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Ab 09.05. im Kino: BB KING – THE LIFE OF RILEY © Quelle: Arsenal Film

Eine ganze Reihe vielversprechender Filme rund ums Thema Musik stehen kurz vor ihrem Start in den deutschen Kinos. Wir haben uns u.a. auf der kürzlich zu Ende gegangenen Berlinale umgesehen, was da auf uns zukommt, und geben einige Tipps.

Zunächst ein Werk, das leider in Deutschland nur in wenigen Kinos zu sehen sein wird, nach seiner fulminanten Premiere beim Sundance Festival in den USA jedoch bereits jetzt als Download erhältlich ist – und zwar mit Untertiteln in mehreren Sprachen:

Dave Grohls Regiedebüt SOUND CITY

Ganz richtig, der Ex-Nirvana-Drummer und heutige Foo Fighters-Frontmann ist unter die Filmemacher gegangen und hat ein wirklich eindrucksvolles Porträt der legendären Sound City Studios in Los Angeles geschaffen.

Genau hier nahmen Nirvana seinerzeit das Geschichte gewordene Album Nevermind auf. Es entstanden aber auch berühmte Aufnahmen von Metallica, Tom Petty, Neil Young oder Fleetwood Mac in diesen Räumen.

Als das Studio 2011 schließen musste, kaufte Dave Grohl einiges an Studioequipment auf, u.a. das sagenumwobene analoge Mischpult. Gleichzeitig wurde die Idee geboren, einen Film über das Studio und die damit verbundene Rock´n´Roll-Geschichte zu drehen.

Und nicht nur das: Grohl gelang es, einige der mit der Geschichte des Studios verbundenen Künstler dazu zu bewegen, gemeinsam auf ebendiesem alten Neve-Pult ein Album aufzunehmen, das den unvergänglichen Reiz handgemachter, analog aufgezeichneter Musik in Zeiten digitalen High-Techs feiert.

Die amerikanische Presse bejubelte den Film: "Grohl beweist den Instinkt eines wahren Filmemachers. SOUND CITY trifft wie ein Schuss ins Herz", lobte The Rolling Stone. Und das Billboard Magazine formulierte: "Ein Muss für alle, die sich für Aufnahmetechniken interessieren. Letztendlich feiert der Film das menschliche Element beim Recording". "Zucker für mehrere Generationen an Rockfans – und weniger ein Statement gegen das digitale Zeitalter, vielmehr ein Statement gegen die Verblendung“, urteilte die New York Times.  

Der Film ist downzuloaden unter buy.soundcitymovie.com.

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Reguläre Kinostarts in Deutschland werden folgende sehenswerte Filme rund um die Musik haben – vom fiktionalen Spielfilm bis hin zur klassischen Doku:

Ab 25.04. im Kino: THE BROKEN CIRCLE

Ein ungewöhnliches Paar und seine berührende Liebes- und Leidensgeschichte, eingebettet in feinste Bluegrass-Musik: Wer bei diesem bewegenden Film keine Taschentücher braucht, muss aus Stein sein.

Selbst hartgesottenste Filmkritiker wurden bei den Berlinale-Vorstellungen dieses keineswegs kitschigen, dabei aber immer gefühlvollen Films aus Belgien beim Weinen beobachtet.

Erzählt wird die Geschichte der Tätowiererin Elise und des Lebenskünstlers und Countrymusikers Didier, die sich ineinander verlieben, gemeinsam durch die Musikclubs tingeln und eine gemeinsame Tochter haben – die an Leukämie erkrankt.

Doch mit dem Tod des Mädchens beginnt der Film erst so richtig, und was ein rührseliges Melodram hätte werden können, wird ein kraftvoller, musikgeladener und äußerst humorvoller Film über ein Paar, das umeinander und um eine Rückkehr ins Leben kämpft.

Unbedingt sehenswert und zurecht mit dem Panorama-Publikumspreis der Berlinale geehrt!

Ab 09.05. im Kino: BB KING – THE LIFE OF RILEY

Regisseur Jon Brewer begleitete die lebende Blueslegende BB King zwei Jahre lang mit der Kamera und drehte insgesamt mehr als 250 Stunden Material für diesen Film.

Neben dem Meister selbst kommen Künstler wie Ringo Starr, Bono, Carlos Santana oder Eric Clapton zu Wort und zahlreiche Archivaufnahmen sind natürlich ebenfalls zu sehen.

1925 als Riley King auf einer Baumwollplantage geboren, wuchs BB King in das damals herrschende rassistische Klima der US-Südstaaten hinein. "If you kill a nigger, you hire another – that was how I was brought up", so der Musiker im Film.

Der Blues, die Gitarre und sein unvergleichliches Vibrato wurden für ihn zum Mittel der  Selbstverteidigung und Emanzipation und machten ihn zum "King Of Blues" und zum heute wohl weltweit bekanntesten Bluesmusiker.

Welchen Wandel die USA und der Rest der Welt in den letzten Jahrzehnten durchgemacht haben, wird anhand der Lebensgeschichte von BB King besonders deutlich.        

Ab 20.06. im Kino: THE SAPPHIRES

Sie waren die australische Antwort auf die Supremes: The Sapphires nannte sich eine Girl-Soul-Gruppe, bestehend aus vier stimmgewaltigen jungen Aborigine-Frauen, die von ihrem Entdecker und Manager Ende der 60er Jahre auf Tour geschickt wurde – in den Vietnam, wo sie unter abenteuerlichen Bedingungen für die amerikanischen Truppen spielten.

Das Credo von Dave Lovelace, dem Mentor der Girl Group, die sich in ihrer Heimat zunächst mit rassistischen Vorurteilen konfrontiert sah: "90 Prozent aller Musik ist Schrott – der Rest ist Soul!"

Bisweilen vielleicht allzu glatt und vorhersehbar inszeniert, bietet die warmherzige Musikkomödie THE SAPPHIRES dennoch gute soulgeschwängerte Unterhaltung mit viel Humor, basierend auf einer wahren Geschichte.

Für Authentizität bürgt die Mutter des Drehbuchautors Tony Briggs: Sie war eine der echten Sapphires…

weiterlesen: Seit 27.12.2012 im Kino und bereits auf DVD erschienen: SEARCHING FOR SUGARMAN – Oscargekrönt!

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Bereits seit 27.12.2012 im Kino und bereits auf DVD erschienen: SEARCHING FOR SUGARMAN

Eine schier unglaubliche Geschichte, die das (Musiker-)Leben schrieb und die in Form eines ausgezeichneten Dokumentarfilms soeben oscargekrönt wurde:

Sixto Diaz Rodriguez, als Sohn mexikanischer Immigranten in Detroit geboren, veröffentlichte in den 70er Jahren zwei Alben mit großartigem souligem Pop, denen in den USA nur mäßiger Erfolg beschieden war.

Dass seine Songs auf Umwegen nach Südafrika gelangten und dort ein immenses Echo auslösten, wusste Rodriguez nicht. Er musste, nachdem ihn seine Plattenfirma hatte fallen lassen, in den USA auf dem Bau seinen Lebensunterhalt verdienen, während seine Musik zum Soundtrack der Anti-Apartheid-Bewegung Südafrikas wurde.

Dort glaubte man der Künstler sei bereits tot. Das ermöglichte findigen Plattenbossen offenbar, hinter seinem Rücken eine Menge Geld mit Tonträgerverkäufen zu erwirtschaften, die nie an Rodriguez abgerechnet wurden.

Die Musikdoku SEARCHING FOR SUGARMAN, spannend wie ein Thriller, sorgte mit dafür, dass Rodriguez heute wieder auf der Bühne steht.

Übrigens: Auch der Soundtrack zum Film ist hörenswert. Er ist unter demselben Titel bei Sony erschienen. Den Film gibt es bereits auf DVD bei Rapid Eye Movies.

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