CHICO & RITA

Achtung, Animationsfilm! In stimmungsvollen Bildern wird die Geschichte einer Amour fou zwischen dem talentierten Jazzpianisten Chico und der Sängerin Rita erzählt, die das Leben, die Liebe und die Karriere Ende der 40er, Anfang der 50erJahre von Kuba nach New York führt. Dazu gibt es wunderbare Musik von Bebo Valdés, Dizzy Gillespie oder Charlie Parker. Der mehrfach ausgezeichnete Film lässt eine ganze Epoche wiederauferstehen – für Kuba-Fans und Jazzliebhaber ein echter Tipp!

Spanien 2010; 93 Minuten; Regie: Fernando Trueba, Javier Mariscal, Tono Errando; DVD bei Good!movies | Webseite

SHUT UP AND PLAY THE HITS – THE LAST DAYS OF LCD SOUNDSYSTEM

Im Mittelpunkt steht LCD Soundsystems legendäres Abschiedskonzert im New Yorker Madison Square Garden, das mit großem technischen Aufwand für die Nachwelt festgehalten wurde. Daneben hat die Doku aber auch ein vom Musikjournalisten und Schriftsteller Chuck Klosterman geführtes Interview mit  Mastermind James Murphy zu bieten, das wenige Tage zuvor entstand. Für Fans sehr sehenswert. Wer zu Murphys Musik aber zuvor wenig Zugang hatte, wird den hier auch nur schwer finden.

UK 2012; 108 Minuten; Regie: Will Lovelace, Dylan Southern; im Kino ab 13.12.2012; DVD bei Good!movies! ab 07.06.2013 | Webseite

SOUND OF HEIMAT – DEUTSCHLAND SINGT

Wie halten es die Deutschen mit ihrem traditionellen Liedgut? Ein neuseeländischer Musiker mit unverstelltem Blick von außen macht sich in diesem dokumentarischen Roadmovie auf die Suche nach deutscher "Heimatmusik" jenseits des Musikantenstadl-Klischees – und wird fündig! Die Deutschen sind nämlich sangesfreudig wie eh und je, und es existiert inzwischen eine sehr lebendige "Volxmusik"-Szene, die ganz anders ist, als Marianne und Michael uns bisher weismachen wollten.

Deutschland 2012; 90 Minuten, Regie: Arne Birkenstock, Jan Tengeler; im Kino seit 27.09.2012, DVD demnächst bei Real Ficition | Webseite

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MARLEY

Wer war Bob Marley wirklich? Seine Songs kennt noch heute fast jeder, doch außer als Musiker und Bandleader war Marley auch politisch aktiv, war (notorisch untreuer) Ehemann und Vater. Oscarpreisträger Kevin MacDonald recherchierte jahrelang, erhielt erstmals Zugang zur Familie Marleys und zu unveröffentlichtem Archivmaterial. Das Resultat ist ein absolut sehenswerter Dokumentarfilm über die Legende und den Menschen Marley, der natürlich auch mit jeder Menge Musik aufwartet und durchaus nicht nur für Reggae-Fans unterhaltsam ist.

USA / UK 2011; 144 Minuten; Regie: Kevin Macdonald; im Kino seit 17.05.2012; DVD bei Studiocanal | Webseite

THE MUSIC NEVER STOPPED

Wie Songs der Beatles, der Stones und der Grateful Dead eine Familie wieder zusammenführen, bei der es aufgrund politischer und persönlicher Differenzen während des Vietnamkrieges zum totalen Bruch zwischen Eltern und Sohn gekommen war, erzählt dieser Spielfilm anrührend, aber ohne falsches Pathos. Musik ist hier Heilmittel – in sozialer, aber auch tatsächlich in medizinischer Hinsicht. Der Film basiert auf der Erzählung "The Last Hippie" des Neurologen und Bestsellerautors Oliver Sacks, der ziemlich genau weiß, wovon er spricht.

USA 2012; 101 Minuten; Regie: Jim Kohlberg; DVD bei Senator Home Entertainment | Webseite

SING YOUR SONG

Eine bewegende Hommage an einen der wenigen noch lebenden echten Weltstars des 20. Jahrhunderts: Harry Belafonte. Inzwischen weit über 80, strahlt der Sänger und Entertainer noch immer großes Charisma aus, dem auch die Filmemacherin bisweilen zu erliegen scheint, was sie von allzu kritischen Nachfragen zu dem einen oder anderen wunden Punkt absehen lässt. Dennoch ist ihr Rückblick auf Belafontes Musikkarriere, aber auch sein Engagement für Bürgerrechte und Frieden ein bemerkenswertes Zeitdokument. 

USA 2010; 98 Minuten; Regie: Susanne Rostock; im Kino seit 19.04.2012; DVD bei Arsenal | Webseite

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SOUND IT OUT – THE VERY LAST RECORD SHOP

Weniger ein Film über Musik als vielmehr eine Ode an die Liebe zum gepressten Schall und die trotzige Grundhaltung, die nötig ist, um auch im 21. Jahrhundert in der nordenglischen Provinz, einer der ärmsten Regionen des Landes, unverdrossen einen Vinyl-Plattenladen mit Kultcharakter am Laufen zu halten, der weit mehr ist als nur ein Musikgeschäft. Nerdig und absolut unterhaltsam!

UK 2011; 75 Minuten; Regie: Jeanie Finlay; DVD bei Good!movies | Webseite

BEATS, RHYMES & LIFE: THE TRAVELS OF A TRIBE CALLED QUEST

Regisseur Michael Rapaport, selbst bekennender Fan dieser Pioniere des Rap, begleitete A Tribe Called Quest im Jahr 2008 auf Tour, sprach mit der Band über ihr Anfänge, die nach Trennung und Re-Union nach wie vor bestehenden Differenzen zwischen den Musikern und lässt auch Künstler wie Busta Rhymes, die Beastie Boys oder Mos Def zu Wort kommen. Dabei wird klar: Jenseits aller Ghetto-Klischees ist die Geschichte dieser Band auch die Geschichte einer komplizierten Männerfreundschaft.

USA 2011; 98 Minuten; Regie: Michael Rapaport; DVD bei Mindjazz Pictures | Facebook-Seite

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FRAKTUS

Das "Studio Braun"-Team Heinz Strunk, Jacques Palminger und Rocko Schamoni als abgehalfterte "Techno-Pioniere" Fraktus, die mit Hilfe eines schmierigen Produzenten (brillant: Devid Striesow) ein Comeback versuchen. Eine wunderbar überzeichnete Mockumentary, die das Musikbiz ironisch aufs Korn nimmt und als eine Art Techno-Version des Klassikers Spinal Tap durchgeht. Rund um Weihnachten 2012 noch in einigen Kinos zu sehen und für Freunde schrägen Humors ein Muss!

Deutschland 2012; 95 Minuten; Regie: Lars Jessen; im Kino seit 08.11.2012; DVD demnächst bei Pandora Film | Webseite

VIOLETA SE FUE LOS CIELOS

Das Porträt einer eigenwilligen, leidenschaftlichen Frau: In ihrer Heimat Chile lange Zeit wenig beachtet, erlangte die aus einfachen Verhältnissen stammende Volkssängerin Violeta Parra mit einer Ausstellung folkloristischer Kunst im Pariser Louvre erst spät weltweiten Ruhm. Als Musikerin und Sängerin trug sie in den 50er Jahren die Schätze der originär chilenischen Volksmusik und Poesie zusammen und belebte die traditionelle chilenische Musik neu. Wer sich für lateinamerikanische Geschichte und Musik interessiert, ist bei dieser bewegenden Filmbiographie genau richtig.

Chile, Argentinien, Brasilien 2011; 110 Minuten; Regie: Andrés Wood; im Kino seit 29.11.2012; DVD demnächst bei Arsenal Film | Webseite

Was war dein Top-Musikfilm im Kinojahr 2012? Fehlt er auf dieser Liste? Ergänze uns in den Kommentaren!

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