstoff oder Wachs. Bei diesen werden die Frequenzen in der Regel ganz unterschiedlich gedämpft, sodass die Bässe weitesgehend ungehindert durchkommen, während die Höhen geschluckt werden.

Im Internet und im Musikfachhandel gibt es jedoch eine breite Auswahl an Gehörschutz, der sämtliche Freuquenzbereiche weitgehend gleichmäßig absenkt und den Klang dadurch weniger verfälscht. Wer sehr häufig Konzerte besucht, wird sicherlich den Erwerb eigens angepasster Ohrstöpsel bei einem Akustiker nicht bereuen, die zudem mit verschieden starken Filtern bestückt werden können.

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